Schweiz
Medien

Theater bei der NZZ am Sonntag wegen Berset – Projer dementiert

«Weltwoche» und «NZZ am Sonntag» im Streit über heikle Berset-Story

Die «Weltwoche» wittert «Zensur» bei der «NZZ am Sonntag» und insinuiert, die Intervention von Chefredaktor Jonas Projer bei einer Story über Alain Bersets Liebesleben habe zwei Journalisten dazu bewegt, zu künden. Projer dementiert.
04.02.2022, 16:3704.02.2022, 17:54
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Dass Bundesrat Alain Berset von einer ehemaligen Affäre erpresst worden, juristisch dagegen vorgegangen und die Frau deswegen auch verurteilt worden ist, ist bekannt. Und bereits fast vergessen. Im Hintergrund wird indes noch immer nach dem Leck gesucht, durch das entsprechende Informationen samt Strafbefehl an die «Weltwoche» gelangt waren.

Nun flackert die Geschichte auch an anderer Stelle wieder auf. So soll «NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Jonas Projer gegen die Publikation einer weiterführenden Story über Bersets Liebesleben entschieden haben, wie die «Weltwoche» in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet.

Demnach soll Peter Hossli, Reporter im Ressort Hintergrund, seit längerem und mit grossem Aufwand Recherchen zum Thema betrieben haben, bevor Projer der Story aus politischen Gründen den Stecker gezogen haben soll.

Bundesrat Alain Berset, bei einer Medienkonferenz ueber die neusten Entscheide des Bundesrates zur Coronavirus-Pandemie, am Mittwoch, 2. Februar 2022, im Medienzentrum Bundeshaus in Bern. (KEYSTONE/An ...
Bundesrat Alain Berset.Bild: keystone

Kurz vor der Publikation der «Weltwoche» sind die Abgänge des recherchierenden Reporters Peter Hossli und seines direkten Vorgesetzten Michael Furger bei der «NZZ am Sonntag» bekannt geworden. Hossli wird Leiter der Ringier-Journalistenschule, Furger wird Kommunikationschef des Bundesamtes für Raumentwicklung. Die «Weltwoche» stellt zwischen dem angeblichen Publikationsstopp und den Wechseln einen Zusammenhang her.

«NZZ am Sonntag»-Chefredaktor Jonas Projer dementierte gegenüber persönlich.com umgehend, dass er aus politischen Gründen eine Story fallengelassen habe. Das Privatleben von Bundesräten interessiere im Hause NZZ nur, «wenn eine gravierende staatspolitische Komponente erkennbar ist, etwa die Vermischung von Amt und Privatleben», sagt Projer gegenüber persönlich.com. So lasse sich auch ein publizistischer Eingriff in die Intimsphäre begründen. Jedoch müssten dazu sowohl die staatspolitische Komponente wie auch die Beziehung klar belegt sein.

(yam)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Binnennomade
04.02.2022 17:05registriert Juli 2016
Zum Glück sind wir hier nicht in den USA und Bundesräte dürfen so viele Affären haben wie sie wollen. Solange deren Erpressungsversuche erfolglos bleiben, gehen uns die Affären auch nichts an. Somit hat die NZZaS meiner Ansicht nach alles richtig gemacht.
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SadSon
05.02.2022 14:06registriert Juni 2020
Da kommt einer der permanent unterf...t ist und schnüffelt in den Privatangelegenheiten anderer rum, um sich dann diverse Geschichten aus den Fingern zu saugen und sie dann medienwirksam in einem Schmierenblatt zu veröffentlichen.
Ich möchte ja nicht wissen was derjenige in den Katakomben des medizinhistorischen Museums mit seinen Präparaten alles angestellt hat.
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Chris_A
04.02.2022 17:56registriert Mai 2021
Das reiten von toten Pferden bei der WW. Wenn an einer Story nichts dran ist erfindet man halt alternative Fakten.
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