Dass Bundesrat Alain Berset von einer ehemaligen Affäre erpresst worden, juristisch dagegen vorgegangen und die Frau deswegen auch verurteilt worden ist, ist bekannt. Und bereits fast vergessen. Im Hintergrund wird indes noch immer nach dem Leck gesucht, durch das entsprechende Informationen samt Strafbefehl an die «Weltwoche» gelangt waren.
Nun flackert die Geschichte auch an anderer Stelle wieder auf. So soll «NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Jonas Projer gegen die Publikation einer weiterführenden Story über Bersets Liebesleben entschieden haben, wie die «Weltwoche» in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.
Demnach soll Peter Hossli, Reporter im Ressort Hintergrund, seit längerem und mit grossem Aufwand Recherchen zum Thema betrieben haben, bevor Projer der Story aus politischen Gründen den Stecker gezogen haben soll.
Kurz vor der Publikation der «Weltwoche» sind die Abgänge des recherchierenden Reporters Peter Hossli und seines direkten Vorgesetzten Michael Furger bei der «NZZ am Sonntag» bekannt geworden. Hossli wird Leiter der Ringier-Journalistenschule, Furger wird Kommunikationschef des Bundesamtes für Raumentwicklung. Die «Weltwoche» stellt zwischen dem angeblichen Publikationsstopp und den Wechseln einen Zusammenhang her.
«NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Jonas Projer dementierte gegenüber persönlich.com umgehend, dass er aus politischen Gründen eine Story fallengelassen habe. Das Privatleben von Bundesräten interessiere im Hause NZZ nur, «wenn eine gravierende staatspolitische Komponente erkennbar ist, etwa die Vermischung von Amt und Privatleben», sagt Projer gegenüber persönlich.com. So lasse sich auch ein publizistischer Eingriff in die Intimsphäre begründen. Jedoch müssten dazu sowohl die staatspolitische Komponente wie auch die Beziehung klar belegt sein.
(yam)
Ich möchte ja nicht wissen was derjenige in den Katakomben des medizinhistorischen Museums mit seinen Präparaten alles angestellt hat.