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SRF-Ombudsmann rügt Schawinski wegen Martullo-Blocher

Magdalena Martullo-Blocher in der Höhle des Löwen: In der Sendung «Schawinski» nahm der gleichnamige Talkmaster die SVP-Nationalrätin in die Mangel. 
Magdalena Martullo-Blocher in der Höhle des Löwen: In der Sendung «Schawinski» nahm der gleichnamige Talkmaster die SVP-Nationalrätin in die Mangel. bild: screenshot srf

SRF-Ombudsmann rügt Schawinski, weil er Martullo-Blocher zu aggressive Fragen stellte

21.11.2018, 07:4221.11.2018, 10:00
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Am 29. Oktober stellte der Moderator Roger Schawinski in seiner gleichnamigen Sendung die Nerven der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher auf die Probe. Nach der Sendung gingen beim SRF-Ombudsmann Roger Blum prompt zwei Beanstandungen ein. 

Zwei Zuschauer hatten sich darüber beschwert, dass sich Schawinski im Gespräch mit Martullo-Blocher nicht korrekt verhalten habe. 

Der Ombudsmann gibt den Zuschauern recht. Der Talkshow-Host habe zwar das Vielfaltsangebot beachtet, indem er in der heissen Phase des Abstimmungskampfes um die Selbstbestimmungs-Initiative beide Lager befragte. Doch die Völkerrechtlerin und Gegnerin der Initiative Helen Keller habe er – im Gegensatz zu Martullo-Blocher – mit «Samthandschuhen» angefasst. 

Die Schweizer Voelkerrechtsprofessorin Helen Keller, aufgenommen am Freitag, 3. September 2010, in Zuerich. Keller ist am 2. September 2010 in den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen gewaeh ...
Die Völkerrechtlerin und Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) fasste Roger Schawinski in seiner Sendung mit «Samthandschuhen» an. Bild: KEYSTONE
«Die SVP-Nationalrätin hingegen befragte er vorurteilsgeladen, aggressiv, erregt, ja wütend.»
SRF-Ombudsmann Roger Blum

«Die Strassburger Richterin befragte er nett, freundlich, zurückhaltend, auf Erkenntnisinteresse ausgerichtet. Die SVP-Nationalrätin hingegen befragte er vorurteilsgeladen, aggressiv, erregt, ja wütend», schreibt Blum in der Stellungnahme. Dadurch habe er die im Vielfaltsgebot angelegte strikte Gleichbehandlung der Parteien im Wahl- oder Abstimmungskampf missachtet. (ohe)

Blochers erste Begegnung mit Siri

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nelson Muntz
21.11.2018 08:32registriert Juli 2017
hat er sie gefragt, was sie macht wenn der Beamer kaputt geht?
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Tom Scherrer (1)
21.11.2018 11:30registriert Juni 2015
Leider nicht ganz unberechtigt, ab min. 8: ... die Schmach der Familie Blocher fortführen.... das war für die Gesprächsführung nicht förderlich - und er greifft auf einer persönlichen Ebene an.

Es waren weniger die Fragen, eher die Verletzenden Kommentare, die teilweise unnötig waren.

Frau m. Hat sogar stellenweise Humor und Nervenstärke bewiesen und kommt eigentlich gut weg, sie lässt den Schlawiner halt nicht mehr ausreden und grätscht gerne rein - übernimmt sogar die Gesprächsleitung.

fr. M kommt sogar leider besser weg als es sein müsste. Tja, Schlawiner, das kannst du besser :))
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piedone lo sbirro
21.11.2018 08:25registriert November 2016
vorurteilsgeladen, aggressiv, erregt, ja wütend.

so spricht die blochersche SVP seit 30 jahren über ausländer, eingebürgerte, gleichgeschlechtliche, anders denkende, lohngleichheit und frauenrechte.
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