Schweiz
SBB

Einmal China und zurück: SBB erhalten den Schmähpreis für den absurdesten Transport

Einmal China und zurück: SBB erhalten den Schmähpreis für den absurdesten Transport

28.08.2018, 10:2028.08.2018, 14:16
Mehr «Schweiz»

In der Fassade eines Gebäudekomplexes in der Zürcher Europaallee stecken viele Transportkilometer: Die Fassade wurde mit Natursteinen aus Deutschland gebaut, die in China montiert und von dort nach Basel zurück verschifft und mit dem Lastwagen nach Zürich transportiert wurden. Gesamte Transportstrecke: 43'120 Kilometer. 

Insgesamt 8611 Personen haben an der Abstimmung zu den Transport-Auszeichnungen der Alpen-Initiative teilgenommen und entschieden: Der Schmähpreis für den absurdesten Transport geht an die SBB und ihre Fassade aus China in der Europaallee.

20 Mal mehr CO2 

Der Transport verursacht 20 Mal mehr CO2 als bei einer vor Ort produzierten Fassade. Die Alpen-Initiative kritisiert, dass ein solches Vorgehen in Übereinstimmung mit dem Beschaffungsgesetz steht. «Ein Unternehmen erhält eher einen Auftrag, wenn es Steine ans andere Ende der Welt und zurück transportiert als wenn es mit Lieferanten und Materialien aus der Region arbeitet. Das zeigt die Absurdität unseres aktuellen Systems auf», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative in einer Mitteilung vom Dienstag.

Schweinedärme nach China und wieder zurück

Neben den SBB waren zwei weitere Kandidaten für den «Teufelsstein» nominiert: Proviande für die Schweinedärme, die nach China transportiert und dort zu Wursthüllen für Schweizer Bratwürste verarbeitet werden. Und die Landi, die in ihren Läden insbesondere Brennholz aus Europa verkauft.

Für den «Bergkristall» wählte das Publikum die Luzerner Organisation «Wasser für Wasser». Sie setzt sich dafür ein, dass in Restaurants und Firmen Leitungs- statt Flaschenwasser getrunken wird. Damit werden Transportwege abgekürzt und weniger Abfall produziert, heisst in der Mitteilung der Alpen-Initiative. (whr)

Mit Windpower wird der Transport deines Kaffees CO2-Neutral

Video: srf

Augenblicke – Bilder aus aller Welt

1 / 66
Augenblicke – Bilder aus aller Welt
Zoo Berlin: Panda Weibchen Meng-Meng mit einem ihrer gerade geborenen Babies am 2. September 2019.
quelle: epa / zoo berlin handout
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lauwärmer
28.08.2018 10:35registriert Mai 2015
Ich habe erst gestern im Duty Free am Zürcher Flughafen für ein Evian CHF 5.70 bezahlt. Nebenan verkauften sie Fiji Wasser, das wohlbemerkt aus dem anderen Ende der Welt kommt, für CHF 4.90. Wieso?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nik G.
28.08.2018 10:53registriert Januar 2017
Würde man die Kosten für den CO2 Ausstosses berechnen und in den Preis einrechnen müssen, würden sich solche Absurden Reisen nicht mehr lohnen. Wir würden wieder mehr in der Schweiz Produzieren und mehr Arbeitsplätze erstellen........
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Carl Carlsson
28.08.2018 11:18registriert Februar 2017
Aber dafür war jede Fassadenplatte x Rappen günstiger. Und der Gesamtpreis des Projekts konnte um 0.000000000613% gesenkt werden.
00
Melden
Zum Kommentar
27
Gibt es dieses Jahr weisse Weihnachten? Das sagt der Meteorologe
Weihnachten steht vor der Tür, und damit auch die Frage: Feiern wir Heiligabend dieses Jahr umgeben von Schnee? Das sagt der Meteorologe.

Nur noch zwei Wochen dauert es, bis Heiligabend ansteht. Und natürlich stellt sich langsam die Gretchen-Frage unter Meteorologen und Meteorologinnen:

Zur Story