Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat am Donnerstag auf Einladung der Uno, Kanadas und Jamaikas an einer Videokonferenz zur Entwicklungsfinanzierung teilgenommen. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nahmen teil, wie das Uvek mitteilte.
Die Konferenz markiere den Start eines längeren Prozesses, in dessen Verlauf die Entwicklungsfinanzierung in Zeiten der Pandemie und darüber hinaus auf globaler Ebene thematisiert werden solle, hiess es in der Mitteilung.
Die Initiatoren wollten verhindern, dass der in mehreren Dekaden erzielte Fortschritt in der globalen Entwicklung durch die Corona-Krise zunichte gemacht werde. Richtschnur sei die Agenda 2030 mit den Zielen der Weltgemeinschaft für eine nachhaltige Entwicklung. Die Konferenz solle eine längerfristige Diskussion über konkrete Finanzierungslösungen und Massnahmen für die Bewältigung der Covid-19-Krise anstossen.
«Die Schwächsten leiden am meisten»
«Wie so oft, sind es die Schwächsten unter uns, die am meisten leiden», liess sich Bundespräsidentin Sommaruga im Communiqué ihres Departements zitieren. «Um die Krise mit Würde hinter uns zu lassen, müssen wir ein Gesellschaftsmodell entwickeln, das nachhaltiger ist, gerechter und besser gerüstet, sich an veränderte Umstände anzupassen.»
Dies bedeute unter anderem, Investitionen zu tätigen, die mit dem Pariser Klimavertrag vereinbar seien. Ausserdem müssten Ungleichheiten reduziert werden. Alarmierend sei aktuell der deutliche Einbruch der Geldüberweisungen von Migrantinnen und Migranten sowie Angehörigen der Diaspora in ihre Herkunftsländer. Die Bundespräsidentin bekräftigte den Aufruf der Schweiz und Grossbritanniens, die Kanäle für diese Überweisungen offen zu halten.
Wichtigste Akteure dabei
Neben Uno-Mitgliedstaaten waren an der Konferenz auch die wichtigsten Akteure der Entwicklungsfinanzierung vertreten, darunter OECD, IWF und Weltbank. Für die Schweiz sei die Handlungsfähigkeit der Uno während der aktuellen Krise ein wichtiges Anliegen, schrieb das Uvek. Deshalb begrüsse die Schweiz es, dass sich die Uno in Corona-Zeiten noch intensiver mit dem wichtigen Thema der Entwicklungsfinanzierung auseinandersetze.
Am Donnerstag sei ein Prozess lanciert worden, der bis Ende des Jahres laufen werde und dessen Themen auch im Rahmen des Hochrangigen Politischen Forums für Nachhaltige Entwicklung (HLPF) und der Eröffnung der 75. Uno-Generalversammlung im September diskutiert werden sollten. (sda)
