Über Weihnachten und Neujahr sind die Wintersportlerinnen und Wintersportler in Massen in die Schweizer Berge geströmt. Genügend Schnee und noch mehr Sonne lockten die Leute scharenweise aus dem nebligen Mittelland auf die Pisten. Bei den Bergbahnen klingelten die Kassen, die Gäste mussten sich allerdings in Geduld üben. Vor den Liften bildeten sich zeitweise laaaaaaaaaange Schlangen.
Das ist typisch für die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, weil innert wenigen Tagen sehr viele Gäste die Skigebiete besuchen. Damit das Problem während der Sportferien nicht erneut auftritt, finden diese bereits seit Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Beginn des aufkommenden Wintertourismus schweizweit gestaffelt statt.
Damit sind die Sportferien quasi ein Musterbeispiel für helvetischen Föderalismus. Wie so oft in der Bildungspolitik sind die Ferientermine von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Während in einigen Kantonen der Regierungsrat die Ferientage für den ganzen Kanton (Luzern, Thurgau, Waadt etc.) bestimmt, wird die Entscheidung in anderen Kantonen (Zürich, St.Gallen, Bern etc.) komplett den Gemeinden oder Schulträgerschaften überlassen.
Das Resultat: ein bunter Teppich an verschiedenen Sportferien-Terminen. Vergrössert wird die Vielfalt zusätzlich dadurch, dass in einigen Kantonen eine Woche, in anderen zwei Wochen zur Verfügung stehen. So gibt es in diesem Jahr über acht Wochen verteilt 15 verschiedene Sportferien-Varianten in der Schweiz.
Am frühesten in die Skiferien geht es für die Bewohnerinnen und Bewohner der St.Galler Gemeinde Wil. Die einwöchigen Sportferien sind bereits für diese Woche (Kalenderwoche 4) terminiert, d.h. die Wilerinnen und Wiler geniessen bereits jetzt nach einem zweiwöchigen Schul- oder Arbeitsintermezzo sonnige Tage in den Bergen.
Ebenfalls schon jetzt Skiferien haben die Einwohnerinnen und Einwohner der Luzerner Gemeinden Ruswil, Buttisholz und Hergiswil bei Willisau. Diese können in diesem Jahr gleich zweimal in Berge: Denn nach den Sportferien gibt's für sie vom Schmutzigen Donnerstag (27. Februar) bis zum Aschermittwoch (5. März) noch eine Woche Fasnachtsferien.
Am spätestens noch auf der Piste sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt sowie der Gemeinden Adelboden BE und Samnaun GR. Bis zum 17. März dauern dort die Sportferien.
Dazwischen scheint die Verteilung der Sportferien besser koordiniert als auch schon. So überschneiden sich die Ferienwochen der grössten Schweizer Städte in diesem Jahr kaum, was auch mit dem späten Oster- und damit auch Fasnachtstermin zu tun hat.
Am vollsten wird es in den Bergen – zumindest theoretisch – in Kalenderwoche 8, also vom 15. bis 23. Februar. Dann ist in grossen Teilen des Kantons Zürich und im ganzen Kanton Waadt schulfrei. Rechnet man die Einwohnerinnen und Einwohner aller Schweizer Gemeinden zusammen, die in dieser Woche Sportferien haben, kommt man auf 2,6 Millionen Menschen. Aber natürlich verbringt nur ein Bruchteil diese Zeit auch wirklich in den Bergen.
Das sind Fasnachtsferien! 🥳
Liebe Grüsse aus Luzern 😉
Ich finde, in der Schweiz ist es das ganze Jahr über ziemlich voll. Nicht nur in den Bergen, in der Agglo und auf unseren Strassen. Sogar auf dem Land. Das war früher noch nicht so. #Freiräume