Der Ferienbeginn in mehreren Kantonen fordert das Bodenpersonal am Flughafen Zürich: Am gestrigen Spitzentag standen alle Mitarbeiter im Einsatz, die aufgeboten werden konnten. Das teilte Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold auf Anfrage von watson mit.
Das Check-in sei «gut gefüllt», erklärte Berchtold weiter, doch es verlaufe flüssig. Kaum jemand verpasse den Flug. «Passagiere, die noch im Check-in-Bereich stehen bei der Schliessung des Check-ins für einen bestimmten Flug, werden mit Last Calls ausgerufen und eingecheckt, sodass sie ihren Flug nicht verpassen. Passagiere, die – wie empfohlen – zwei bis drei Stunden vor Abflug am Flughafen eintreffen, verpassen ihren Flug nicht», stellt die Swissport-Sprecherin fest.
Da man an Hochreisetagen mit längeren Wartezeiten beim Check-in und bei der Sicherheitskontrolle rechnen müsse, empfehle Swissport allen Passagieren, zwei bis drei Stunden vor Abflug am Flughafen Zürich einzutreffen.
Auf Befürchtungen, dass viele Gepäckstücke aufgrund der Personalknappheit nicht rechtzeitig verladen würden oder gar liegen blieben, antwortet Berchtold, es gebe «keine Meldungen darüber, dass heute Koffer, welche in Zürich eingecheckt wurden, liegen geblieben sind». Gepäck, das von Zürich an eine finale Destination ohne Transitflughafen eingecheckt worden sei, erreiche in der Regel die Zieldestination.
«Bei Gepäck von Transitpassagieren, die in Zürich gelandet sind und auf einen Anschlussflug umsteigen, kann es passieren, dass aufgrund der kurzen Umsteigezeiten das Gepäck nicht rechtzeitig auf den Anschlussflug geladen werden kann», räumt sie ein. Dies sei der Fall, wenn Transitpassagiere mit Flugverspätungen in Zürich einträfen – dann könne es vorkommen, dass die oft kurzen Umsteigezeiten nicht ausreichten, um das Transitgepäck zeitgerecht auf den Anschlussflug zu laden.
Gemäss einem Bericht von Tele Top plant das Bodenpersonal am Flughafen Zürich für den Samstag, den 23. Juli, eine grosse Protestaktion: Die Angestellten, die während der Corona-Krise Lohneinbussen akzeptiert hatten, wollten wieder zu denselben Bedingungen arbeiten wie vor der Pandemie, heisst es. Mehr als 100 Angestellte wollen laut dem Bericht bei ihrem Arbeitgeber Druck machen.
Swissport-Sprecherin Berchtold verweist in diesem Zusammenhang auf den bis Ende 2022 geltenden Gesamtarbeitsvertrag, der eine Friedenspflicht enthalte. Streiks seien daher nicht erlaubt. «Wir rechnen somit nicht mit Streiks, sondern allenfalls mit Protestaktionen seitens der Gewerkschaften», so Berchtold. «Doch wie jedes Unternehmen in der Luftfahrtbranche haben wir Notfallpläne für solche und andere Szenarien, die dann zur Anwendung kommen würden. Im Falle eines Streiks wären hauptsächlich die Passagiere die Leidtragenden, weil sie allenfalls gar nicht oder verspätet in die Ferien fliegen könnten.» (sal/dhr)
Ja leider trifft es das Management und die Aktionäre nicht / viel zu wenig..
Auf den Schultern von Geringverdienern gewinn machen. Wie erbärmlich.