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Bundesrat ist offenbar bereit, Kontrollen für EU-Arbeiter zu reduzieren

Undatiertes Themenbild zum Komplex Schweiz-EU. Wie aus einer am 25. Januar 1997 veroeffentlichten Umfrage der Sonntags Zeitung hervorgeht, wollen sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer der Europ ...
Wie weiter mit den Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU?Bild: KEYSTONE

Bund ist offenbar bereit, Lohnkontrollen für EU-Arbeiter zu reduzieren

30.01.2018, 05:3530.01.2018, 06:31
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Kommen jetzt die Bilateralen III? Am Mittwoch entscheidet der Bundesrat über die Zukunft der Bilateralen Verträge.

Der Knackpunkt: Die Schweiz will einen erweiterten Marktzugang. Die EU-Kommission verlangt im Gegenzug, dass der Europäische Gerichtshof über die Anwendung bilateraler Verträge entscheidet. Die Verhandlungen dauern an. 

Wie der Tages-Anzeiger berichtet, ist der Bundesrat nun gar bereit, über einen Abbau der flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit zu verhandeln. Und dies, obschon die Landesregierung seit 2013 öffentlich betont, sie seien unverhandelbar.

Vorsprung für Kontrolleure

Bisher galt: Wenn EU-Handwerker in der Schweiz arbeiten, müssen sie ihr Personal acht Tage vorher beim zuständigen Kanton melden: die Identität, den Lohn, die Art der Arbeit und den Arbeitsort. Damit wollen die Kantone sicherstellen, dass orts- und branchenübliche Löhne bezahlt werden. Acht Tage geben den Kontrolleuren einen Vorsprung.

Haben sie Zweifel, tauchen sie vor Ort auf, um die Angaben zu überprüfen. Zudem wird eine Kaution verlangt, um allfällige Strafen und Unkosten zu decken.

Daniel Lampart, Chefökonom des Gewerkschaftsbunds, bestätigt dem «Tages-Aneiger», dass der Bundesrat bereit sei, beides preiszugeben.

Pascale Baeriswyl, Staatssekretaerin und Politische Direktorin des Eidgenoessischen Departements fuer auswaertige Angelegenheiten EDA am Montag, 20. Februar 2017 in ihrem Buero in Bern. (KEYSTONE/Ales ...
Staatssekretärin Pascale Baeriswyl.Bild: KEYSTONE

Eine weitere, unabhängige Quelle sagt zur Zeitung: «Staatssekretärin Pascale Baeriswyl hat die Schweizer 8-Tage-Meldefrist als Verhandlungsgegenstand akzeptiert.» Baeriswyl führt die Verhandlungen mit der EU.

Das Aussendepartement beantwortete der Zeitung konkret keine Fragen, sondern sagt nur, der Bundesrat habe «von jeher die Bedeutung der flankierenden Massnahmen betont». Daran habe sich «nichts geändert». (amü)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bobi
30.01.2018 05:54registriert Oktober 2015
Wenn tatsächlich die flankierenden Massnahmen gelockert werden, wird dies den Lohndruck auf den normalen Arbeiter erhöhen. Dies wiederum wird sich auf die Wahlresultate ausschlagen, indem Parteien welche für Abschottung einstehen, vermehrt gewählt werden
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M@R
30.01.2018 06:28registriert Juni 2014
Wow und wieder eine steil Vorlage für die Sünelipartei. Versteh den BR nicht mit diesem Gedankenspiel
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Majoras Maske
30.01.2018 06:31registriert Dezember 2016
Sollten die flankierenden Massnahmen fallen, wäre das der Tod dieses Abkommens. Und sollte die Linke dies unterstützen, so wird sie hinnehmen müssen viele Wähler zu verlieren.
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