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Wegen dieses Fehlverhaltens passieren die meisten Verkehrsunfälle

Im letzten Jahr kam es zu mehr als 50'000 Strassenverkehrsunfällen in der Schweiz.
Im letzten Jahr kam es zu mehr als 50'000 Strassenverkehrsunfällen in der Schweiz. Bild: shutterstock / watson

Grosse Unfallstatistik: Wegen dieses Fehlverhaltens passieren die meisten Verkehrsunfälle

In der Schweiz kamen im letzten Jahr 236 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben und 4096 Menschen wurden schwer verletzt. In welchem Kanton die meisten Unfälle passieren und weitere Zahlen und Fakten zu Strassenunfällen in der Schweiz.
18.03.2024, 12:47
Julia Neukomm
Julia Neukomm
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Kurz aufs Handy geschaut, Musik gehört und den Strassenverkehr nicht wahrgenommen oder zu fest aufs Gaspedal gedrückt und die Ampel übersehen – Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr kann schwere Folgen haben. Das Bundesamt für Statistik hat die neue Strassenunfallstatistik von 2023 publiziert. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Fakten für dich zusammengefasst.

Strassenverkehrsunfälle in der Schweiz

Im letzten Jahr gab es in der Schweiz gesamthaft 53'470 Strassenverkehrsunfälle. Davon waren 35'216 Unfälle mit Sachschaden und 18'254 Unfälle mit Personenschaden. Die meisten Unfälle passierten mit dem Auto. 8078 Personen sind 2023 mit einem Personenwagen verunfallt und 75 sind dabei gestorben. Auch Velofahrer waren vermehrt in Strassenunfälle verwickelt: 5111 Fahrradfahrer sind 2023 verunfallt und 26 Personen kamen dabei ums Leben. Bei den Motorradfahrern waren es 3916 Personen – 50 Menschen starben. Die kleinste Gruppe der Strassenverkehrsverunfallten waren die Fussgänger mit 2124 Personen, wovon jedoch 42 starben.

Quelle: bfs
Quelle: bfs

Die Anzahl der Verkehrstoten hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum verändert. 2023 sind 236 Menschen im Verkehr gestorben, im Vorjahr waren es fünf Personen mehr. Jedoch ist die Zahl der Schwerverletzten (4096 Menschen) im Vergleich zu 2022 um 2,3 Prozent gestiegen.

Die meisten Unfälle mit Sachschaden gab es im Monat November (3438 Unfälle). Im letzten Juni waren sowohl die Unfälle mit Personenschaden (2106 Unfälle) als auch jene mit Sachschaden (3171 Unfälle) sehr hoch.

Die Statistik zeigt, dass die meisten Unfälle 2023 an einem Freitag geschahen. Besonders im Feierabendverkehr von 16:00 bis 18:00 Uhr kam es häufig zu Verkehrsunglücken. Da es am Wochenende oft weniger Verkehr auf den Strassen hat, sanken die Verkehrsunfallzahlen an diesen Tagen.

Strassenverkehrsunfälle pro Kanton

Im Kanton Zürich kam es 2023 schweizweit zu den meisten Verkehrsunfällen (3533 Unfälle). Auch im Kanton Bern kam es immer wieder zu Kollisionen (2547 Unfälle). Die wenigsten Unfälle verzeichnete der Kanton Appenzell Innerrhoden mit 25 Unfällen.

Die Stadt Zürich ist vor Genf die gefährlichste Stadt, was Verkehrsunfälle angeht. Es ist keine Überraschung, dass Unfälle mit Personenschäden am häufigsten in städtischen Gemeinden passieren.

Die meisten Verkehrstoten gab es im Kanton Waadt (34 Tote). Im Vergleich zu 2022 ist die Zahl der Verunglückten im Kanton zwar gesunken, jedoch waren es 2023 immer noch deutlich mehr als in den anderen Kantonen. Im Kanton Appenzell Innerrhoden, im Kanton Jura und im Kanton Schaffhausen sind mit je einem Toten am wenigsten Menschen ums Leben gekommen.

Hauptursachen für Verkehrsunfälle

Die Hauptursache für Verkehrsunfälle war fehlerhaftes Verhalten von Personen im Strassenverkehr. So kam es im letzten Jahr zu 39'015 Unfällen aufgrund dessen. 24'177 Unfälle endeten mit Sachschaden und 14'848 Unfälle mit Personenschaden.

Die meisten Unfälle geschehen – wenig überraschend –, wenn Menschen auf der Strasse unaufmerksam sind und sich ablenken lassen. Aus diesem Grund gab es 2023 rund 9657 Unfälle. Davon das häufigste Fehlverhalten ist, wenn sich Personen nicht an die Vortrittsregeln halten. Im letzten Jahr gab es deshalb 7742 Unfälle, 4589 davon waren Personenunfälle und 3153 waren Unfälle mit Sachschaden. Dahinter folgen allgemeine Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie fehlerhaftes Fahren.

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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Baruch
18.03.2024 10:09registriert Oktober 2020
Stellt doch bitte die Zahlen ins Verhältnis zur Bevölkerung bzw. den gefahrenen Kilometern, sonst sagen sie wenig aus. Dass es in der Stadt Zürich mehr Unfälle gibt als in einem Bündner Bergtal ist nicht sehr erstaunlich. Auch die Unfallzahlen pro Verkehrsmittel sind in absoluten Zahlen unnütz. Es werden ja z.B. viel weniger Kilometer auf dem Motorrad als im Auto zurückgelegt. Die Unfallzahlen einfach nebeneinanderzustellen ist irreführend.
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Kommissar Rizzo
18.03.2024 09:58registriert Mai 2021
Wenn nur mal jeder anstelle des Mobiltelefons den Blinker betätigen würde...
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Walter Sahli
18.03.2024 09:48registriert März 2014
Zu geringer Abstand ist kein Thema mehr oder ist das in einer anderen Kategorie untergebracht?
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