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Die Wahlplakate Hans-Ueli Vogts, SVP-Ständeratskandidat für den Kanton Zürich, sind omnipräsent. Ein Exemplar hat nun einen Shitstorm ausgelöst: Es erscheint auf der Rückseite der Oktober-Ausgabe des Schweizer Schwulenmagazins «Cruiser». Vogt, der an der Universität Zürich Privat- und Wirtschaftsrecht lehrt, hatte sich im Februar als homosexuell geoutet. Zahlreiche Facebook-User nehmen es dem Magazin offensichtlich übel, einem prominenten Vertreter der SVP, die in Gesellschaftsfragen stockkonservative Ansichten vertritt, eine Plattform zu bieten.
Einige überschritten dabei die Grenzen des guten Geschmacks. Die Facebook-Seite von «Cruiser» ist inzwischen (Stand Montag 13.30 Uhr) offline – aufgrund der massiven Anfeindungen, wie Chefredaktor Haymo Empl auf Anfrage von watson bestätigt. Er bedauert dies: «Es sollte möglich sein, im ‹Cruiser› ein SVP-Inserat zu bringen.»
Vogt selbst ist über den Shitstorm überrascht, zumal bereits in der September-Ausgabe des «Cruiser» ein Inserat von ihm erschienen war. «Man hat mir einen Screenshot von den Kommentaren geschickt, mehr will ich davon auch gar nicht sehen», sagt Vogt gegenüber watson. Pikant: In eben jener September-Ausgabe hatte sich der 45-Jährige in einem Interview auch zu Kritik aus der Gay-Szene an seiner Kandidatur geäussert:
«Das Thema ist für mich erledigt», so Vogt. Dass er im Gegensatz zu seiner Partei die «Ehe für alle» sowie die Adoption für homosexuelle Paare befürworte, sei hinreichend bekannt. Im Fall einer Wahl werde er diese Anliegen auch im Parlament unterstützen. Selbst wenn es nicht für den Ständerat reichen sollte – die Konkurrenz ist mit Ruedi Noser (FDP), Daniel Jositsch (SP) und Martin Bäumle (GLP) sehr prominent – hat er mit Platz 10 auf der SVP-Liste intakte Chancen auf einen Sitz im Nationalrat.
Bislang waren in der Diskussion um LGBT-Rechte von Seiten der SVP vor allem die Aussagen von Nationalrat Toni Bortoluzzi hängen geblieben («Schwule sind Fehlgeleitete mit einem Hirnlappen, der verkehrt läuft»). Dieser bezeichnet Hans-Ueli Vogt allerdings als «hervorragenden Kandidaten». Dass er schwul ist, sei ihm egal.