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Evelyne Binsack: 5 Punkte, die für eine sichere Skitour zu beachten sind

evelyne binsack
Extrem-Bergsteigerin und Bergführerin: Evelyne Binsack. Bild: wikicommons/MARE505/CC BY-SA 4.0

Alpinistin Evelyne Binsack: 5 Punkte, die du für eine sichere Skitour beachten musst

Evelyne Binsack gilt als bekannteste Bergführerin der Schweiz. Die Extrem-Bergsteigerin weiss, worauf man achten muss, wenn man in den Bergen unterwegs ist.
12.03.2024, 20:0013.03.2024, 13:02
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Berge bringen eine Faszination mit sich – aber auch Gefahren. Für eine erfolgreiche Bergtour muss man einige Dinge beachten, damit man sicher auf dem Gipfel ankommt.

Die bekannte Alpinistin Evelyne Binsack listet, die fünf wichtigsten Dinge, die man beachten muss, auf.

Oberste Priorität: Der Wetterbericht

Evelyne Binsack überprüft täglich die Wetterlage in den Bergen. Vor einer Tour sogar mehrmals am Tag. Zu watson sagt sie:

«Der Wetterbericht ist der Schlüssel zu einer sicheren Bergtour.»

Wichtig sei dabei, mehrere Quellen zu benutzen, da die einen optimistische und die anderen pessimistische Prognosen abgeben würden. Konkret schaue sie auf die Windstärke und die Temperaturen. «Wenn die Temperaturen hoch sind und ein starker Föhn geht, dann muss man früh starten, damit man am Mittag wieder zurück ist.»

Entscheidend sei aber nicht nur die Windgeschwindigkeit, sondern auch die Windrichtung. «Ich schaue, ob die Route im Windschatten ist oder ob man starkem Wind ausgesetzt ist.» Für Touren in einem Gelände, das sie nicht gut kenne, habe sie auch schon lokalen Wetterspezialisten angerufen, um sich zu erkundigen. Etwa im Himalaya.

Lawinensituation im Blick behalten

«Für Skitouren im Winter muss man die Lawinengefahr stets analysieren», sagt Binsack. Dafür sei die Niederschlagsmenge essenziell. Wenn es drei Tage lang geschneit oder geregnet habe und danach starker Wind und hohe Temperaturen herrschten, müsse man vorsichtig sein.

«Treibschneeansammlungen können häufig auch unter einer ruhigen Schneeschicht vorkommen, was man einkalkulieren muss. An Kammlagen kann das sehr schnell gefährlich werden.»

Zwei Skitourengaenger sind unterwegs auf das Taellihorn (2855 Meter ueber Meer), am Samstag, 3. Februar 2024, in Safien. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Skitouren sind in der Schweiz beliebt: wie hier in Safien.Bild: KEYSTONE

Lage und Gelände analysieren

Neben der Gefahrenstufe berücksichtigt Binsack zudem immer die Geländebeschaffenheit und ob es mögliche Fluchtrouten, etwa vor einer Lawine, gibt. Als erfahrene Alpinistin habe sie immer im Hinterkopf, wann der Umkehrpunkt erreicht sei. Das müsse man aber laufend beurteilen.

Und: «Bei erheblicher Lawinengefahr gehe ich nicht auf eine Skitour – ausser in kalkulierbarem Gelände, das nicht so steil ist.»

Ausrüstung: mehr ist mehr

«Es ist auch bei professionellen Bergsteigern zur Mode geworden, einen möglichst kleinen Rucksack mitzunehmen. Aber das macht überhaupt keinen Sinn», sagt Binsack. Wenn sie auf eine Skitour geht, dann mit einem gut gefüllten Rucksack. Obwohl sie durch das schwere Gepäck oft langsamer unterwegs sei, habe sie dafür im Notfall das Material, das sie benötige.

In den Rucksack von Binsack kommen:

  • Elektronische Navigationsmittel, aber auch Karten, Kompass und Höhenmesser, für den Fall wenn die Technik streikt.
  • Lawinensonde, Lawinenschaufel und Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS)
  • Ersatzwäsche für die Fahrt zurück auf den Ski
  • Warme Kleidung (Pullover, Kappe, Handschuhe), falls man einen ungeplanten Halt machen muss
  • Warme Getränke und Essen
  • Sturmbrille
  • Steigeisen und Strick – «falls man auf einen vereisten Hang trifft oder bei steilen Passagen»

Bergführer als verlässlicher Begleiter

Als eidgenössisch diplomierte Bergführerin besitzt Binsack die Expertise, um alleine auf eine Skitour gehen zu können. Allen anderen empfiehlt sie aber grundsätzlich, immer einen Bergführer mitzunehmen. Diese könnten auch die persönlichen Grenzen der Tourenteilnehmer besser einschätzen.

«Bergführer bringen nicht nur Erfahrung und Fachkenntnisse mit, sondern übernehmen auch Verantwortung in kritischen Situationen. Selbst erfahrene Alpinisten können von dieser zusätzlichen Expertise und Entscheidungskompetenz profitieren», sagt sie. (kma)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Miss Geschick
12.03.2024 22:29registriert September 2017
Ein wichtiger zusätzlicher Tipp: wenn man in der Gruppe unterwegs ist und einer lieber umdrehen will, aus was für Gründen auch immer, dreht man um, bzw bricht ab! Auch wenn z.b. der Gipfel in Reichweite ist...
Jeder schätzt Situationen anders ein und wenn die Situation für jmd eine Gefahr darstellt soll man auf den hören, auch wenn man selber es vielleicht anders sieht.
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faebu11
12.03.2024 20:38registriert Oktober 2021
Ich hoffe mal, das LVS kommt nicht in den Rucksack, sondern unter die Jacke am Körper...
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Maurmer
12.03.2024 22:06registriert Juni 2021
Sonderbare Packliste ohne Erste-Hilfe-Set, Biwaksack/Rettungsdecke, Reepschnur/Kabelbinder/Tape/Sackmesser, Lawinenlagebericht, …

Insbesondere ein Biwaksack mit 300-400g Gewicht kann den Unterschied zwischen überleben oder nicht ausmachen und eine Rettungsdecke wiegt sogar nur 40g, die ist bei mir in jedem Rucksack…
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