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Detailhändler kämpfen mit neuer Technologie gegen Foodwaste

Migros-Mitarbeiter können in Zukunft die Temperatur in den Kühlregalen über das Tablet oder das Smartphone abrufen. 
Migros-Mitarbeiter können in Zukunft die Temperatur in den Kühlregalen über das Tablet oder das Smartphone abrufen. bild: migros

Detailhändler kämpfen mit neuer Technologie gegen Foodwaste

Mit einer digitalen Temperaturüberwachung von Milch, Käse und Co. soll verhindert werden, dass Frischprodukte unnötigerweise verderben und weggeschmissen werden müssen. 
11.01.2018, 09:3011.01.2018, 16:55
Helene Obrist
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Frischprodukte wie Milch, Käse und Joghurt werden in den Lebensmittelläden im Kühlregal aufbewahrt. Denn bei leicht verderblichen Produkten spielt die Kühlung eine wichtige Rolle. Produkte, die nicht richtig gekühlt werden oder grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, gehen schneller kaputt. Deshalb ist die Temperaturüberwachung in den Kühlregalen zentral – auch um zu verhindern, dass unnötig viel weggeschmissen wird. 

Damit die Überwachung in Zukunft noch besser funktioniert, liess der Detailhändler Migros das Start-Up Unternehmen «Axino Solutions AG» an einem noch genauerem Messverfahren tüfteln. Das Start-Up entwickelte daraufhin ein digitales Messverfahren, das eine noch genauere Temperaturmessung verspricht. Die Migros spricht dabei von einer «zukunftsweisenden Innovation für die Lebensmittelqualität».

Über kleine Sensoren, die im Kühlregal platziert sind, wird permanent die Temperatur gemessen. Dabei geben sie auch Prognosen über die Temperaturveränderung ab. 

«Durch das häufigere Öffnen der Kühlregale, zum Beispiel im Sommer mit dem Griff nach dem Glace, wird die Temperatur im Regal beeinflusst», so Francesco Laratta, Mediensprecher der Migros. Die Sensoren sammeln die Daten und justieren dann die Temperatur. Laut Laratta spielen auch die Jahreszeiten eine wichtige Rolle. So entsteht durch die heissere und feuchtere Luft im Sommer ein erhöhter Kühlbedarf. 

Die Temperaturveränderungen können von den Migros-Mitarbeitern über Handy oder Tablet abgerufen werden. Dadurch werde die Kontrolle der Lebensmittelqualität «signifikant verbessert» und die Mitarbeitenden hätten deutlich mehr Zeit um auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden einzugehen, schreibt Migros in einer Mitteilung.   

Auch das Konkurrenzunternehmen Coop testet derzeit in Pilotversuchen die digitale Temperaturüberwachung. «Wir prüfen derzeit, in welchen Bereichen es sinnvoll sein könnte, solche Sensoren einzusetzen», sagt Ramón Gander, Mediensprecher von Coop.    

L'enseigne du centre commercial Aldi, magasin de produits a bas prix est photographie ce mardi 6 mai 2008 a Conthey dans le Canton du Valais. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Der Discounter Aldi setzt bereits auf eine digitale Temperaturüberwachung. Bild: KEYSTONE

Beim Discounter Aldi Suisse ist die digitale Temperaturüberwachung bereits Tatsache – und das rund um die Uhr, wie Philippe Vetterli von der Medienstelle sagt: «Wird eine Abweichung von den Soll-Werten festgestellt, löst das System eigenständig einen Alarm aus und verständigt die zuständigen Filialmitarbeiter und/oder die zuständigen Kältefachfirmen, damit allfällige Qualitätsverluste oder Warenschaden verhindert werden können.»

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Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Lya Saxer
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13 Kommentare
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aglio e olio
11.01.2018 10:28registriert Juli 2017
"...«zukunftsweisenden Innovation für die Lebensmittelqualität»...
So entsteht durch die heissere und feuchtere Luft im Sommer ein erhöhter Kühlbedarf."

Welchen Einfluss hat eigentlich die heisse Luft von PR Abteilungen?
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El Vals del Obrero
11.01.2018 12:43registriert Mai 2016
Bei vielen Sachen, die nicht im Offenverkauf angeboten werden, sind die Verpackungen trotzdem so gross, dass man als Single entweder gezwungen wird Food Waste zu produzieren oder mehrere Tage hintereinander das gleiche essen zu müssen.
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