Schweiz
Islamischer Staat (IS)

Bund will «IS»-Kämpfer die Staatsbürgerschaft entziehen

Bund will einem «IS»-Kämpfer die Staatsbürgerschaft entziehen

11.03.2019, 15:3411.03.2019, 16:24
Mehr «Schweiz»
Bundesraetin Karin Keller-Sutter spricht zum ersten Mal als Mitglied der Regierung zur Grossen Kammer, am ersten Tag der Fruehlingssession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 4. Maerz 2019 im Natio ...
Karin Keller-Sutter.Bild: KEYSTONE

Die Schweiz will in einem Fall einem Dschihad-Reisenden die Schweizer Staatsbürgerschaft entziehen. «Aktuell ist ein Verfahren hängig, weitere sind in Prüfung», sagte Justizministerin Karin Keller-Sutter.

Laut der Bundesrätin ist bisher kein Verfahren zum Entzug der Schweizer Staatsbürgerschaft von «IS»-Kämpfern zum Abschluss gekommen. «Sie können trotzdem davon ausgehen, dass wir unsere Kompetenz im Bürgerrecht ausschöpfen», sagte Keller-Sutter am Montag in der Fragestunde des Nationalrats.

Sie antwortete auf Fragen der SVP-Nationalräte Roland Büchel (SG) und Céline Amaudruz (GE). Es würden jene Fälle bevorzugt behandelt, in denen die zweite Staatsbürgerschaft einwandfrei festgestellt werden könne. «Wir können keine Staatenlose schaffen.»

Im November 2018 bezifferte der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) die Zahl der mit dschihadistischer Motivation Ausgereisten auf 93. Unter diesen Fällen befinden sich 18 Doppelbürger. Die rechtliche Basis, damit die Schweiz Dschihad-Reisenden mit Doppelbürgerschaft den Pass entziehen kann, existiert seit Jahren.

Zum Mord an zwei jungen skandinavischen Touristinnen im vergangenen Dezember in Marokko, in dessen Kontext zwei Personen verhaftet wurden, die nebst einer anderen auch die schweizerische Staatsbürgerschaft besitzen, sagte Keller-Sutter: «Das Verfahren läuft in Marokko.» Falls die Personen nach Verbüssen einer möglichen Strafe in die Schweiz zurückkehren würden, könnte ein Verfahren zum Entzug der Schweizer Staatsbürgerschaft eingeleitet werden. (aeg/sda)

«Historisches Verbrechen»

Video: watson/Nico Franzoni
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
23 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Typ
11.03.2019 15:56registriert Dezember 2017
Gut.

Schneller!
17511
Melden
Zum Kommentar
avatar
David Ruppolo
11.03.2019 16:19registriert März 2017
Wieso muss man warten, bis die in die Schweiz zurückkehren? Sofort weg mit der Staatsbürgerschaft. Ich sehe in so einem Fall wirklich nicht, warum so Jemand überhaupt "zurückkehren" sollte...
1297
Melden
Zum Kommentar
avatar
dmark
11.03.2019 16:29registriert Juli 2016
Das ist ein Vorteil der doppelten Staatsbürgerschaft. Man kann eine davon wieder entziehen.
1106
Melden
Zum Kommentar
23
Hilfe für Schlachtbetriebe bei Schweinepest-Massnahmen gefordert

Schlachthöfe und andere Betriebe der Fleischindustrie sollen eine Entschädigung erhalten, falls sie wegen der Afrikanischen Schweinepest vorübergehend schliessen müssen oder finanzielle Einbussen erleiden. Der Nationalrat hat eine Motion mit dieser Forderung angenommen.

Zur Story