Schweiz
Justiz

21-Jähriger muss über 7 Jahre hinter Gitter

21-Jähriger muss über 7 Jahre hinter Gitter

30.05.2018, 12:0030.05.2018, 12:16
Mehr «Schweiz»

Das Bundesgericht hat die Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren und fünf Monaten für einen heute 21-jährigen Mann bestätigt. Das Berner Obergericht hatte ihn des qualifizierten Raubes, der Gefährdung des Lebens und weiterer Straftaten für schuldig befunden.

Bei einem Teil der Delikte war der junge Mann noch minderjährig. Ein Experte stellte in einem psychiatrischen Gutachten fest, dass der Verurteilte unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leide und die Wiederholungsgefahr gross sei. Dies geht aus dem am Mittwoch publizierten Urteil des Bundesgerichts hervor.

Aus diesem Grund ordnete das Obergericht die Unterbringung in einer Einrichtung für junge Erwachsene an, wo der junge Mann behandelt werden soll. Dieser verlor seinen Vater im Alter von fünf Jahren. Als er zwölf war, starb seine Mutter. Beide waren drogenabhängig und starben an einer Überdosis.

Der Verurteilte raubte unter anderem mit Kollegen zufällig ausgewählte Passanten aus. Dabei wurden die Opfer teilweise verletzt. Zudem würgte der junge Mann seine Freundin so lange, bis sie keine Luft mehr bekam. Als er von ihr abliess, sagte er ihr gemäss Urteil, dass er sie dieses Mal am Leben lasse.

Das Bundesgericht hat die Beschwerde des Mannes abgewiesen, soweit es darauf eingetreten ist. Es hält fest, dass der Sachverhalt nicht willkürlich festgestellt worden sei. Auch sei die Bemessung der Strafe korrekt vorgenommen worden. (Urteil 6B_1321/2017 vom 26.04.2018) (sda)

Verdingkinder: Ein düsteres Kapitel der Schweizer Geschichte

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Snowy
30.05.2018 12:45registriert April 2016
In so einem Fall (Schwere Gewaltstraftaten bei einem jungen Menschen mit verpfuschtem Leben) gibt es eigentlich nur schlechte und/oder teure Möglichkeiten...:

- Langjährige Haftstrafe und aufwendige Betreuung:
Extrem teuer, Resozialisierung/Straflosigkeit nach Austritt nicht garantiert

- Langjährige Haftstrafe ohne intensive Betreuung:
Rückfallgefahr gross (einzige "Freunde" sind Bekannte aus dem Strafvollzug) und trotzdem teuer

- kurze Haftstrafe:
Sühnegedanke und Schutz der Bevölkerung nicht gestillt, Rückfallgefahr gross

Entscheide mich zähneknirschend für Option 1 - also wie das BGer.
00
Melden
Zum Kommentar
5
KI soll Schäden für Versicherung schneller erfassen – auf Berndeutsch
Die Gebäudeversicherung Bern (GVB) setzt künftig künstliche Intelligenz (KI) zur Erfassung von Sturm- und Hagelschäden ein.
Kundinnen und Kunden sollen Schäden ohne Wartezeiten melden können – auch bei einer grossen Zahl gleichzeitiger Vorfälle.
Zur Story