«Was geht eigentlich bei Afroman momentan so?», fragten wir vor einigen Wochen. Die Antwort lautete: allerhand. Denn Mr. «Because I Got High» (gewiss erinnert ihr euch an seinen epischen Wurf aus dem Jahr 2000) war daran, von Mitgliedern der Strafverfolgungsbehörden seines Heimatstaates Ohio verklagt zu werden. Und Afroman – bürgerlich Joseph Foreman – verklagte darauf wiederum seine Kläger.
Der Grund: Der örtliche Sheriff's Office hatte eine Razzia in Foremans Haus durchgeführt, die aber keinerlei stichhaltigen Beweise hervorbrachte für den Verdacht auf «Drogenhandel und Entführung». Es wurde auch keine Anklage erhoben.
Afroman aber veröffentlichte in der Folge den Song «Will You Help Me Repair My Door». Im dazugehörigen Musikvideo wurden Aufnahmen der Razzia von den Überwachungskameras in seinem Haus und vom Handy seiner Frau verwendet:
In den dazugehörigen Musikvideos wurden Aufnahmen der Razzia von den Überwachungskameras in seinem Haus und vom Handy seiner Frau verwendet. Und deshalb hatten sieben Polizeibeamte, die an der Razzia beteiligt gewesen waren, Foreman wegen Verletzung ihrer Privatsphäre verklagt. Foremans Verwendung ihrer Konterfeis in Videos und Social-Media-Posts hätten zu «emotional distress, embarrassment, ridicule, loss of reputation and humiliation» – seelischem Leid, Beschämung, Spott, Rufschädigung und Demütigung – geführt.
Uff. Da geht was ab, also. Aber die Story ist noch lange nicht zu Ende. Hatte Afroman zunächst mit einer Gegenklage gedroht, setzt er nun einen obendrauf: Er kandidiert für die nächste US-Präsidentenwahl 2024.
... schreibt Foremans Wahlkampfmanager Jason Savage in seinem Eröffnungsstatement auf afromanforpresident.com, ...
Afroman zählt «8 Priorities» als politischen Schwerpunkte auf. An erster Stelle ... na, was wohl?
1. Entkriminalisierung von Cannabis: «Die Bundesregierung stuft Cannabis als Betäubungsmittel der Kategorie 1 ein, was bedeutet, dass die Regierung Cannabis als eine Droge einstuft, die keinerlei medizinischen Wert hat. Afroman wird es zu seiner obersten Priorität machen, Cannabis zu entstigmatisieren und zu entkriminalisieren.»
Um dies zu erreichen, strebt Afroman als 2. Schwerpunkt eine Strafjustizreform an, welche die sofortige Freilassung aller 40'000 Menschen, die in den USA wegen Cannabisdelikte einsitzen. Ausserdem soll eine Polizeireform («Priority Nr. 3») durchgesetzt werden, welche unter anderem ein Bodycam-Obligatorium für Polizeibeamte vorsieht.
Des Weiteren würde eine Afroman-Präsidentschaft auch die Einstellung aller Auslandshilfe («Nr. 4») mit sich bringen. Dadurch und durch die Einstellung der Cannabis-Strafverfolgung würden angeblich 61,9 Milliarden eingespart werden. Diese würden als Reparationszahlungen («5») direkt an Familien verteilt würden, die von den Folgen der Sklaverei negativ betroffen sind.
Weiter nennt Afroman als Kernpunkte «Einheit, Liebe und Frieden» («6»), die Legalisierung der Prostitution («8») und «more Sports Celebrations» («7»). Letzteres bedeutet konkret, dass Football-Spieler «einen Siegestanz in der End Zone vollführen dürfen» oder ein NBA-Player sich am Basket-Rand halten darf «mindestens für 10 Sekunden».
Wie bei der letzten Afroman-Newsmeldung müssen wir auch hier mit einem offenen Ende aufhören. Nochmals versprechen wir aber: Wir bleiben dran.