Arthur Philip Dent
Klar, jeder isst nur wenig Fleisch und hat dieses vom Bauern des Vertrauens - die Statistik sagt aber leider was anderes.
Schockierende Aufnahmen von zwei Waadtländer Schlachthöfen machten bereits Anfang 2018 die Runde. Den Tieren wurde teilweise ohne fachmännische Betäubung die Kehle aufgeschnitten – auch in Anwesenheit von Artgenossen. Zudem zeugen die Aufnahmen von einem sehr brutalen und nicht artgerechten Umgang. Die Lebewesen sind ständiger Angst und Stress ausgesetzt und leiden unnötig, wie der Blick berichtet.
Das Videomaterial aus den beiden Schlachthöfen in Avenches VD und Moudon VD wurde der Tierschutzorganisation «Pour l'Égalité Animale (PEA)» gemäss eigenen Angaben anonym zugeschickt. Der Zusammenschnitt von PEA kann im Internet angeschaut werden – allerdings sind die Aufnahmen nichts für zarte Gemüter und könnten verstörend wirken. Zu den skrupellosen Aufnahmen gelangst du hier.
Die Tierschutzorganisation «Tier im Recht» (TIR) hat die beiden genannten Betriebe nun angezeigt. Vorgängig musste abgeklärt werden, ob eine Anzeige überhaupt möglich ist, «denn nicht alle Handlungen, die gezeigt werden, verstossen gegen das Tierschutzgesetz. Das Betäuben und Ausblutenlassen der Tiere mittels Kehlschnitt gehört zum Schlachtablauf», sagt Christine Künzli von TIR. Allerdings sei der Umgang mit den Tieren «unverhältnismässig und entspricht nicht dem schonenden Umgang, wie er im Tierschutzgesetz gefordert wird». Zudem sei der Umgang mit den Betäubungsgeräten schlicht unprofessionell.
Bei TIR erhofft man sich, dass die Verantwortlichen durch das Strafverfahren ermittelt werden. Für PEA hingegen ist klar: Die beiden Schlachthöfe müssen geschlossen werden – oder am besten gleich alle Schlachthöfe in der Schweiz, wie der Blick berichtet. (vom)