«Gangbang, 3-Loch, T**n-Stute» – unter diesem Namen fanden in einem ruhigen Wohnblock im Kanton Solothurn lange Zeit mutmasslich illegale Gangbang-Partys mit bis zu 30 zahlenden Freiern statt – ohne Bewilligung.
In einer watson-Videoreportage Anfang April berichteten Nachbarn von Angst und Polizeieinsätzen – und davon, dass sie sich im Stich gelassen fühlten. Sie sprachen von «einem Bordell im Wohnblock».
Der Fall sorgte schweizweit für Schlagzeilen. Kurz darauf bedrohte der beschuldigte Mieter eine der Nachbarinnen und ihren Hund – und entschuldigte sich später öffentlich. Mittlerweile ist er aus der Wohnung ausgezogen – unfreiwillig.
Per Ende Mai wurde das Mietverhältnis ausserordentlich beendet, wie die zuständige Verwaltung auf Anfrage bestätigt. Und: «Wir haben diesen Vorfall zum Anlass genommen, um unsere Mitarbeitenden zu sensibilisieren.»
In der Vergangenheit sei man von solchen Fällen weitgehend verschont geblieben – doch wenn man von einem Missstand erfahre, würden die «verfügbaren Mittel schnellstmöglich» genutzt.
Auch eine der Nachbarinnen, die in der Videoreportage ausgesagt hatte, hat sich nochmals gemeldet:
Sie selbst sei «froh, dass der Schreck vorbei» sei.
Vom Mieter kam ebenfalls eine Rückmeldung. Er kündigt per Mail an, dass er seine Veranstaltungen «in Zukunft gewerblich» durchführen wolle – also legal. Denn laut eigenen Angaben hätten die Gangbang-Partys nicht nur zur ausserordentlichen Wohnungskündigung geführt – sondern auch zu einem Strafbefehl. Die Kantonspolizei Solothurn kann sich dazu nicht äussern, wie sie gegenüber watson mitteilt.
Nach dem Auszug des Mieters sei es «endlich ruhig im Quartier», sagt die Nachbarin. Und fügt lachend an: «Jetzt ist es fast etwas langweilig im Block.»
Bonusfrage an die Kantonspolizei Solothurn:
Wie kann es sein, dass im Industiegebiet Olten ein Vereinslokal der Hells Angels ist, und direkt davor der Strassenstrich?
Offensichtlicher könnte es eigentlich nicht sein wo man ein bisschen kontrollieren müsste, ob die Frauen wirklich ganz freiwillig da sind, wieviel sie ihren grimmigen Schleppern abliefern müssen, ob da nicht auch Menschen-, Drogen-, Waffenhandel im Spiel ist.