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Die Post testet automatisiert fahrende Taxis in der Ostschweiz

Selbstfahrendes Postauto
Auf Abruf bereit: Ein selbstfahrendes Fahrzeug von Postauto.bild: post

Die Post testet automatisiert fahrende Taxis – hier sollen sie eingesetzt werden

PostAuto Schweiz startet in der Ostschweiz Testfahrten für ein ÖV-Angebot mit selbstfahrenden Autos. Die Fahrzeuge sind über eine App buchbar und haben Platz für vier Passagiere.
22.10.2025, 12:2423.10.2025, 14:40

Das neue Angebot von PostAuto Schweiz nimmt im Dezember einen Testbetrieb mit Sicherheitsfahrerinnen und Sicherheitsfahrern auf, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Vorerst noch ohne Fahrgäste.

Reguläre Einsätze der automatisiert fahrenden Autos seien spätestens ab dem ersten Quartal 2027 geplant. Diese sollen künftig das ÖV-Angebot in ländlichen und weniger gut erschlossenen Regionen sowie zu Randzeiten ergänzen. Die selbstfahrenden Autos werden auf Abruf verfügbar sein. Für den Endausbau des Angebots in der Ostschweiz seien bis zu 25 Fahrzeuge geplant.

Zusammenarbeit mit Robotaxi-Hersteller

PostAuto sieht das neue Angebot laut Mitteilung «als Vorreiter für eine neue Ära im öffentlichen Verkehr». Ziel sei es, dieses nach dem Aufbau sukzessive weiterzuentwickeln.

Die Fahrgäste buchen die Fahrt per App. Fahren zur gleichen Zeit andere Nutzerinnen und Nutzer eine ähnliche Strecke, legt das System die Fahrten zusammen und verbessert dadurch die Auslastung der elektrisch betriebenen Fahrzeuge.

Das Angebot unter dem Namen «AmiGo» entsteht in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Robotaxihersteller Apollo Go der Techfirma Baidu. Es wird von den Bundesämtern für Verkehr (BAV) und Strasse (Astra) sowie den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und Thurgau, dem Touring-Club Schweiz (TCS) und weiteren Partnern unterstützt.

Mehrere Projekte selbstfahrender Fahrzeuge

In den vergangenen zehn Jahren starteten mehrere öffentliche Verkehrsbetriebe im ganzen Land Versuche mit automatisierten Fahrzeugen. PostAuto hatte bereits 2016 im Stadtzentrum von Sitten mit zwei kleinen autonomen Passagier-Shuttles eine Weltpremiere gefeiert.

Die Freiburger Verkehrsbetriebe folgten mit zwei Shuttles auf öffentlichen Strassen in Freiburg-Marly. Gland (VD) experimentierte von Mitte September bis Ende Oktober 2023 mit einem elektrischen und modularen Shuttle.

Die Genfer Verkehrsbetriebe testeten ab 2018 autonome Shuttles auf öffentlichen und halböffentlichen Strassen. Seit 2023 nimmt der Kanton Genf am Projekt des europäischen Konsortiums Ultimo teil, das von der Deutschen Bahn (DB) geleitet wird. Der Betriebsstart autonomer Shuttles ist gemäss DB für Anfang 2026 geplant.

In Arbon betreibt ein privater Verein einen selbstfahrenden Linienbus, der derzeit noch mit einem Sicherheitsfahrer durch die Innenstadt fährt.

(sda)

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108 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Troubadour
22.10.2025 13:02registriert März 2020
In meinem Kuhdorf gibt es nur während der Stosszeiten halbwegs vernünftige Verbindungen. Zu Randzeiten wird es abenteuerlich. Dann wir halt mit dem Auto gependelt. Der Fahrplan lässt of keine flexibilität bei der Arbeitszeit zu. Was wieder dazu führt, dass Buslinien zu Randzeiten mit 1 bis 2 (oder sogar 0) Fahrgästen eingestellt werden. Für Bewohner einer ländlichen Gemeinde ist das eine echte Chance auf eine vernünftige ÖV-Anbindung.
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Doppelmoralapostel
22.10.2025 13:40registriert September 2025
'Das Angebot unter dem Namen «AmiGo» entsteht in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Robotaxihersteller Apollo Go der Techfirma Baidu.'
Müsste das nicht AmiGoHome heissen? 🤔
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Obdachloser
22.10.2025 13:39registriert Mai 2025
Man bekommt es nicht hin dass Züge und Trams auf den vorgegebenen Schienen autonom fahren, aber der Landbevölkerung mutet man sowas zu, zumal viele Strassen auf dem Land haben keine Markierungen an denen sich Sensoren orientieren können.
Möchte man die Landbevölkerung los werden?

Und wer haftet bei einem Unfall?
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