Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren ++ Weltcuprennen in Adelboden finden statt
Das Ausmass der Zerstörung durch Burglind
Erdrutsch über die Autobahn A3 in Mühlehorn
Fahrbahn der Autobahn A3 in Fahrtrichtung Zürich nieder. Als Folge des Starkregens ergoss sich Erdreich und Geröll auf die Autobahn. Beide Fahrspuren waren vorübergehend blockiert. An zwei Autos entstand Sachschaden. Verletzt wurde niemand. Die Räumungsarbeiten konnten bis am
Freitagnachmittag abgeschlossen werden. (whr)
(Bild: Kapo Aargau)
Burglind hat zehntausende Bäume umgeworfen
Die Schweizer Wälder seien gemäss ersten Meldungen und Beobachtungen vielerorts stark heimgesucht worden, teilte WaldSchweiz am Freitag mit. Noch fehle ein detaillierter Gesamtüberblick der Schäden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) werde in den nächsten Tagen in Zusammenarbeit mit den kantonalen Forstdiensten einen geografischen Überblick erstellen und das Ausmass der Schäden schätzen.
Gemäss ersten Erhebungen habe es vereinzelt grössere Windwürfe gegeben, aber nicht im Ausmass wie nach dem letzten grossen Sturm «Lothar» von 1999. Damals wurden ganze Hänge flachgelegt.
Hingegen seien sehr viele einzelne Bäume und Baumgruppen, besonders an exponierten Lagen und entlang von Waldrändern, Strassen und Bahngleisen umgeworfen worden, aber teilweise auch mitten in grösseren Wäldern. Fachleute sprechen in diesem Fall von sogenannten «Streuschäden».
Zufahrt nach Adelboden: Bauarbeiten auf Hochtouren
Pegel sinken in der Ostschweiz
Am Donnerstag war für den Kanton Thurgau noch Wasseralarm ausgelöst worden. Das Hochwasser blieb aber ohne grössere Folgen. Die Pegel gingen zurück, bestätigt Marco Baummann vom Amt für Umwelt. Die Flüsse seien dort über die Ufer getreten, wo es vorgesehen sei.
Noch immer Verkehrsprobleme nach Sturm
Auch im Wallis verbessert sich das Wetter allmählich. Die gesperrten Strassenabschnitte sollen am Abend fast alle wieder geöffnet werden, sagte Pascal Stoebener, Chef der Sektion Naturgefahren des Kantons Wallis. Die Lawinengefahr bleibe aber nach wie vor hoch.
Züge der RhB fahren wieder
Im Kanton Graubünden ist die wegen Lawinengefahr gesperrte Zugstrecke der Rhätischen Bahn (RhB) über den Berninapass wieder offen. Die Züge zwischen Engadin und Puschlav verkehren seit Freitagmorgen wieder gemäss Fahrplan.
Das Unterengadin, das Safiental und St. Antönien sind wieder auf der Strasse erreichbar. Die Behörden gaben am Freitagvormittag die wegen Lawinengefahr am Donnerstag gesperrten Strassenverbindungen frei. Weiterhin weitgehend abgeschnitten sind das Münstertal und Samnaun.
Das Münstertal war kurz vor Mittag gemäss Polizeiangaben nur aus dem Südtirol erreichbar; Samnaun konnte weder aus der Schweiz noch aus Österreich erreicht werden.
Nach dem Sturm das Hochwasser
Die starken Niederschläge der letzten Tage führen zu einem erhöhten Überschwemmungsrisiko, wie hier beim Rhein im aargauischen Wallbach.
Strasse nach Adelboden ab Samstag einseitig befahrbar
Ein Bauunternehmen aus der Region soll gewährleisten, dass die durch einen Erdrutsch am Donnerstag beschädigte Strasse ab Samstagmorgen wieder befahren werden kann.
Ein Murgang südlich des Lintertunnels hatte die Kantonsstrasse Frutigen-Adelboden am Donnerstagabend beschädigt und unpassierbar gemacht. Am Freitagmorgen fand ein Augenschein mit Geologen und dem kantonalen Strasseninspektor statt. Bis am Samstag früh bleibt die Kantonsstrasse weiterhin gesperrt.
