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Nationalrat spricht sich gegen Online-Treibstoff-Preisrechner aus

Nationalrat spricht sich gegen Online-Treibstoff-Preisrechner aus

02.03.2023, 11:17
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Benzinpreise geben zu reden, auch in Bundesbern.Bild: KEYSTONE

Der Nationalrat will nichts wissen vom Auftrag an den Bundesrat, für die Schaffung eines frei zugänglichen Treibstoff-Preisrechners zu sorgen. Er hat eine Motion aus dem Ständerat abgelehnt. Ein Preisrechner-Angebot des TCS gibt es bereits.

Die grosse Kammer lehnte den Vorstoss von Ständerat Pirmin Bischof (Mitte/SO) am Donnerstag mit 95 zu 81 Stimmen ab, bei 2 Enthaltungen. Bischof hatte die Motion im vergangenen Sommer eingereicht, als die Benzinpreise anstiegen und von bürgerlicher Seite Rufe nach Entlastung laut geworden waren.

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Pirmin BischofBild: keystone

Ihm schwebte ein Preisrechner nach dem Vorbild von Österreich vor: Die im Nachbarland seit 2011 vom Staat betriebene Online-Plattform sehe für alle Tankstellen eine Preismeldepflicht in Echtzeit vor, schrieb er im Vorstoss.

Laut Pressemeldungen seien im Jahr nach der Einführung des Rechners die Benzinpreise im Nachbarland um 20 Prozent gesunken, schrieb Bischof. Die Mehrheit der Wirtschaftskommission hatte den Vorstoss unterstützt; eine Minderheit lehnte ihn ab und setzte sich durch.

Die Preise hätten sich mittlerweile wieder eingependelt, konterte Beat Walti (FDP/ZH). Auch gebe es bereits das Angebot des Touring Club Schweiz (TCS). Er warnte auch vor dem administrativen Aufwand durch den Vollzug, etwa Kontrollen, ob die Meldepflicht eingehalten wird. Zudem trage der Rechner zum Tanktourismus bei.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin doppelte nach, dass kein Bedarf nach einem solchen Rechner bestehe, dessen Wirkung obendrein nicht sicher sei. Auch müsste man sich fragen, weshalb es bei Treibstoffen einen solchen Rechner brauche, aber nicht bei anderen Gütern.

Mit dem Nein ist der Vorstoss vom Tisch. Im vergangenen November lancierte der TCS einen community-getriebenen Benzinpreisradar. Er ist auf der TCS-Website verfügbar und soll auch als App angeboten werden. (aeg/sda)

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pontifax
02.03.2023 12:19registriert Mai 2021
Hat die Öl-Lobby also wieder mal "gewonnen".....wieso überlassen wir die Politik nicht gleich den Lobbyisten? Dann sparen wir wenigstens die unnötigen Gehälter der Parlamentarier.
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sickinga-tom
02.03.2023 12:53registriert August 2015
immer wieder diese Lobbys. Hier beim Öl, sonst bei Landwirtschaft, Krankenkassen ... (beliebig zu erweitern..) .. und immer auf Kosten der Normalsterblichen.
Spannenderweise funktioniert das in der EU weniger, beispielsweise Vereinheitlichung der Smartphonestecker.

Leider werden diese Lobbisten immer wieder gewählt.
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Hans -würkli- Nötig
02.03.2023 15:20registriert Juli 2015
Lobbyisten sagten nein also sagt das Parlament auch nein.
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