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Hitze ist laut dem Bund das grösste Klima-Risiko für die Schweiz

People take a bath in the river Limmat at Letten, as a heat wave reaches the country, in Zurich, Switzerland on Saturday, June 18, 2022. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
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Hitze ist laut dem Bund das grösste Klima-Risiko für die Schweiz

05.06.2025, 10:0005.06.2025, 11:13
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Die zunehmende Hitze ist für die menschliche Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer das grösste klimabedingte Risiko. Auch die Trockenheit stellt laut dem Bund eine wachsende Bedrohung dar. Das zeigt die neue Klima-Risikoanalyse für die Schweiz.

Sie soll als Grundlage für die Anpassung der Schweiz an den Klimawandel dienen, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Donnerstag mitteilte. Für die Risikoanalyse bewertete das Bafu zum zweiten Mal nach 2017 die Klimarisiken für die Schweiz und schätzte ihre Entwicklung bis zum Jahr 2060 ein.

Hitze ist heute die tödlichste Klimagefahr

Das grösste Risiko für die Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer ist laut dem Bericht die Hitze. Besonders betroffen seien städtische Gebiete, sagte Hohmann. Hitze sei heute die tödlichste Klimagefahr. So könnten im Jahr 2023 542 Todesfälle in der Schweiz auf Hitze zurückgeführt werden.

Zudem beeinträchtigen hohe Temperaturen bereits heute auch das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Menschen. Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden und sehr heisse Tage häufiger und intensiver. Risiken aufgrund zunehmender Hitzebelastung werden dadurch verschärft.

Bereits heute stellt demnach die zunehmende Hitzebelastung das grösste Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Mit der Alterung der Gesellschaft wird dieses Risiko steigen.

Sommer werden trockener

Als deutlich grössere Bedrohung als im letzten Klima-Risikobericht vor acht Jahren wird im aktuellen Bericht die Trockenheit eingestuft. Trockene Sommer haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft, hielten die Autorinnen und Autoren im Bericht fest. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Land- und Waldwirtschaft, die Schifffahrt, aber auch auf die Ökosysteme.

In den letzten intensiven Trockenperioden in den Jahren 2003, 2015 und 2018 sei die Raufutterproduktion etwa um bis zu 25 Prozent tiefer gelegen als in anderen Jahren, erklärte Hohman.

Starkniederschläge und instabile Hänge

Gleichzeitig zur zunehmenden Trockenheit kommt es auch zunehmend zu Starkniederschlägen. Folgen davon können neben Überschwemmung auch Ereignisse wie Murgänge sein.

Zudem kommt es mit zunehmenden Starkniederschlägen in Kombination mit auftauendem Permafrost und schmelzenden Gletschern auch immer mehr zu Instabilitäten in den Bergen. «Das Ereignis in Blatten hat gezeigt, dass dieses Risiko auch bewohnte Gebiete treffen kann», betonte Roland Hohmann von der Abteilung Klima des Bundesamts für Umwelt (Bafu) am Donnerstag in Bern.

Durch den Klimawandel wird sich die Gefährdung laut dem Bericht verändern und lokal akzentuieren. «Insbesondere im alpinen Raum gehören gravitative Massenbewegungen deswegen zu den relevantesten Risiken des Klimawandels, weil die Hangstabilität abnimmt und der Raum intensiver genutzt wird», wie die Expertinnen und Experten in der Analyse schrieben.

Massnahmen können Risiken mindern

Der Klimawandel birgt der Klima-Risikoanalyse zufolge auch Chancen. So nimmt mit milderen Wintern etwa der Verbrauch von Heizenergie ab und die Bedingungen für den Sommertourismus werden durch die längeren Trockenperioden besser. Diese Opportunitäten werden im neuen Klima-Risikobericht aber geringer eingeschätzt als in der letzten Version.

Mit Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel können die Folgen vermindert werden, wie das Bafu betonte. Weitere Anstrengungen seien aber notwendig, um zukünftige Risiken zu minimieren. Der Bund unterstütze Anpassungsprojekte der Kantone, Gemeinden und Unternehmen im Rahmen des CO2-Gesetzes. Die wichtigste Massnahme zur Begrenzung des Klimawandels bleibe aber die Reduktion der Treibhausgasemissionen. (nib/sda)

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