Hugo Portmann, der in den 1980er-Jahren mehrere Banken überfallen hatte, kommt frei: Das Bezirksgericht Horgen hat am Mittwoch ein Gesuch um eine bedingte Haftentlassung gutgeheissen.
Die reguläre Freiheitsstrafe von Portmann, der seit bald 35 Jahren im Gefängnis sitzt, endet am 17. Juli. Danach würde eine verhängte Verwahrung greifen. Diese mache für seinen Klienten aber keinen Sinn befand dessen Verteidiger. Auch der Staatsanwalt sowie Vertreter des Strafvollzugs sprachen sich für eine bedingte Entlassung aus.
Das Gericht gewährte diese nun – bei einer Probezeit von drei Jahren. Portmann soll am 16. Juli auf freien Fuss gesetzt werden. Während der Probezeit muss er unter anderem an Bewährungshilfegesprächen teilnehmen. Zudem darf er keine Waffen besitzen und keine Waffengeschäfte aufsuchen.
Der 58-jährige Schweizer startete seine kriminelle Karriere 1983 mit Banküberfällen in Wallisellen ZH und Dietikon ZH. Er wagte auch verschiedene Fluchtversuche: 1988, als er in einem Hafturlaub auch gleich eine Bank in Adliswil ZH überfiel, und einmal nach einem Gebirgslauf, als er nach dem Ziel einfach weiter rannte.
1999 brach er schliesslich aus der Bündner Strafanstalt Realta aus und überfiel zusammen mit «Ausbrecherkönig» Walter Stürm und einem weiteren Komplizen eine Bank in Horn TG. (whr/sda)