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Ostschweiz: 5 angehende Polizisten wegen Rassismus freigestellt

Ostschweizer Polizeien stellen 5 angehende Polizisten wegen Rassismus frei

19.11.2025, 12:3119.11.2025, 14:58

Das Ostschweizer Polizeikonkordat hat fünf Schüler der Ostschweizer Polizeischule in Amriswil TG per sofort freigestellt. Sie verbreiteten dort laut einer Mitteilung rassistische und sexistische Inhalte.

Durch die Aussagen seien Personengruppen diffamiert und diskriminiert worden, erklärte Marcus Kradolfer, Direktor der Polizeischule Ostschweiz, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zum Schutz der Hinweisgeber wolle er nicht detaillierter auf die verbreiteten Inhalte eingehen. Diese seien einer externen und unabhängigen Meldestelle berichtet worden.

Bei Rassismus, Sexismus, Mobbing, Diskriminierung und Extremismus jeglicher Ausprägung gelte Nulltoleranz, schrieben die Kommandantin und die Kommandanten des Ostschweizer Polizeikonkordats (Ostpol) am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung mit der Polizeischule. Die beteiligten Polizeikorps stellten die fünf Männer frei.

Die fünf Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren traten am 1. Oktober 2025 in die Ostschweizer Polizeischule ein, befinden sich noch in der Probezeit, erklärte Kradolfer weiter. Sie hätten noch keinen Polizeieinsatz auf der Strasse gehabt. Die fraglichen Äusserungen verbreiteten sie gemäss Mitteilung im Oktober und November.

Verstösse gegen Schulordnung und Polizeikodex

Die Kommandantin und Kommandanten von Ostpol sowie die Direktion der Ostschweizer Polizeischule verurteilen das Verhalten der fünf Polizeischüler jedoch «auf Schärfste». Sie sind sich gemäss Mitteilung einig, dass dieses Verhalten «und die damit verbundene Einstellung in der Polizei und in der Polizeischule keinen Platz haben darf». Auch hätten die fünf Polizeischüler gegen die Schulordnung und den Europäischen Kodex für Polizeiethik verstossen.

Ob die Äusserungen unter die Antirassismus-Strafnorm fallen könnten, ist offen. Sie wurden laut Angaben innerhalb der Schule gemacht und somit nicht öffentlich.

Polizeischüler aus den Kantonen Graubünden, Thurgau und St. Gallen

Zwei der freigestellten Polizeischüler gehörten der Kantonspolizei Graubünden an, je einer war bei der Kantonspolizei Thurgau, der Kantonspolizei St. Gallen beziehungsweise der Stadtpolizei St. Gallen angeschlossen.

Die Schüler der Ostschweizer Polizeischule werden von den Korps der Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Glarus, Graubünden, St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen sowie den Stadtpolizeien Chur und St. Gallen und der Landespolizei Liechtenstein rekrutiert. (sda)

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24 Kommentare
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Krokodise
19.11.2025 12:59registriert Mai 2018
Auch wenn ein Mangel an Polizisten herrscht, darf das Anforderungsprofil nicht entsprechend nach unten korrigiert werden.
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Markus Maag
19.11.2025 13:59registriert Mai 2024
Sehr gut wurde da frühzeitig gehandelt und nicht wie oft erst mal abgewartet! Aber freigestellt heisst ja nicht entlassen oder?
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