Mit «A Single Man» zeigte Designer Tom Ford vor sieben Jahren seinen Debütfilm in Venedig. Am Freitag stellte er sein neues Werk «Nocturnal Animals» vor - mit Amy Adams und Jake Gyllenhaal.
Tom Ford, der als Designer bei den Mode-Labeln Gucci und Yves Saint Laurent berühmt wurde, verwebt in seiem Wettbewerbsbeitrag «Nocturnal Animals» verschiedene Zeitebenen: Die Inhaberin einer Kunstgalerie (Adams) erhält von ihrem Ex-Mann (Gyllenhaal) dessen neuen Roman. Darin wird eine Familie nachts auf einer einsamen texanischen Landstrasse von jungen Männern zum Anhalten gezwungen - der Beginn äusserst beklemmender Filmminuten.
Die beiden Handlungsstränge vermischen sich dabei immer mehr miteinander. Und mit der Zeit wird klar, dass «Nocturnal Animals» eine literarisch verarbeitete Rachegeschichte erzählt: Der sitzengelassene und hintergangene Ex entlädt seine Wut mit Hilfe seiner Fantasie.
Schon mit seinem gefeierten Debüt «A Single Man», der 2009 mit Colin Firth und Julianne Moore ebenfalls im venezianischen Wettbewerb lief, hatte Regisseur Ford sein Gespür für stilvolle Inszenierungen bewiesen. Auch in «Nocturnal Animals» fängt er gekonnt die Kunstwelt und die raue texanische Abgeschiedenheit ein. Die Geschichte ist trotz der verschiedenen Zeitebenen nicht wirklich komplex, entwickelt aber durchaus einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
(Aliki Nassoufis/sda/dpa)