Das Bundesamt für Statistik hat diese Woche eine neue Ausgabe der «City Statistics» über die Lebensqualität in den neun grössten Schweizer Städten veröffentlicht. Darin wurde das Wohlbefinden der Bevölkerung aufgrund verschiedener Aspekte (z.B. Infrastruktur, Mobilität, Einkommen) gemessen. Hier erfährst du, in welcher Stadt die Lebensqualität am höchsten ist.
Je näher die Dienstleistungen liegen, desto attraktiver ist die Stadt. Genf hat diesbezüglich die beste Lebensqualität. Die meisten Dienstleistungen sind in weniger als 500 Metern erreichbar. In Lugano haben es die Leute am weitesten.
Das höchste steuerbare Einkommen haben die Menschen in Zürich. Durchschnittlich verdienen die Arbeitnehmenden 70'393 Franken pro Jahr. Basel liegt mit einem Einkommen von 66'922 Franken im Jahr auf dem zweiten Platz. Das tiefste Einkommen haben mit 53'350 Franken die Bewohnerinnen und Bewohner von St.Gallen.
Die Mobilität ist sowohl für den Beruf wie auch für Freizeitaktivitäten von hoher Bedeutung. In manchen Städten muss dafür aber ganz schön tief ins Portemonnaie gegriffen werden. Für eine Monatskarte zahlt man in Winterthur und in der Stadt Zürich mit 85 Franken am meisten. Die günstigste Monatskarte hat St.Gallen mit 69 Franken.
In Winterthur und Basel ist die Sterberate von unter 65-Jährigen am höchsten, in Genf sterben am wenigsten.
Dank einer externen Kinderbetreuung können Eltern ihren beruflichen Verpflichtungen nachgehen. In Zürich und Lausanne hat es am meisten Betreuungsplätze für Kinder im Vorschulalter zur Verfügung. In St.Gallen, Winterthur und Luzern sieht es diesbezüglich schwieriger aus.
Eine Stadt ohne kulturelles Angebot wäre ziemlich langweilig. Für das Pflegen von sozialen Kontakten oder für attraktive Freizeitbeschäftigungen sind solche Orte wichtig. Die folgende Grafik zeigt, wie viele Theater, Kinos und Museen es in den Schweizer Städten pro 100'000 Einwohner gibt.
Im neuen Bericht vom Bundesamt für Statistik sticht keine Stadt aussergewöhnlich heraus. Zürich schneidet hinsichtlich Betreuungsplätzen, Einkommen und Erreichbarkeit von Dienstleistungen gut ab, jedoch sind die Lebenskosten höher als in anderen Städten. Lugano hat viele kulturelle Angebote, aber die Wege zu den Dienstleistungen sind im Vergleich zu den anderen Städten eher lang. In Genf sterben am wenigsten unter 65-Jährige und Dienstleistungen erreicht man dort am schnellsten. Betreuungsplätze sind in der Calvin-Stadt jedoch eher rar. Unsere Bundeshauptstadt Bern schneidet in allen Bereichen im Vergleich ziemlich durchschnittlich ab.
Das Resultat: Hier wurden Statistiken zusammengepanscht, die nix über die effektive Lebensqualität aussagen.
Beispiele:
In Winterthur haben sie einen längeren Weg zur Sekundarschule als in Zürich, dafür eine Veloinfrastruktur.
Was bringen mir 10 Mini-Migrolinos ums Haus, wenn ich für eine Grossfamilie einkaufen muss?
Was sagt die Sterberate in kleinen Städten aus, wenn wir nicht den Kontext betrachten?
Hier wird alles quantifiziert und in Zahlen eingedampft. Dabei machen's doch die QUALITATIVEN Unterschiede aus. Nennt sich ja auch nicht Lebensquantität. 🤷🏻
Allen Unkenrufen zum trotz.
Und was ja auch immer noch ein Hauptaspekt ist, ist doch die persönliche Verbundenheit zu der Stadt, in der man wohnt.
Ich bin enorm verbunden und könnte mir eine andere schweizer Stadt nur bedingt vorstellen. Das wird wohl vielen auch so gehen, mit ihrer Heimatinsel.
Läuft vieles gut, bei uns. Welche Stadt das denn auch immer ist.