Von Hamster-Käufen war die Rede. Der Ausbruch der Corona-Krise in der Schweiz brachte viele Leute dazu, ihren Notvorrat zu Hause aufzustocken. Bilder von leergefegten Teigwaren- und Konservendosen-Regalen bei Migros und Coop machten online die Runde. Nun reagiert die Migros auf die verstärkte Nachfrage nach lange haltbaren Esswaren. Im konzerneigenen Magazin sagt Marco Oswald, Verantwortlicher für das Konserven-Sortiment beim orangen Riesen, dass man gewisse Lebensmittel verstärkt produziere.
Gerade bei Ware, die nicht ernteabhängig sei, sei man flexibel. «Solange genug Weizen, Fleisch und Tomaten vorhanden sind, können wir zum Beispiel Ravioli produzieren», sagt Oswald. «Die sind momentan wichtig, also machen wir mehr davon.» In der jetzigen Situation mit dem Corona-Virus sei man froh, dass die Migros eigene Industriebetriebe habe. «Dort geniessen wir oberste Priorität. Unsere Eigenindustrie macht für uns das, was wir gerade brauchen.» Gelagert werden die Migros-Dosen im Verteilzentrum in Suhr, sowie in den Lagern der Lieferanten, wie zum Beispiel im Migros-Industriebetrieb Bina in Bischofszell.
Die zusätzliche Konservendosen-Produktion hat auch Folgen für das Personal in den Supermärkten, wie Oswald sagt. «In den Läden muss ein Erbsen-, Rüebli- oder eben Ravioliregal nicht mehr alle zwei, drei Tage aufgefüllt werden. Sondern täglich, vielleicht sogar mehrmals.»
Gleichzeitig gibt der Migros-Manager Entwarnung. Die Kundschaft müsse keine Angst haben, dass bald nichts mehr da sei. «Die Regale sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nur kurzfristig leer.» Die Lager seien gut gefüllt. Die Migros kaufe jeweils Mengen für über ein Jahr ein, speziell Produkte, die von der Erntezeit abhängig seien, etwa Erbsen und Rüebli.
Die Lager füllt die Migros aber nicht nur freiwillig. Der Bund verpflichtet die Privatwirtschaft, strategische Reserven anzulegen, darunter auch Migros und Coop. Damit soll sichergestellt werden, dass die Schweiz für Notsituationen über ein gut gefülltes Pflichtlager verfügt. Seit 2016 liegt der Fokus auf Grundnahrungsmitteln, die hierzulande nicht in ausreichender Menge produziert werden können, sowie Energieträger und Medikamente. Im Krisenfall decken sie den Bedarf für drei bis sechs Monate.
Ist übrigens immer ganz lustig wenn ich jemandem erkläre das ich gerne Ravioli esse. :-))