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Vatikan rügt Schweizer Bischöfe wegen Umgang mit Missbrauchs-Vorwürfen

Vatikan rügt Schweizer Bischöfe wegen Umgang mit Missbrauchs-Vorwürfen

18.10.2024, 11:09
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Der Vatikan erteilt mehreren Schweizer Bischöfen Rügen im Zusammenhang mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und deren Umgang damit, darunter auch Vertuschung. Auf kanonische Strafverfahren wird verzichtet, wie die Schweizer Bischofskonferenz am Freitag mitteilte.

«Es wurden Fehler, Versäumnisse und Unterlassungen im Bereich der kanonischen Verfahrensnormen festgestellt, was die Bischöfe zutiefst bedauern», fasste die Schweizer Bischofskonferenz die Antwort des Dikasteriums, einer Art Schiedsstelle im Vatikan, für die Medien zusammen. Es habe sich nicht um Fehlverhalten gehandelt, das heute die Eröffnung eines kircheninternen Strafverfahrens erfordern würde.

Im Juni 2023 hatte das Dikasterium für die Bischöfe den Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain beauftragt, eine kanonische Voruntersuchung durchzuführen, um verschiedenen Vorwürfen gegen mehrere Schweizer Bischöfe nachzugehen. Die Ergebnisse wurden laut der Schweizer Bischofskonferenz Anfang dieses Jahres an das Dikasterium für die Bischöfe in Rom weitergeleitet, worauf der Vatikan nun geantwortet hat.

Vorwurf der sexuellen Belästigung

Bonnemains Auftrag aus dem Vatikan war, das Verhalten von vier Mitgliedern der Schweizer Bischofskonferenz wegen möglicher Meldeunterlassungen bei Übergriffen zu untersuchen. Bei einem fünften Mitglied der Bischofskonferenz sollte Klarheit wegen mutmasslicher sexueller Belästigung geschaffen werden.

Nicolas Betticher, ehemaliger Generalvikar des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg, hatte kirchenintern mehrere Schweizer Bischöfe wegen Vertuschung angezeigt. Der Abt von Saint-Maurice im Wallis, Jean Scarcella, beschuldigt des sexuellen Missbrauchs und der Vertuschung, legte danach sein Amt im September 2023 nieder, um, wie er sagte, «die Unabhängigkeit der Ermittlungen zu gewährleisten».

Ebenfalls im September vergangenen Jahres hatte die Universität Zürich eine Studie veröffentlicht zum Ausmass des sexuellen Missbrauchs im Umfeld der römisch-katholischen Kirche seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Diese Studie zeigte, dass Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten, wobei die Dunkelziffer hoch sein dürfte. (rbu/sda)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rikki-Tiki-Tavi
18.10.2024 11:18registriert April 2020
"Der Vatikan rügt..." muahahaha... genau mein Humor. Kehrichtbesen und Schüfeli, eigene Haustüre und so.... und danach, ja, gutes Beispiel geben. Aber das ist ja mittlerweise seit 2000 Jahren nicht gelungen, warum soll es ausgerechnet heute klappen?
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Marc Fischer (1)
18.10.2024 11:23registriert Oktober 2020
Jenseits der (eingestellten) kirchenrechtlichen Verfahren sollte sich die Kirche - ungeachtet ob beteiligt oder nicht - sich an das Lazarusprinzip erinnern! Dem - oder hier besser - der Bedürftigen vorbehaltslos zu helfen! Die betroffenen Menschen wurden im kirchlichen Umfeld schwer traumatisiert (was noch Generationen nachhallen kann). Es gehört daher zur „heiligen“ Pflicht dieser Organisation, tätige Reue zu zeigen!
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frau süss
18.10.2024 10:44registriert März 2014
der vatikan soll mal ganz generell vor der eigenen kompletten türe wischen, statt einzelne mitglieder anzugreifen.
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