Die Schweiz habe ihre Bereitschaft bekräftigt, auch in Zukunft Treffen zu veranstalten, die auf eine friedliche Lösung des Konfliktes in der Ukraine abzielen. Das schrieb der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Yermak, am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte auf Anfrage von Keystone-SDA das Telefongespräch zwischen Botschafter Gabriel Lüchinger, dem Sondergesandten der Schweiz für die USA, und Yermak. Die Schweiz verfolge eine Politik des Dialogs mit allen Parteien, so das EDA. Sie sei weiterhin bereit, ihre guten Dienste zur Unterstützung eines echten Friedensprozesses zwischen Russland und der Ukraine anzubieten. Zum Inhalt des Gesprächs äussere sich das EDA nicht.
Zuvor hatte sich Yermak nach eigenen Angaben mit Lüchinger getroffen. Yermak betonte, mit Lüchinger «auch die Zukunft des Dialogs für einen gerechten Frieden besprochen» zu haben.
Lüchinger, der zudem Chef der Abteilung Internationale Sicherheit im Aussendepartement EDA ist, wird kommende Woche zu einer Konferenz nach Moskau reisen. Er habe eine Einladung zur Konferenz vom 27. bis 29. Mai in der russischen Hauptstadt erhalten, teilte das EDA auf Anfrage mit. Zuvor hatte CH Media von der Teilnahme berichtet.
Es handle sich bei der Konferenz um das «International Meeting of High-Ranking Officials responsible for Security Matters» schrieb das EDA. Russland führe diese Konferenz jährlich durch. In den letzten Jahren habe für die Schweiz jeweils die Botschafterin in Moskau sowie der Verteidigungsattaché an Teilen der Konferenz teilgenommen.
Lüchinger wird laut EDA die Konferenz für Gespräche mit Vertretern der russischen Regierung nutzen. Es komme aber auch zu Gesprächen mit Vertretern ausländischer Delegationen, insbesondere aus dem globalen Süden. Lüchinger werde alleine nach Moskau reisen.
Der 1977 geborene St.Galler hatte rund um die Ukraine-Konferenz auf dem Bürgenstock im Juni vergangenen Jahres eine tragende Rolle inne. Russland war damals nicht formell eingeladen. Laut EDA hat die Schweiz immer wieder Offenheit signalisiert, eine Einladung an Russland auszusprechen. Moskau wiederum habe mehrfach verlauten lassen, dass es kein Interesse an einer Konferenz-Teilnahme habe. (sda)