Schweiz
Wirtschaft

Esprit soll trotz Konkurs weiterleben: Deichmann kauft die Markenrechte

epa11546546 Passers-by walk in front of a branch of the fashion brand Esprit in Berlin, Germany, 12 August 2024. Esprit is an international fashion brand with headquarters in Hong Kong, China, and Rat ...
Esprit ist noch nicht ganz am Ende. Bild: keystone

Esprit-Fans können aufatmen: Die Modemarke soll weiterleben

Die Modekette ist Konkurs, doch in Zukunft könnte es wieder Kleider und Schuhe von Esprit geben.
23.10.2024, 17:37
Florence Vuichard / ch media
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Minus 70 Prozent. Mit Grossrabatten locken die Esprit-Liquidatoren Schnäppchenjäger in einzelne Filialen. So etwa in Bern. Die Restposten der konkursiten Kleiderkette sind offensichtlich noch immer nicht alle verkauft. Die meisten Esprit-Filialen hingegen sind zu, neue Mieter sollen in die Ladenlokalitäten einziehen.

Doch Esprit ist noch nicht am Ende. Die Marke soll weiter bestehen, wie nun bekannt wurde. Der deutsche Schuhhändler Deichmann kauft die Rechte am Markennamen des insolventen Modekonzerns für Europa und die USA. In der Schweiz ist Deichmann mit den Ketten Dosenbach und Ochsner Sport tätig. Dabei kauft Deichmann nicht nur die Schuh-Rechte, sondern auch jene für Esprit-Kleider. Letztere werden allerdings an Theia Brands übergeben, an ein Unternehmen also, das sich auf insolvente Marken spezialisiert hat und diese wiederbeleben will.

Bereits im August konnten die Esprit-Modefans leise Hoffnung schöpfen. Damals trat mit Finanzinvestor Alteri erstmals ein potenzieller Käufer für die europäischen Markenrechte auf den Plan. Zu dessen Modebeteiligung CBR Fashion gehörten bereits die Ketten Street One und Cecil. Doch nun wurde Alteri im Bieterprozess von Deichmann ausgestochen.

Ob Esprit damit an die früheren, guten Jahre anschliessen kann, ist mehr als ungewiss. Marketing-Experte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU in Düsseldorf zeigte sich im Sommer gegenüber der Deutschen Depeschenagentur DPA mehr als skeptisch: «Die Marke ist sehr populär und galt mal als Kult. Aber die alte Strahlkraft ist nicht mehr da. Es ist nicht mehr ganz klar, wofür Esprit steht.»

Das zeigt sich auch in den Zahlen: Die Umsätze sind gesunken, die Gewinne blieben aus, das Filialnetz wurde stark ausgedünnt. Im Jahr 2010 gab es weltweit noch mehr als 1100 Esprit-Geschäfte, 2023 waren es nur noch 147. Dann ging die Gesellschaft in Europa Konkurs. Ende März war auch in der Schweiz Schluss. Die 23 Filialen der hiesigen Tochtergesellschaft der in Hongkong ansässigen Kleiderkette Esprit blieben fortan zu, rund 150 Mitarbeitende verloren ihren Job.

Nicht direkt vom Konkurs betroffen waren die 19 von Franchisenehmern geführte Esprit-Filialen in der Schweiz, die allerdings keine Waren mehr erhielten und deswegen auch geschlossen oder in Läden anderer Marken umgewandelt wurden. (aargauerzeitung.ch)

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