Dieser Murgang ist schuld, dass die Strasse nach Adelboden nicht befahrbar ist. Bald fällt der Entscheid, wie es mit der Strasse und dem Skirennen weitergeht.@adelboden18 #skiworldcup pic.twitter.com/YAShXtifSN
— SRF Regionaljournal (@srfbern) 5. Januar 2018
In Adelboden finden am Wochenende Ski-Weltcuprennen statt. Den Riesenslalom und den Slalom am «Chuenisbärgli» verfolgen jedes Jahr rund 40'000 Schaulustige. (sda)
Zugstrecke über Berninapass wieder offen
Die RhB hatte den Bahnverkehr über den Berninapass am Donnerstagnachmittag eingestellt, weil im Verlauf des Tages aufgrund von anhaltenden Niederschlägen die Lawinengefahr gestiegen war. Nach einer Neubeurteilung der Situation am Freitagmorgen wurde die Linie von Pontresina nach Poschiavo wieder freigegeben, wie die Bahn mitteilte. (sda)
Das Unterengadin ist abgeschnitten
Die Pässe Ofen und Flüela sind gesperrt, die Strassen nach Brail und Pfunds auch: Das Unterengadin ist mit dem Auto derzeit nur durch den Veraina-Tunnel erreichbar – per Verlad mit der RHB. Die Lage werde laufend neu beurteilt, sagt Markus Walser, Pressesprecher der Kantonspolizei Graubünden gegenüber dem Tages-Anzeiger.
Unfallstelle wird inspiziert
Die Folgen des Erdrutsches sind gravierend. Auf der Kantonsstrasse nach Adelboden wird aktuell die Unfallstelle inspiziert. #srfsport pic.twitter.com/HnIkdwnb5Y
— SRF Sport (@srfsport) 5. Januar 2018
Adelboden weiterhin abgeschottet
Adelboden bangt um den #skiweltcup. In der Nacht blieb die Kantonsstrasse #Frutigen - Adelboden gesperrt. @kanton_bern entscheidet am Vormittag, ob die Sicherheit gegeben und die Strasse wieder befahrbar ist. #skiworldcup @srfsport https://t.co/BDkGOmDp0Z
— SRF Regionaljournal (@srfbern) 5. Januar 2018
So sieht die Kantonsstrasse nach Adelboden aus. #adelboden18 #srfski pic.twitter.com/MGNl8BZRWc
— SRF Sport (@srfsport) 4. Januar 2018
Thur bedrohlich hoch
Besserung in Sicht
Es ist deutlich ruhiger heute. Nur noch gebietsweise #Regen. Da und dort etwas #Sonne. Vor allem am Vormittag in GR u. TI. Mässiger Südwestwind bei 9 bis 13 Grad. Grosse Lawinengefahr. ^gf pic.twitter.com/RKOoI8d1Fq
— SRF Meteo (@srfmeteo) 5. Januar 2018
Auch aufs Wochenende gibts Regen
(Prognose für Freitag 7 Uhr gemäss «SRF Meteo».)
Weltcup in Adelboden
In einem Communiqué liessen die Adelbodner Organisatoren am Donnerstag spätabends verlauten, dass das Pistenteam die ganze Nacht auf Hochtouren arbeiten werde, «damit die Piste am Samstag rennbereit ist». Man sei optimistisch, «dass die Rennen durchgeführt werden können». Weitere Auskünfte sollen am Freitagvormittag erfolgen.
Wegen eines Murgangs war die Strasse nach Adelboden am Donnerstag nicht befahrbar. Am Freitag in der Früh soll eine Begehung der betroffenen Abschnitte mit einem Geologen erfolgen, anschliessend wird die Situation von den zuständigen Stellen beurteilt.
Ausnahmezustand auch im Berner Oberland
Auch New York ist weiss
Das sonst so schnelllebige New York muss ein paar Gänge zurückschalten, die Strassen sind komplett weiss.
Im Big Apple werden bis zu 20 Centimeter Neuschnee erwartet. Sogar in der Sonnenstube Florida fiel heute Schnee – zum ersten Mal seit 29 Jahren.
Erdrutsch donnert in Wohnhaus
Video zeigt Lawinenniedergang
Versicherungen rechnen mit Schäden von über 50 Millionen Franken
Evakuierungen in La Fouly
Bis auf weiteres geräumt wurden Häuser in einem Ortsteil, in dem 1990 eine Lawine sieben Häuser mitgerissen hatte. Während also auf der Strasse die Evakuierten den Ort verliessen, liefen im nicht von Lawinen bedrohten Gebiet die Bergbahnen auf vollen Touren.
Im Wallis hatte es schon am Mittwoch erste Evakuierungen gegeben. Oberhalb von Conthey VS sind einzelne Chalets wegen der hohen Lawinengefahr evakuiert worden. Betroffen sind rund 40 Personen.
