Schweiz
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Neutralitäts-Initiative von SVP und Pro Schweiz eingereicht

Jetzt soll sich das Volk äussern: Initiative zu Schweizer Neutralität eingereicht

Die Diskussion über die Schweizer Neutralität erhält einen neuen Dreh. Die Gruppierung Pro Schweiz und Exponenten der SVP haben in Bern die Unterschriften für die Neutralitätsinitiative eingereicht, mit knapp 133'000 Unterschriften.
11.04.2024, 15:50
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Unterstuetzer reichen die Schachteln mit den gesammelten Unterschriften weiter, anlaesslich der Einreichung der eidgenoessischen Volksinitiative "Wahrung der schweizerischen Neutralitaet (Neutral ...
Die Initiative hat «unerwartet viel Zuspruch erhalten»: Unterstützer reichen am Donnerstag die Schachteln mit den gesammelten Unterschriften weiter.Bild: keystone

Die Volksinitiative zur «Wahrung der schweizerischen Neutralität (Neutralitätsinitiative)» verlangt, die immerwährende und bewaffnete Neutralität in der Verfassung zu verankern.

Das Begehren habe unerwartet viel Zuspruch erhalten, schrieb die Gruppierung Pro Schweiz am Donnerstag. Das sei ein starkes Signal dafür, dass die Neutralität in der Aussen-, Innen- und Sicherheitspolitik zentral bleiben müsse.

Einschränkung für Sanktionen

Laut Initiativtext darf die Schweiz keinem Militär- oder Verteidigungsbündnis beitreten. Neu wird eine Zusammenarbeit mit solchen Bündnissen zugelassen, wenn die Schweiz direkt angegriffen wird. Sanktionen darf die Schweiz weder anordnen noch mittragen – es sei denn, sie ist gegenüber der Uno dazu verpflichtet.

Sanktionen der EU, wie sie nach dem Angriff auf die Ukraine gegen Russland ergriffen worden sind, dürfte die Schweiz nach einem Ja zur Initiative nicht mehr übernehmen. Sie dürfte aber verhindern, dass von anderen Staaten verhängte Sanktionen nicht umgangen werden.

Zudem verpflichtet die Neutralitätsinitiative die Schweiz, ihre Guten Dienste anzubieten. Sie muss ihre immerwährende Neutralität nutzen, um Konflikte zu verhindern und zu lösen und als Vermittlerin zur Verfügung zu stehen.

«Kopflos und realitätswidrig»

Die Mehrheit des Bundesrates habe kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine «kopflos und neutralitätswidrig» die EU-Sanktionen gegen Russland übernommen, schreibt Pro Schweiz. Lanciert worden war die Initiative im November 2022, einige Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Zuspruch erfuhr die Initiative durch die in den Worten des Komitees «mit Hochdruck vorangetriebene Annäherung an die Nato» durch Verteidigungsministerin Viola Amherd. Viele Parteien und eine Bundesrätin wollten die Neutralität aufweichen und verwässern, sagte der ehemalige Solothurner SVP-Nationalrat Walter Wobmann beim Einreichen der Unterschriften.

Christoph Blocher, alt Bundesrat und Initiant der Neutralitaetsinitiative, zweite-rechts, mit Nationalrat Roland Rino Buechel, SVP-SG, rechts, Walter Wobmann, alt Nationalrat, Praesident des Initiativ ...
Christoph Blocher, alt Bundesrat und Initiant der Neuqualitätsinitiative, zwischen SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel (rechts) und Walter Wobmann (links). Bild: keystone

Viele Unterschriften kamen aus der Westschweiz. Genf zeige, dass die Menschen an traditionellen Werten wie Friedensdiplomatie und humanitäre Hilfe festhalten wollten, schrieb das Komitee. Die Stadt sei Sitz des IKRK und vieler Uno-Organisationen und biete auf neutralem Boden eine Plattform für die humanitäre Tradition.

«Kriegspartei geworden»

Vor der Lancierung hatte sich der ehemalige SVP-Bundesrat Christoph Blocher für die Neutralitätsinitiative starkgemacht. Mit der Übernahme der Russland-Sanktionen sei die Schweiz zur Kriegspartei geworden, sagte Blocher vor der Übergabe der Unterschriften.

Er sprach von einer verantwortungslosen Aufweichung des Neutralitätsprinzips. Die Initiative wolle die Neutralität umfassend in der Verfassung verankern, indem sie ein Verbot von nichtmilitärischen Zwangsmassnahmen einschliesse. Im Initiativkomitee sitzt Blocher allerdings nicht.

Diesem gehört unter anderem Stephan Rietiker an, der Präsident der Bewegung Pro Schweiz. Zum Komitee gehören auch SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG), SVP-Nationalrat Pierre-André Page (FR) sowie die früheren SVP-Nationalräte Walter Wobmann (SO) – als Präsident – und Hans-Ueli Vogt (ZH).

Pro Schweiz war kurz vor der Einreichung der Initiative gegründet worden, im Beisein von Blocher. In dem neuen Verein gingen neben der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (Auns), die Organisation «Nein zum schleichenden EU-Beitritt» und die «Unternehmer-Vereinigung gegen den EU-Beitritt» auf.

Kritik von den Grünen

Kritik kam von den Grünen. Die Initiative nütze Diktatoren und Kriegsverbrechern und schade der Sicherheit, indem sie die Schweiz isoliere. Die Sicherheit des neutralen Kleinstaates fusse auf einer stabilen internationalen Ordnung und auf guten Beziehungen zu ihren Partnern. «Beides wird mit dieser Initiative torpediert.» (sda)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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_andreas
11.04.2024 16:26registriert April 2020
Die SVP will halt weiterhin mit den russischen verbrechern geschäfte machen.. 🤷‍♂️

Bei einem ja, wird es ganz sicher Konsequenzen mit unseren Europäischen Partner geben. Im schlimmsten Fall werden wir wahrscheinlich selbst sanktioniert. Was das dies für konsequenzen für Handel und Wirtschaft bedeutet will ich mir gar nicht vorstellen...

Wie immer, die SVP schadet der Schweiz!
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Laborant
11.04.2024 16:14registriert November 2019
Wissen die Initianten (v.A. die SVP) eigentlich, dass die Neutralität beim Wiener Kongress von den umliegenden Staaten bestimmt wurde? So betreffend der "Fremden Richter" die sie immer in der EU-Kritik nutzen.
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Schlaf
11.04.2024 16:15registriert Oktober 2019
Pro Schweiz ist genau das Gegenteil von dem, was man denken sollte, und vorgaukeln will.

Und warum ein gebürtiger Ami und Trump-Wähler von Blocher für diesen Job bestummen wurde, wissen auch nur die zwei.
Ich kann da nur an bedingungslose Gefolgschaft denken, anders wird man nicht so einen Job bekommen.

Fakt ist, dass dieser Verein der Schweiz mehr schadet als etwas bringt.
Denjenigen, die die Fäden hinter dem Verein in den Händen haben, kann es aber viel bringen.

Sehr gefährlich das Ganze.

Zumal uns die Neutralität von "Fremden" aufgezwungen wurde😅
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