Am 4. Juni 1875 eröffnet, war die Arth-Rigi-Bahn (ARB) die erste Eisenbahnstrecke, die ganz im Kanton Schwyz liegt. Ab 1907 wurde sie die erste elektrisch betriebene Normalspur-Zahnradbahn der Welt. Und ihre Pendelzüge von 1949 galten als modernste ihrer Zeit. Die ARB hat bewegte 150 Jahre hinter sich.
Dabei war sie stets eng mit der Schweizer Bahngeschichte verknüpft. Dass der Hauptsitz der ARB heute in Goldau liegt, und nicht wie es der Name vermuten liesse in Arth, geht auf eine Planänderung der Gotthardbahn Ende des 19. Jahrhunderts zurück.
Ursprünglich wurde Oberarth als Hauptsitz der ARB ausgewählt, weil dort der damals geplante Gotthardbahnhof entstehen sollte. Das Projekt erwies sich jedoch als viel teurer als erwartet - weshalb die Gotthardbahn den Bahnhof an einem neuen Standort in Goldau zu planen begann. Das habe 1878 «zu einem lokalen Aufstand» geführt, wie die ARB in einer Mitteilung zum Jubiläum festhielt. Nicht Arth, sondern Goldau sollte an die Welt angebunden werden.
Der Bundesrat wollte Ruhe in die Sache bringen. Es gab eine finanzielle Abgeltung, und der Gotthardbahnhof in Goldau erhielt den Doppelnamen, den er bis heute trägt: Arth-Goldau.
1880 zog die ARB mit ihrem Hauptsitz nach Goldau um. Bis heute liegt ihre Talstation auf einem Hochperron über den Gleisen des Bahnhofs.
Während Touristinnen und Touristen von Luzern her ab 1874 mit der Vitznau-Rigi-Bahn reisten, kamen die Gäste aus Zürich und Zug über den Zugersee auf ihren «Hausberg».
Die Eröffnung der Arth-Rigi-Bahn 1875 vereinfachte den Zugang und bot in Kombination mit der Schifffahrt ein beliebtes Reiseerlebnis. Nachdem die Gotthardbahn 1897 fertiggestellt worden war, verlagerte sich der Verkehr jedoch nach Goldau, und die Zugersee-Route verlor an Bedeutung.
Heute ist die einfache Anreise mit dem Schiff wieder möglich. Zum Saisonstart am 13. April eröffnete die Zugersee Schiffahrt eine neue Verbindung von Zug nach Arth. Die Kurse sind auf Bus und ARB abgestimmt und ermöglichen die Weiterreise auf die Rigi. Das Angebot sei - auch heute noch - «touristisch sehr attraktiv», wie die Zugersee Schifffahrt im April schrieb.
Seit Donnerstag, 5. Juni, dauern die Feierlichkeiten der ARB an. Das Jubiläum feierte die ARB mit der Bevölkerung mit kostenlosen Fahrten, Konzerten, einem Markt und mehr.
Am Pfingstsonntag sind historische Fahrzeuge unterwegs. Eine historische Flotte der Rigi Bahnen ist auf Parallelfahrten zwischen Rigi Staffel und Rigi Kulm.
Zum Sonntagsprogramm hätte zudem der Vorbeiflug von rund 20 historischen Flugzeugen gehört. «Diese konnten wegen des ungünstigen Flugwetters aber leider nicht starten», sagte Frédéric Füssenich, CEO der Rigi Bahnen. Dies soll am 1. August nachgeholt werden, wenn die «Rigi Historic XXL-Tage» gefeiert werden. (sda)