Die Post testet automatisiert fahrende Taxis – hier sollen sie eingesetzt werden
Das neue Angebot von PostAuto Schweiz nimmt im Dezember einen Testbetrieb mit Sicherheitsfahrerinnen und Sicherheitsfahrern auf, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Vorerst noch ohne Fahrgäste.
Reguläre Einsätze der automatisiert fahrenden Autos seien spätestens ab dem ersten Quartal 2027 geplant. Diese sollen künftig das ÖV-Angebot in ländlichen und weniger gut erschlossenen Regionen sowie zu Randzeiten ergänzen. Die selbstfahrenden Autos werden auf Abruf verfügbar sein. Für den Endausbau des Angebots in der Ostschweiz seien bis zu 25 Fahrzeuge geplant.
Zusammenarbeit mit Robotaxi-Hersteller
PostAuto sieht das neue Angebot laut Mitteilung «als Vorreiter für eine neue Ära im öffentlichen Verkehr». Ziel sei es, dieses nach dem Aufbau sukzessive weiterzuentwickeln.
Die Fahrgäste buchen die Fahrt per App. Fahren zur gleichen Zeit andere Nutzerinnen und Nutzer eine ähnliche Strecke, legt das System die Fahrten zusammen und verbessert dadurch die Auslastung der elektrisch betriebenen Fahrzeuge.
Das Angebot unter dem Namen «AmiGo» entsteht in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Robotaxihersteller Apollo Go der Techfirma Baidu. Es wird von den Bundesämtern für Verkehr (BAV) und Strasse (Astra) sowie den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau, dem Touring-Club Schweiz (TCS) und weiteren Partnern unterstützt.
Mehrere Projekte selbstfahrender Fahrzeuge
In den vergangenen zehn Jahren starteten mehrere öffentliche Verkehrsbetriebe im ganzen Land Versuche mit automatisierten Fahrzeugen. PostAuto hatte bereits 2016 im Stadtzentrum von Sitten mit zwei kleinen autonomen Passagier-Shuttles eine Weltpremiere gefeiert.
Die Freiburger Verkehrsbetriebe folgten mit zwei Shuttles auf öffentlichen Strassen in Freiburg-Marly. Gland (VD) experimentierte von Mitte September bis Ende Oktober 2023 mit einem elektrischen und modularen Shuttle.
Die Genfer Verkehrsbetriebe testeten ab 2018 autonome Shuttles auf öffentlichen und halböffentlichen Strassen. Seit 2023 nimmt der Kanton Genf am Projekt des europäischen Konsortiums Ultimo teil, das von der Deutschen Bahn (DB) geleitet wird. Der Betriebsstart autonomer Shuttles ist gemäss DB für Anfang 2026 geplant.
In Arbon betreibt ein privater Verein einen selbstfahrenden Linienbus, der derzeit noch mit einem Sicherheitsfahrer durch die Innenstadt fährt.
(sda)
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