Schweiz
Wallis

Falscher Marco Odermatt zockt Walliserin mit Love-Scam ab

Ganzes Erspartes futsch: Walliserin geht «falschem Marco Odermatt» auf den Leim

Eine Walliserin wurde Opfer eines «falschen Marco Odermatt» im Rahmen eines Liebesbetrugs.
17.09.2025, 17:0418.09.2025, 09:11

Im Februar 2025 hinterliess Corinne*, eine rund 50-jährige Sozialarbeiterin aus dem Wallis, einen Kommentar auf dem Instagram-Account von Marco Odermatt. Eine «Gewohnheit» für die ehemalige Skilehrerin, wie sie dem Blick erzählte.

Seit über 20 Jahren geschieden, kinderlos und «isoliert», steckte Corinne zu diesem Zeitpunkt in einer «schwierigen persönlichen Phase». Hinzu kommt: Mit dem Internet ist sie wenig vertraut – mit der künstlichen Intelligenz erst recht nicht. Damit wurde sie zur idealen Zielscheibe für Liebesbetrüger, die im Netz zuhauf unterwegs sind.

Übersetzung

Dieser Text wurde von unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Romandie geschrieben, wir haben ihn für euch übersetzt.

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Im April 2025 erlebte sie eine erfreuliche Überraschung: Der «Champion» meldete sich bei ihr, dankte ihr für die Unterstützung und zeigte sich «glücklich», sie zu seinen Fans zählen zu dürfen.

«Er wollte mehr über mich wissen: seit wann ich Fan bin, was ich mache, wo ich wohne. Wir haben etwa dreissig Minuten gechattet.»
Odermatt Teaserbild
Eine rund 50-jährige Walliserin ging einem falschen «Marco Odermatt» in die Falle.Bild: watson / instagram

Gefälschte Beweise am Laufmeter

Der falsche «Marco» versuchte über Wochen, sie zu manipulieren. Sein Instagram-Account war nicht verifiziert. Er präsentierte sich mit einer Freundin, Stella – eine «Tarnung». Schliesslich liess er Corinne eine angebliche Kopie seiner ID zukommen.

Er überschüttete sie mit einer Lawine von Komplimenten und Liebesbekundungen. «Ich wurde nicht misstrauischer», gesteht Corinne.

«Er sagte mir, ich sei schön und lieb. Er sei in mich verliebt.»
Corinne

Dann nahm die Spirale ihren Lauf. «Odi» schlug ihr vor, für 2000 Franken eine VIP-Karte zu kaufen, und versicherte ihr, sie treffen zu wollen. Dafür habe Corinne ihm helfen müssen, Reise, Hotel und Sicherheit in Höhe von 5000 Franken zu finanzieren – doch angesichts der Vorbehalte der Walliserin schraubte er seine Forderungen nach unten. Schliesslich sollte sie in Form von Geschenkkarten bezahlen, etwa mit Steam- oder Apple-Geschenkkarten.

In weniger als drei Monaten verlor Corinne 6500 Franken – ihre gesamten Ersparnisse. Ohne jemals den echten Marco Odermatt zu sehen. Zunehmend misstrauisch wendet sich die Walliserin schliesslich an ChatGPT. Das Urteil fällt eindeutig aus: Sie ist tatsächlich Opfer eines Liebesbetrugs geworden.

Die Walliserin hat nun drei Monate Zeit, alle Beweise zusammenzutragen und bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige einzureichen. In der Zwischenzeit habe sich eine weitere Schweizer Ski-Grösse bei ihr gemeldet: Ein falscher «Loïc Meillard» habe sie bereits nach Ushuaia eingeladen. (rbu/mbr)

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119 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilson_Wilson
17.09.2025 17:11registriert Dezember 2014
Ich mag das der Frau nicht gönnen - aber sorry, wie naiv kann man sein?
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MarGo
17.09.2025 17:12registriert Juni 2015
Oh je Corinne*... Was hast du dir denn dabei nur gedacht...?
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anundpfirsich
17.09.2025 17:30registriert Oktober 2015
Holzauge, sei wachsam!

Auf der einen Seite habe ich Mitleid mit ihr, auf der anderen denk man sich: Wirklich? 1. Warum genau soll sich ausgerechnet ein Odi bei ihr melden? 2. Sobald jemand Geld fordert, den/die du nicht kennst sollten die Alarmglocken läuten.
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