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Elektroschock-Halsband für Polizei-Anwärter in Waadt – Untersuchung

Elektroschock-Halsband für Polizei-Anwärter in Waadt – Untersuchung eingeleitet

12.07.2023, 08:5612.07.2023, 10:06
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The "DARD" special unit force police of the Canton of Vaud escort John Kerry's convoy during a bilateral meeting between U.S. Secretary of State John Kerry (not pictured) and Iranian Fo ...
Zwei Polizisten der DARD-Spezialieinheit. Bild: KEYSTONE

Im Kanton Waadt wurde Aspiranten einer Polizei-Spezialeinheit Elektroschock-Halsbänder angelegt, um sie einem zusätzlichen Stresstest zu unterziehen. Die Waadtländer Polizei verurteilt diese Praxis aufs Schärfste und leitete eine interne Untersuchung ein.

Ein Kommunikationsverantwortlicher der Waadtländer Polizei bestätigte dies am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «20 Minutes» hatte als erstes darüber berichtet. Laut der Zeitung waren die Halsbänder ursprünglich für die Ausbildung von Hunden vorgesehen - und mittlerweile verboten.

«Die Kandidaten mussten einen taktischen Parcours absolvieren. Um ihren Stress zu erhöhen, haben die Führungskräfte der Spezialeinheit entschieden, ein elektrisches Halsband zu verwenden, das auf Befehl Entladungen erzeugt», sagte der Kommunikationsverantwortliche der Polizei auf Anfrage. Bei der Spezialeinheit handelt es sich um das Détachement d'action rapide et de dissuasion (DARD).

Die Führung der Kantonspolizei «wurde in keiner Weise informiert», sagte der Kommunikationsverantwortliche weiter. Sie «verurteilt diese Praktiken aufs Schärfste, die innerhalb der Polizei nicht tolerierbar sind und vor allem gegen die Ethik und die Werte des Korps verstossen».

Auch wenn die Auswahl der DARD-Mitglieder anspruchsvoll sein müsse, müsse sie «mit Respekt vor den Kandidaten» erfolgen, bekräftigte er. Eine interne Untersuchung wurde eingeleitet, um die Fakten und Verantwortlichkeiten zu ermitteln. Anschliessend würden Sanktionen gegen die betreffenden Personen verhängt. (sda)

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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
12.07.2023 09:48registriert August 2014
"Die Waadtländer Polizei verurteilt diese Praxis aufs Schärfste und leitete eine interne Untersuchung ein."

Wenn es der Waadtländer Polizei ernst wäre, könnte man ja eine andere KaPo, sprich eine unabhängige Einheit mit der Untersuchung beauftragen, wie das verflucht nochmals bereits international üblich ist. Aber solange eine Polizei ihre eigenen Verfehlungen untersucht, ist irgendwie klar, dass nichts Schlaues dabei rauskommt, wie der Fall Mike Peter erst kürzlich wieder gezeigt hat. Warum gibt es bei uns keine zwingenden Vorgaben, dass solche Ermittlungen unabhängig erfolgen müssen?!
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circumspectat animo
12.07.2023 10:47registriert März 2019
Wurde die Untersuchung eingeleitet bevor oder nachdem die Misstsände ans Licht kahmen? Die Polizei ist leider eine der letzten Institutionen die sich fast alles erlauben kann und oft wird niemand für Fehlverhalten zur Verantwortung gezogen.
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So oder so
12.07.2023 11:41registriert Januar 2020
Ich hab so was mal gesehen auf so einer Verkaufs Plattform und fragte mich für was zum Teufel braucht man so was - Sadomaso ? Nö Polizei Ausbildung.
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