Schweiz
Ukraine

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen Gefährten des ukrainischen Staatschefs

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen Gefährten des ukrainischen Staatschefs

22.03.2015, 08:5822.03.2015, 08:58

Nikolai Martynenko, ein Gefährte des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko und die rechte Hand von Premier Arseni Jazenjuk, steht im Verdacht, in der Schweiz bei der Zürcher Bank Hottinger & Cie Schmiergelder in der Höhe von gegen 30 Millionen Franken platziert zu haben. Das schreibt die «Sonntagszeitung». 

Nikolai Martynenko (Mitte, braunes Jackett) bei einem Scharmützel im ukrainischen Parlament im Februar 2006.
Nikolai Martynenko (Mitte, braunes Jackett) bei einem Scharmützel im ukrainischen Parlament im Februar 2006.bild via http://news.kievukraine.info/

Mit diesem Strafverfahren gehe Bundesanwalt Michael Lauber gegen einen Teil der Regierung der Ukraine vor, die im Krieg mit Russland steht. Die Schweizer Ermittler untersuchten geheime Geschäfte im Nuklearsektor. Martynenko ist seit vielen Jahren Vorsitzender der parlamentarischen Energie- und Nuklearkommission. 

Er ist im Machtkampf zwischen Russland und der Ukraine um milliardenteure Nukleartechnologie eine zentrale Figur, wie die Zeitung schreibt. Ohne Ausschreibung habe die tschechische Firma Skoda JS – im Besitz eines russischen Konzerns – den Zuschlag für ein Milliardengeschäft erhalten. 

Am 15. August 2013 eröffnete die Bundesanwaltschaft laut der «Sonntagszeitung» ein Strafverfahren gegen Martynenko wegen Verdachts auf Geldwäscherei und Bestechung. Dabei sei sie auf eine Spur zu Skoda gestossen. 

Demnach ist es vor drei Monaten in Pilsen in der Tschechischen Republik am Sitz des Konzerns zu einer Grossrazzia gekommen. Auch zwei Schweizer Ermittler waren dabei. Martynenko ist inzwischen in Bern verhört worden, heisst es weiter. Er habe dafür von der Schweiz freies Geleit verlangt und auch erhalten. 

Krisengipfel zur Ukraine in Minsk

1 / 12
Krisengipfel zur Ukraine in Minsk
Angela Merkel und François Hollande freuen sich: In Minsk wurde ein Waffenstillstand vereinbart.
quelle: x00093 / grigory dukor
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
SRG biete zu wenig Bildung: Juristin will «Wissenschaftsmagazin» retten
Eine Rechtsanwältin und grüne Politikerin reicht eine Aufsichtsbeschwerde gegen die SRG ein: Die Streichung des «Wissenschaftsmagazins» sei ein Verstoss gegen die Konzession.
Alexia Renner ist Rechtsanwältin, Co-Präsidentin der Grünen in Hünenberg im Kanton Zug – und sie unterstützt die SRG. Die vom Bundesrat angekündigte Gebührensenkung von 335 auf 300 Franken findet Renner «fragwürdig». Und von einer Reduktion auf 200 Franken, wie es die Volksinitiative der SVP verlangt, hält die Juristin gar nichts.
Zur Story