Wolf wieder aufgetaucht
Der Tierparkdirektor gab am frühen Donnerstagabend Entwarnung: «Alle Wölfe sind mit Sicherheit da», sagte Bernd Schildger gegenüber der sda. Das Tierpark-Team hatte die Suche am Mittwoch abgebrochen, weil die Wölfe «extrem nervös» geworden seien. Folglich hätten sie nicht das ganze Gehege abgesucht.
Bei der ersten Zählung habe dieser Wolf wohl einfach ein besseres Versteck als die anderen gehabt, so Schildger. «Wölfe sind Rudeltiere und bleiben bei Gefahren von Ausserhalb normalerweise zusammen», erklärt er.
#Dählhölzli-Areal gesperrt
— tierparkbern (@tierparkbern) 4. Januar 2018
Infolge des Unwetters ist die Lage bezüglich sturzgefährdeter Bäume unstabil. Zu Ihrer #Sicherheit wie auch zum Wohl unserer #Tiere, welche Ruhe brauchen, ist das Areal gesperrt.
Besten Dank für Ihr Verständnis! #tierparkbern #Burglind #Sturm pic.twitter.com/8zd0E1nwJx
Burglind war schwächer als Lothar
Mit Böenspitzen von bis zu 200 Kilometern pro Stunde (km/h) zog «Burglind» am Mittwoch über die Schweiz. Zu den ganz starken Winterstürmen gehört das Sturmtief damit aber nicht, wie Stephan Bader, Klimatologe bei MeteoSchweiz, gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Stürme «Lothar» vom 26. Dezember 1999 und «Vivian» vom 27. Februar 1990 hatten in der Schweiz mit deutlich höheren Windspitzen gewütet. So hatte «Lothar» an 57 Messstandorten Windspitzen über 125 km/h erreicht, bei «Burglind» war dies an 30 Standorten der Fall.
Die Grenze von 200 km/h überschritt «Burglind» lediglich am Messstandort Gütsch (200,5 km/h). Bei «Lothar» wurde die stärkste Böe auf dem Säntis registriert (229,7 km/h). Auch an den Standorten Hörnli, Jungfraujoch, Gornergrat und La Dôle betrugen die Messwerte beim «Lothar» über 200 km/h. (sda)
Flüsse in der Region Nyon über die Ufer getreten
Die Feuerwehrleute des Bezirks Nyon-Dôle mussten hauptsächlich an zwei Orten ausrücken, weil die Flüsse Boiron und Asse wegen der starken Regenfälle über die Ufer traten. Sie brachten an mehreren Stellen Sandsäcke aus und installierten schwimmende Sperren.
Das Wasser drang aber trotzdem in mehrere Häuser und Lagerschuppen ein. Betroffen waren auch einzelne Gebäude des Paléo Festivals. (sda)
Der Rhein führt ordentlich Wasser mit sich
An verschiedenen Gewässern besteht Hochwassergefahr. Am Hochrhein hat das BAFU Stufe 3 ausgerufen. So sieht es zurzeit am Rheinfall aus.
— SRF Meteo (@srfmeteo) 4. Januar 2018
^FB pic.twitter.com/Uh7rd7hElc
Im Wallis schneit's und schneit's
Nach wie vor ist die Zufahrtsstrasse nach Saas-Fee wegen Lawinengefahr für den Verkehr gesperrt. Abgeschnitten von der Aussenwelt sind auch das Obergoms und Leukerbad. Im Verlaufe des Abends und der Nacht dürfte der Niederschlag jedoch deutlich abnehmen und die Situation sich etwas beruhigen.
Aargau baut mobile Hochwasserschutzelemente gegen Hochwasser auf
Berner Tierpark Dählhözli vermisst einen Wolf
Schere Sturmschäden im Dählhölzli
— Bernd Schildger (@berndfuerbern) 3. Januar 2018
Burglind hat gewütet
Anlagen Bären, Wölfe, Wisente und Wildscheine betroffen
Tierparkweg durch gefallene Bäume gesperrt
Das Tierparkteam ist im Dauereinsatz
Meiden Sie den Wald#dählhölzli #tierparkbern pic.twitter.com/XgxGmRCsK8
Gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF gibt Schildger jedoch Entwarnung: «Wölfe sind Rudeltiere. Wenn man fünf von sechs Wölfen gesichtet hat, kann man davon ausgehen, dass der sechste auch da ist».
Das Tierpark-Team musste die Suche am Mittwoch abbrechen, weil die Wölfe «extrem nervös» geworden seien.
