Schweiz
Solothurn

Nach illegalen Gangbangs im Wohnblock – jetzt ist der Mieter weg

Videoreportage mit Folgen: Mittlerweile ist der beschuldigte Mieter ausgezogen.Video: watson/Kilian Marti, Michael Shepherd

Nach illegalen Gangbangs im Wohnblock – jetzt ist der Mieter weg

Anfang April berichtete watson über ein mutmasslich illegales Bordell in einem Solothurner Wohnblock. Nun ist der beschuldigte Mieter ausgezogen – und will sein Treiben künftig legal fortführen.
29.06.2025, 11:2329.06.2025, 21:45
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«Gangbang, 3-Loch, T**n-Stute» – unter diesem Namen fanden in einem ruhigen Wohnblock im Kanton Solothurn lange Zeit mutmasslich illegale Gangbang-Partys mit bis zu 30 zahlenden Freiern statt – ohne Bewilligung.

In einer watson-Videoreportage Anfang April berichteten Nachbarn von Angst und Polizeieinsätzen – und davon, dass sie sich im Stich gelassen fühlten. Sie sprachen von «einem Bordell im Wohnblock».

Der Fall sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Kurz darauf bedrohte der beschuldigte Mieter eine der Nachbarinnen und ihren Hund – und entschuldigte sich später öffentlich. Mittlerweile ist er aus der Wohnung ausgezogen – unfreiwillig.

Strafbefehl und Kündigung

Per Ende Mai wurde das Mietverhältnis ausserordentlich beendet, wie die zuständige Verwaltung auf Anfrage bestätigt. Und: «Wir haben diesen Vorfall zum Anlass genommen, um unsere Mitarbeitenden zu sensibilisieren.»

In der Vergangenheit sei man von solchen Fällen weitgehend verschont geblieben – doch wenn man von einem Missstand erfahre, würden die «verfügbaren Mittel schnellstmöglich» genutzt.

Auch eine der Nachbarinnen, die in der Videoreportage ausgesagt hatte, hat sich nochmals gemeldet:

«Es sind seither so viele Menschen zu mir gekommen, die rundherum im Quartier wohnen. Die haben mir alle dafür gedankt, dass ich so mutig war und etwas gesagt habe.»

Sie selbst sei «froh, dass der Schreck vorbei» sei.

Vom Mieter kam ebenfalls eine Rückmeldung. Er teilt mit, künftig keine solche Anlässe mehr durchführen zu wollen*. Und laut eigenen Angaben hätten die Gangbang-Partys nicht nur zur ausserordentlichen Wohnungskündigung geführt – sondern auch zu einem Strafbefehl. Die Kantonspolizei Solothurn kann sich dazu nicht äussern, wie sie gegenüber watson mitteilt.

Nach dem Auszug des Mieters sei es «endlich ruhig im Quartier», sagt die Nachbarin. Und fügt lachend an: «Jetzt ist es fast etwas langweilig im Block.»

*In einer früheren Version stand, der Mieter plane die Anlässe künftig gewerblich zu organisieren. Nach der Publikation meldete er sich nochmals per Mail und teilte mit, diese nun doch nicht mehr durchführen zu wollen.

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Illegale Sexparty im Wohnquartier
Video: watson
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109 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nennt mich einfach Josef
29.06.2025 13:38registriert Oktober 2016
Das ganze fand also wegen dem Vermieter ein Ende, nicht etwa wegen der Polizei.

Bonusfrage an die Kantonspolizei Solothurn:

Wie kann es sein, dass im Industiegebiet Olten ein Vereinslokal der Hells Angels ist, und direkt davor der Strassenstrich?

Offensichtlicher könnte es eigentlich nicht sein wo man ein bisschen kontrollieren müsste, ob die Frauen wirklich ganz freiwillig da sind, wieviel sie ihren grimmigen Schleppern abliefern müssen, ob da nicht auch Menschen-, Drogen-, Waffenhandel im Spiel ist.
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naturwald
29.06.2025 13:31registriert Oktober 2023
Diese Frau welche die betreffenden Misstände an die Öffentlichkeit gebracht hatte Zivilcourage und die Nachbarschaft wird ihr hoffentlich dementsprechend dankbar sein. Vieles muss heutzutage toleriert werden, aber sicher nicht alles. Zwischen konservativ und liberal gibts noch irgendwo eine goldene Mitte.
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Ius_Aeterna_93
29.06.2025 15:41registriert April 2024
Finde den Trend zu diesen superlativ Gangbangs sowieso problematisch. Obwohl 30 sind da fast schon moderat im Vergleich zu Bonnie Blue mit ihren 1000 in 12 Stunden (dieser Rekord wird sicherlich noch gebrochen). Mit der Menschheit läuft definitiv etwas schief, wenn sogar der sexuelle Akt an sich in Form dieser Massenabfertigung industrialisiert wird.
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