Schweiz
Winter

Winter 2024/2025 forderte unterdurchschnittlich wenige Lawinentote

HANDOUT - Am Samstag. 8. April 2023, ereignete sich im Gebiet Alphubel oberhalb von Saas-Fee ein grosser Lawinenabgang, bei dem mehrere Personen versch
Vom 1. Oktober bis zum 14. April 2025 sind dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) 172 Schadenlawinen, also Lawinen, bei welchen Personen oder Sachen zu Schaden gekommen sind, gemeldet wordenBild: keystone

Der Winter forderte wenige Lawinentote – die Gründe

15.04.2025, 10:0015.04.2025, 14:52
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Der Winter 2024/2025 hat laut dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung zehn Lawinentote gefordert. Diese Zahl liegt deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre. Weiter herrschte in den Schweizer Alpen im vergangenen Winter Schneearmut.

Vom 1. Oktober bis zum 14. April 2025 sind dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) 172 Schadenlawinen, also Lawinen, bei welchen Personen oder Sachen zu Schaden gekommen sind, gemeldet worden, wie das Institut am Dienstag auf seiner Webseite schrieb. 156 davon seien durch Personen ausgelöst worden.

Insgesamt seien 216 Personen durch eine Lawine erfasst worden. Diese Zahl liege leicht über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre (205 Personen). Bei neun Lawinenunfällen habe es insgesamt zehn Todesopfer gegeben. Die Opferzahl lag damit deutlich unter dem 20-jährigen Mittelwert von 19 Todesopfern bis am 14. April, wie es weiter hiess.

Das SLF nannte folgende mögliche Gründe für die geringe Opferzahl: dass es keine Unfälle mit vielen Todesopfern gab, den Umstand, dass die registrierten Lawinen meist kleine Anrissmächtigkeiten hatten und damit weniger gefährlich als in anderen Jahren waren, und «viel Glück». Ein weiterer Grund dürfte auch gewesen sein, dass die Kameradenrettung meist sehr gut ausgeführt wurde.

Die Anzahl der Lawinen mit Sachschäden lag laut dem SLF bei 21 Lawinen und damit deutlich unter dem Jahresdurchschnitt der letzten 20 Jahre mit 84 Lawinen bis Ende September. Die vollständige Erfassung der Sachschäden liege aber erst per Ende September 2025 vor.

Schneearmut in den Schweizer Alpen

Der Winter 2024/2025 liege in den Top zehn der mildesten Winter seit Messbeginn 1864. Ausserdem sei er in den Schweizer Alpen, und besonders im Osten, schneearm gewesen. Der Hauptgrund für den wenigen Schnee seien die wenigen Niederschläge zwischen November 2024 und April 2025 im Grossteil der Schweizer Alpen gewesen, schrieb das Institut.

Das SLF nannte zwei Wintereinbrüche im Herbst 2025. Der erste Anfang Oktober im vergletscherten Gebirge und oberhalb von 3000 Metern. Hier habe es während des regnerischen und trüben Oktober «immer wieder» geschneit. In tieferen Lagen habe es dagegen meistens geregnet.

Der zweite vom 19. bis 22. November: Damals fiel im Westen und Norden «ausserordentlich viel» Schnee bis in tiefe Lagen, wie weiterzulesen war. Im Dezember schneite es wiederholt, was zu «weissen Weihnachten» führte.

Insgesamt sei der Winter schweizweit aufgrund geringen Niederschläge durch «stark unterdurchschnittliche» Schneehöhen geprägt gewesen. So habe Mitte April auf dem Messfeld Weissfluhjoch oberhalb von Davos GR nur 121 Zentimeter Schnee gelegen, normal wären 218 Zentimeter. Ähnlich wenig lag gemäss dem Institut letztmals im April 1972. (sda)

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