Am Bezirksgericht Zürich hat am Montag ein Prozess wegen unqualifizierten Haartransplantationen begonnen. Die beschuldigten Krankenschwestern schoben die Schuld auf die Hintermänner ab.
Sie hätten nicht mitkriegt, dass sie als Ärztinnen vorgestellt wurden, sagten die Türkinnen vor Gericht. Die Firma, für die sie an der Zürcher Bahnhofstrasse arbeiteten, sei ihnen von Vermittlern als seriös vorgestellt worden. Einer der Hintermänner habe auch gesagt, er sei Arzt.
Die Polizei hatte im November 2022 mitten in einer Operation eingegriffen und die Frauen verhaftet. Beim Eingriff hätte ein Arzt zumindest anwesend sein müssen. Sie hätte gedacht, dass sie im Notfall einen hätte rufen können, sagte eine der Beschuldigten.
Die Gesundheit des Patienten sei immer an erster Stelle gestanden, meinte die ältere der Frauen. Der Patient habe allerdings unter starken Schmerzen gelitten, wirft die Staatsanwältin den Krankenschwestern vor. Bis zu 50 Betäubungsspritzen sollen ihm gesetzt worden sein.
Die beiden Türkinnen sind wegen Betrugs, Körperverletzung, mehrfacher Ausübung einer Erwerbstätigkeit ohne Bewilligung und Vergehen gegen das Heilmittelgesetz angeklagt.
Die jüngere der Beschuldigten gab zu, in Appenzell bei sechs weiteren Transplantationen beteiligt gewesen zu sein. Weil sie einer Ärztin assistierte, würde sie aber nur bestraft, weil sie ohne Bewilligung arbeitete.
Gegen die Organisatoren läuft ein separates Verfahren. (saw/sda)