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Wegen «Weltwoche»-Spitzen: SVP-Köppel kriegt von Parteikollegen aufs Dach

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Bild: KEYSTONE

Wegen «Weltwoche»-Spitzen: SVP-Köppel kriegt von Parteikollegen aufs Dach

Ein «Weltwoche»-Artikel zum Trinkverhalten von Parlamentariern, in dem Nationalrat Thomas Hurter angegriffen wird, sorgt für Unruhe in der SVP. Hurter und Köppel lieferten sich eine heftige Auseinandersetzung. SVP-Vize Luzi Stamm will schlichten.
20.12.2015, 12:3520.12.2015, 14:18

Roger Köppel und seine «Weltwoche» sorgen für Unmut in der SVP. Diese Woche hatte das Blatt Nationalrat Thomas Hurter ins Visier genommen. In einem Artikel zum Trinkverhalten während der Sessionen machte die «Weltwoche» den als Bundesratssprengkandidaten gescheiterten Schaffhauser zum Mitglied der sogenannten «Weissweinfraktion».

Diese treffe sich schon vormittags im Bundeshausrestaurant «Galerie des Alpes» zum Umtrunk. Berufspilot Hurter lieferte sich deswegen im Vorzimmer des Nationalratsaals einen heftigen Streit mit Köppel. Dazu befragt erklärt Hurter nur, er habe Köppel gesagt, «dass der Artikel so nicht stimmt und sogar rufschädigend ist».

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Jetzt will SVP-Vize Luzi Stamm schlichten. «Ich habe vorgeschlagen, Verletzungen wegen ‹Weltwoche›-Artikeln oder wegen den Bundesratswahlen an der Bad-Horn-Tagung zu bereden», sagt Stamm gegenüber der «SonntagsZeitung».

Schon vor den Bundesratswahlen gab es die Forderung, das Verhältnis mit Köppel und der «Weltwoche» zu klären. Damals war SVP-Nationalrat Maximilian Reimann mit diesem Anliegen im Fraktionspräsidium aber noch abgeblitzt. Unklar ist, welcher Artikel damals das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. So behauptete die «Weltwoche» kurz vor den Parlamentswahlen, SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel habe zu Unrecht finanzielle Forderungen von über einer halben Million Franken an den Weltfussballverband FIFA gestellt.

Jetzt auf

Und seinem Rats- und Fraktionskollegen Felix Müri unterstellte das Blatt, seine Beratungsfirma befinde sich bereits seit zwei Jahren in Liquidation – die Firma hatte aber einem anderen Felix Müri gehört. (wst/az)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
20.12.2015 14:08registriert August 2015
Die WW hat eigentlich nur noch 2 Aufgaben:
1. Blochers "Feindesliste" abarbeiten. Wer gegenüber der Parteiführung öffentlich Kritik übt wird dann ganz schnell Medial zur Schnecke gemacht. Gewählter Volksvertreter? Egal, wer nicht auf Linie ist, ist ein Feind.
2. Den Kontrapunkt einnehmen, egal wie bizarr. Blatter ist ein Heiliger, der Himmel ist grün, Smog ist gesund und die Erde eine Scheibe. Hauptsache man schreibt das genaue Gegenteil der "Mainstreammedien". Wie ein pubertierender Teenie, der jetzt mal einfach anders sein will.
Schade, was aus einer ehemals seriösen Zeitung geworden ist...
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Luca Brasi
20.12.2015 13:09registriert November 2015
Merkwürdig, in den genannten Artikeln über SVPler werden genau diejenigen angegriffen, die außerhalb des Bundeshauses ein gutes Verhältnis zu linken Politikern haben, nämlich Müri und Hurter wie 10vor10 diese Woche berichtete. Zudem ist Büchel als Fifa-Kritiker bekannt, während die Weltwoche gerade diese Woche Sepp Blatter zur Person des Jahres kürte. Will man da ungeliebte Parteikollegen mobben? Fragen über Fragen...
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Sapere Aude
20.12.2015 13:00registriert April 2015
Die Weltwoche dient nicht nur der Verbreitung des blocherschen Weltbildes, sondern auch der Disziplinierung der eigenen Parteisoldaten. Hurter ist wahrscheinlich zu unabhängig und wird nun zum Abschuss freigegeben.
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