Schildger kann jedoch nicht ausschliessen, dass sich der Wolf ausserhalb des Geheges befindet. Es kann auch sein, dass das Tier von einem Baum erschlagen wurde. Dass der Wolf jedoch in Bern herumläuft, hält er aber für «extrem unwahrscheinlich».
30 Millionen Franken Schäden
Am stärksten getroffen wurde der Kanton Bern: Die Gebäudeversicherung spricht von Schäden in der Höhe von 6 bis 10 Millionen Franken. Sie erwartet rund 5000 Schadenmeldungen aus dem ganzen Kanton. 1500 lagen am Donnerstag bereits vor. Besonders stark getroffen wurde die Region Thun.
Vergleichsweise hohe Schäden vermelden auch Luzern und Nidwalden - ihre Gebäudeversicherungen rechnen mit Schadensummen von je bis zu 4 Millionen Franken. In Luzern wurde vor allem das Entlebuch hart getroffen. Die Zuger Gebäudeversicherung hat bisher rund 200 Meldungen erhalten und rechnet mit Schaden von 1 Million Franken.
Keine genauen Zahlen sind für die übrigen Innerschweizer Kantone Uri, Schwyz und Obwalden erhältlich - in diesen Kantonen ist die Versicherung gegen Elementarschäden zwar obligatorisch, kann aber bei privaten Versicherungen abgeschlossen werden. (aeg/sda)
Keine Züge über Furka- und Oberalppass
Betroffen sind die Bahnstrecken von Niederwald VS über den Furkapass nach Hospental UR sowie von Andermatt UR über den Oberalppass nach Dieni GR, wie die MGB am Donnerstag mitteilte. Durch die Furka und über den Oberalppass fahren auch keine Autozüge.
Ersatzbusse gibt es nicht. Gesperrt sind laut MGB auch die Strassen von Niederwald bis Oberwald im Oberwallis sowie von Hospental nach Realp im Urserental. Ebenfalls eingestellt wurde der Bahnverkehr auf der Strecke Visp-Täsch VS im Mattertal. Trotzdem bleibt Zermatt erreichbar.
Wer nach Zermatt will, muss mit Ersatzbussen bis Täsch fahren und mehr Zeit einrechnen. Die Shuttlezüge von Täsch nach Zermatt fahren zwar, doch fallen einzelne Verbindungen wegen Lawinensprengungen aus, wie die MGB schreibt. Ebenfalls eingestellt wurde der Betrieb der Gornergratbahn.
Nach Angaben des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) ist die Lawinensituation in den Alpen verbreitet sehr kritisch. Am nördlichen Alpenkamm, im Wallis und in Teilen Graubündens herrscht grosse Lawinengefahr - das entspricht der vierten von fünf Gefahrenwarnstufen.
In den anderen Gebieten der Alpen stuft das SLF die Gefahr als erheblich ein. Wegen des starken Schneefalls und der Sturmwinde liegt besonders im Wallis und am nördlichen Alpenkamm in hohen Lagen viel Neu- und Triebschnee. Diese instabilen Schneemengen dürften am Donnerstag noch wachsen.
Eine Gefahr geht nach Angaben des SLF im Internet auch von der am Donnerstag auf über 2000 Metern steigenden Schneefallgrenze aus: Unterhalb von 2000 Metern dürfte es laut Wetterprognose regnen. Lawinen können die vom Regen geschwächte Schneedecke mitreissen. (sda)
Axenstrasse bleibt gesperrt
Der Sturm Burglind hat gestern oberhalb der Axenstrasse einen kleinen Felssturz ausgelöst. Dabei sind mehrere Felsbrocken auf der Ölberggalerie zwischen Brunnen und Sisikon aufgeschlagen. Zwei Dachelemente wurde so stark zerstört, dass diese ersetzt werden müssen, wie das Bundesamt für Strassen mitteilt. Die Arbeiten können wegen des schlechten Wetters voraussichtlich erst am Freitag in Angriff genommen werden. Die Axenstrasse bleibt deshalb bis voraussichtlich Sonntag gesperrt. (mlu)
Gefahrenkarte: «Erhebliche Gefahr»
Der Sturm im Zeitraffer
Eindrückliche #Zeitraffer Aufnahme von #Orkan #Burglind am #Urnersee. Danke #SRFAugenzeuge W. Zwissig. ^gf pic.twitter.com/qKe7MSN9S7
— SRF Meteo (@srfmeteo) 4. Januar 2018