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So hoch ist die Belegung der Einfamilienhäuser in der Schweiz

Einfamilienhaus Grosseltern Wohnungsnot
Ist die Enkelin zu Besuch, füllt sich das Haus der Grosseltern.Bild: Shutterstock

In so vielen Einfamilienhäusern leben maximal zwei Personen

In der Schweiz herrscht in verschiedensten Regionen Wohnungsnot. Mit ein Grund ist auch, dass die vorhandenen Immobilien nicht optimal genutzt werden. Das zeigt sich bei den Einfamilienhäusern deutlich.
22.09.2025, 15:0822.09.2025, 15:35

Es ist schon länger bekannt: Junge Familien finden kaum mehr ein Einfamilienhaus. Das Angebot ist knapp, die Preise hoch. Und oft – kein Vorwurf – leben die Eltern auch weiterhin im grossen Haus, wenn die Kinder längst ausgeflogen sind. Sie werden als «Empty Nester» bezeichnet.

In mehr als der Hälfte der Einfamilienhäuser in der Schweiz wohnen nur eine oder zwei Personen. Das zeigt die am Montag veröffentlichte Gebäude- und Wohnungsstatistik des Bundesamtes für Statistik.

Insgesamt zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) Ende 2024 1,8 Millionen Gebäude, die für Wohnzwecke genutzt wurden, mit insgesamt 4,84 Millionen Wohnungen. Fast 900'000 aller Gebäude waren Einfamilienhäuser und 55 Prozent davon wurden lediglich von einer oder von zwei Personen belegt, wie das BFS mitteilte.

Fast jedes fünfte Einfamilienhaus wird dabei von nur einer Person bewohnt. Das sind 152'369 «Single-Haushalte in Einfamilienhäusern». Dazu kommen rund 330'000 Zweipersonen-Haushalte.

Das BfS erfasst diese Daten zur Belegung seit 2020. In den letzten fünf Ausgaben ist die Anzahl von 152'369 Einperson-Belegungen die höchste. Allerdings waren die Werte in den letzten Jahren immer sehr ähnlich.

Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person betrug in der Schweiz im Jahr 2024 damit 46,6 Quadratmeter. Dieser Wert sei bis 2021 regelmässig angestiegen und stagniere seither, hiess es vom BFS.

Ölheizungen sind noch immer Nummer 1

Und wenn wir grad dabei sind, das BfS publizierte heute auch noch Daten zu Energiequellen für das Heizen: 35 Prozent der Gebäude wurden mit Heizöl beheizt. Damit ist Öl nach wie vor die meistgenutzte Heiz-Energiequelle in der Schweiz. Dieser Anteil sei jedoch im Laufe der letzten 40 Jahre konstant zurückgegangen, so das BFS.

Stark gestiegen ist indes der Anteil an Gebäuden, die mit einer Wärmepumpe geheizt werden. 2024 waren 23 Prozent aller Gebäude mit einer solchen ausgestattet. Der Anteil habe sich damit seit dem Jahr 2000 verfünffacht. In 17 Prozent aller Gebäude war eine Gasheizung installiert, 12 Prozent der Gebäude wurden mit Holz und 7 Prozent mit Elektrizität beheizt.

Wenn man statt der Gebäude die einzelnen Haushalte anschaut, sieht die Situation laut den BFS-Daten etwas anders aus. 60 Prozent der Haushalte heizten 2024 mit fossilen Energieträgern (35 Prozent Heizöl, 25 Prozent Gas) und 20 Prozent der Haushalte wohnten in einem Gebäude mit Wärmepumpe.

(mit Material der SDA)

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176 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bratansauce
22.09.2025 16:00registriert Juni 2018
Das Problem sind nicht die Boomer. Es ist ihr gutes Recht, in ihren Häusern zu bleiben. Viele würden vermutlich auch in kleinere Wohnungen ziehen, die sind aber viel zu teuer. Da würde ich rein aus finanzieller Sicht wohl auch bleiben.
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Sin14
22.09.2025 15:23registriert Mai 2020
Ach je, genau diesen Spaltpopulismus können wir jetzt stoppen. Es sind immer noch Boomers und dieses Thema erledigt sich von alleine, ganz ohne Einsprachen und Regelungen. Solche „leichter bewohnte“ Einfamilienhäuser kommen in den nächsten 5-10 Jahren automatisch auf den Markt. Es werden dann absolut unbezahlbare Eigentumswohnungen oder Mietwohnungen ab 4000.— plus darauf erstellt. Das ist ein viel grösseres Problem.
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Madison Pierce
22.09.2025 15:52registriert September 2015
In unserer Nachbarschaft hat es viele ältere Leute, die ihr Haus zu zweit oder alleine bewohnen, nachdem die Kinder ausgezogen sind. Ich kann das verstehen. Es heisst doch so schön "einen alten Baum verpflanzt man nicht". Das Haus ist voller Erinnerungen, es ist ein Heim, nicht nur ein Schlafplatz.

Zudem fehlt in vielen Wohnungen der Platz für Hobbys (es gibt kaum mehr Werkräume in neuen Überbauungen) und der Garten. Für viele meiner Nachbarn ist der Garten eine wichtige Freizeitbeschäftigung.
1983
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