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«Alliance SwissPass» schafft Studenten-GA ab – das sorgt für Proteste

A young woman waits for the train on a platform at the Swiss Federal Railways (SBB) station in Dietikon in the canton of Zurich, Switzerland, pictured on October 4, 2006. (KEYSTONE/Martin Ruetschi) 

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Eine Pendlerin wartet am Bahnhof Dietikon auf die Einfahrt ihres Zuges. (Archivbild)Bild: KEYSTONE

«Alliance SwissPass» schafft Studenten-GA ab – das sorgt für Proteste

24.06.2020, 17:4224.06.2020, 18:18
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Trotz Coronavirus und Ertragseinbussen von 25 bis 30 Prozent werden die Billettpreise im öffentlichen Verkehr 2021 nicht erhöht. Dies gab «Alliance SwissPass» am Mittwoch bekannt.

Doch auf den zweiten Blick zeigt sich: Ganz alle können sich nicht freuen. Für eine Gruppe wird der ÖV trotz der Ansage von «Alliance SwissPass» ab nächstem Jahr teurer. Und zwar für Studierende zwischen 25 und 30 Jahren. Diese konnten bisher für den Betrag von 2650 Franken nach Belieben durch die Schweiz fahren.

Studenten-GA wird abgeschafft

Doch damit ist ab dem 13. Dezember 2020 Schluss. «Alliance SwissPass» gab heute bekannt, dass das «GA Junior für Studierende» abgeschafft wird.

Die Begründung: Es stelle einen Sonderfall dar und führe zu einer Ungleichbehandlung innerhalb dieser Altersgruppe.

Als einmalige Abfederungsmassnahme erhalten alle Inhaberinnen und Inhaber dieses Abos beim Wechsel auf das GA Erwachsene 500 Franken gutgeschrieben.

Will heissen: 25-Jährige bezahlen neu 3360 Franken fürs GA, egal ob sie studieren oder nicht. Ab 26 muss dann ein GA für Erwachsene gekauft werden, welches 3860 Franken kostet.

Abschaffung wird kritisiert

Für die Studierenden bedeutet dies einen Aufpreis von 1210 Franken pro Jahr. Dies ist für viele inakzeptabel. Diverse watson-User beklagen sich in unserer Kommentarspalte:

tobinski
Leser-Kommentar von tobinski
24.06.2020 11:31
Mit welcher Überlegung das GA für Studierende abgeschafft wurde, erschliesst sich mir nicht ganz.. fand es schon bisher fragwürdig, dass mit 30 Schluss ist (Stichwort lebenslanges Lernen), aber so verliert die SBB ziemlich sicher ein potenziell Zahlungskräftiges Klientel nachhaltig..
Zu: Öffentlicher Verkehr verzichtet auf Preiserhöhungen, trotz Corona
7immi
Leser-Kommentar von 7immi
24.06.2020 13:12
Nunja, man schlägt nicht pauschal auf, dafür werden aber diverse Vergünstigungen abgeschafft. Das GA Junior für Studierende über 25 wurde zum Beispiel ersatzlos gestrichten. So kann man eine Preiserhöhung natürlich auch umgehen...
Zu: Öffentlicher Verkehr verzichtet auf Preiserhöhungen, trotz Corona
clairvoyant
Leser-Kommentar von clairvoyant
24.06.2020 13:45
Schade wird das GA Junior für Studierende einfach abgeschafft. Da wird meines Erachtens an der falschen Ecke gespart. Sind immerhin 100.- welche ich nun jeden Monat mehr bezahlen muss.
Zu: Öffentlicher Verkehr verzichtet auf Preiserhöhungen, trotz Corona

Die Abschaffung des «GA Junior für Studierende» hat auch die Politik auf den Plan gerufen. Die Juso hat eine Petition mit dem Namen «Nein zur Abschaffung des Studi-GAs!» ins Leben gerufen. «Es darf nicht sein, dass die Kosten für eine umweltfreundliche Mobilität für Studierende noch mehr erhöht werden!», schreibt die Juso.

Auch Nationalrätin Regula Rytz beklagt sich über die Änderung. Auf Twitter schreibt die Grüne: «Der ÖV muss für Junge günstiger und nicht teurer werden!» (cma)

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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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chräbeli
24.06.2020 18:07registriert Juni 2019
Wenn man das Gymnasium macht und danach direkt studiert (kein Zivi, Militär, Arbeiten), so ist es sehr einfach mit 25 fertig studiert zu haben. Aber Leute die über eine Lehre mit anschliessender Berufsmaturität und evtl. Passarelle an die FH/Uni gehen, sind häufig mit 25 noch nicht fertig mit dem Studium. Zusätzlich ist die Finanzierung über die Eltern oder Stipendium häufig schwierig ab 25, und die KK-Prämine sind auch höher. Es werden also ganz klar die Studis getroffen, die sich ihren Weg mühsam erarbeiten mussten, während die Kinder aus guten Haus schon lange fertig sind.
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Lavamera
24.06.2020 17:50registriert November 2016
Ich verstehe das Argument mit der Ungleichnehandlung schon. Ich bin zum Beispiel 25 und bekomme als Praktikantin ca. 2'400.-- ausbezahlt und hätte das ganze GA zu bezahlen. Während es Teilzeitstudenten gibt, die nebenher diesen Betrag auch mit 50 % verdienen könnten, aber zusätzlich diese Vergünstigung haben. Aber andersherum, nur weil ich die Vergünstigung nicht kriege, muss man anderen diese nicht verweigern. Vlt. sollte man die Kosten am Einkommen anpassen? Ist natürlich Wunschdenken.
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Sa_Set
24.06.2020 18:07registriert Oktober 2019
Es ist schlichtweg nicht Fair. Ich bin kein Studierender mehr, aber ich erinnere mich gut, wie man ais Student darauf angewiesen ist. Die SBB spekuliert einfach drauf, dass die Studenten so oder so das GA kaufen.

Kundenfreundlichkeit sieht anders aus, aber das ist bei der SBB eig. nichts neues.
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