Um die Polizei während des Staatsbesuches des chinesischen Präsidenten und der Zypern-Gespräche zu unterstützen, sind 300 zusätzliche Sicherheitskräfte nach Genf gereist. Doch statt eines Sondereinsatzes stand für ein Drittel von ihnen Bettruhe auf der Tagesordnung. Denn rund 100 Sicherheitskräfte haben sich Ende der letzten Woche eine Lebensmittelvergiftung zugezogen. Das berichtet Le Matin.
Matelas souillés, couvertures puantes, les policiers romands sont mal logés pour effectuer leur travail. Les détails https://t.co/WD9CQuMsvB pic.twitter.com/alBIgXzqLd
— Le Matin (@Lematinch) January 16, 2017
Ursächlich dafür soll ein Kalbsragout gewesen sein. Während sich die einen in der Kaserne vom Militärarzt behandeln liessen, unterzogen sich die anderen verschiedenen Tests im Spital, um die genaue Ursache ermitteln zu können, erklärt ein Genfer Polizeisprecher. Ein Teil der Betroffenen ist gemäss «Le Matin» inzwischen wieder auf den Beinen, andere sind erst noch auf dem Weg der Besserung.
Doch die Lebensmittelvergiftung war offenbar nicht das einzige Problem, mit dem die angereisten Sicherheitskräfte zu kämpfen hatten. Laut dem TV-Sender RTS setzten auch die Unterkünfte in Vernier und Lancy den Beamten zu: Diese war zum Teil nicht beheizt, teilweise ohne warmes Wasser und für 40 Personen standen gerade mal vier Duschen zur Verfügung.
Und damit nicht genug: Ausserdem soll es statt Schlafsäcken schmutzige Matratzen (ohne Leintücher) und Bettdecken mit «pestartigem» Geruch gegeben haben. Zudem sei die Temperatur der Unterkünfte ähnlich der aktuellen Aussentemperatur gewesen sein.
Selbst die Insassen im Gefängnis Champ-Dollon seien besser untergebracht – beschwerten sich die Polizisten. Inzwischen haben die Sicherheitskräfte eine andere Unterkunft bezogen – und beim Genfer Führungsstab ist eine entsprechende Beschwerde eingegangen. (viw)