Manche von euch treuen watson-User*innen mögen die Cute News mit den herzigsten aller Tierbildern. Andere Wiederum mögen die Creepy-Nature-Storys, in denen wir euch die dunkle Seite der Natur präsentieren. Wie wäre es also mit einer Crossover-Episode?
Wir nehmen das Herzige vom einen und vermischen es mit dem Unheimlichen des anderen. Und voilà: Schon sind wir bei süssen Tieren, die dich unter Umständen töten könnten. Was für 1 Welt, in der wir leben, nicht wahr?
Schlitzrüssler sind auf den karibischen Inseln beheimatet und galten zwischenzeitlich als ausgestorben. Mittlerweile wurden Populationen auf Kuba und in der Dominikanischen Republik wiederentdeckt. Zwei weitere Arten gelten bis heute als ausgestorben.
Die kleinen Nager hatten vor der Ankunft des Menschen auf der Insel keine natürlichen Fressfeinde, weshalb sie kaum über Verteidigungsstrategien verfügen. Somit wortwörtlich gefundenes Fressen für des Menschen besten Freund. Und die mit eingeschleppten Mungos ebenfalls. Wieso aber sind diese ...
... brandgefährlich? Weil sie – man glaubt es kaum – nämlich Gift produzieren, das sie ihren Beutetieren über den unteren Schneidezahn injizieren. Durch das Nervengift ist es ihnen möglich, auch grössere Beutetiere zu erlegen. Es führt zur Absenkung des Blutdruckes und stoppt die Blutgerinnung. Weitere Symptome sind Atembeschwerden, Lähmungen und Krämpfe.
Die Antarktis ist für uns Menschen nicht unbedingt der geeignetste Lebensraum.
Dabei geht gerne vergessen, was diese süssen Dinger eigentlich sind: Leoparden in der See. Und so verhalten sie sich auch. Einfach noch ein wenig aggressiver. Denn die drittgrösste Robbe der Welt jagt sehr gerne. Da ist es egal, ob Pinguin oder Meeresbiologe.
So wurde 2003 eine Meeresbiologin beim Tauchgang von einem Seeleoparden rund 60 Meter in die Tiefe gezogen und getötet. Auch weitere Angriffe auf Menschen sind bekannt. Hinzu kommt, dass Seeleoparden auch gerne mit ihrem Essen spielen. Sprich: Sie jagen Beutetiere aus Spass bis diese vor Erschöpfung sterben, ohne sie dann auch zu essen.
Okay, dass Frösche giftig sein können, ist soweit keine Neuheit. Am bekanntesten dürfte hier die Familie der Baumsteigerfrösche sein, die man in Latein- und Südamerika findet. Die können derart giftig sein, dass sie einen Menschen unter Umständen binnen 20 Minuten töten, wenn das Gift über Wunden oder ähnliches in unseren Blutkreislauf gerät.
Aparasphenodon brunoi oder Brunofrosch (lol) ist in Brasilien zu finden. Trotz seines optisch ohrenlosen Auftretens, hat er es faustdick hinter den Ohren. Sein Gift ist ungefähr 25 Mal giftiger als jenes der Terciopelo-Lanzenotter, eine der giftigsten Schlangen Brasiliens. In anderen Worten: 1 Gramm seines Gifts reicht aus, um 80 Menschen zu töten. Das ist ja schon mal beachtlich. Natürlich kommt es aber noch besser.
Denn im Gegensatz zu anderen Giftfröschen sondert der Brunofrosch das Gift nicht einfach über die Haut ab. Oh nein. Viel eher hat er kleine Dornen am Kopf und ein Flair für Kopfnüsse. Jap, der Frosch verteilt Giftkopfnüsse. Eine Wunde ist daher gar nicht mehr nötig, um zu sterben. Top!
Ameisenbären dürften locker zu den Top Ten der ulkigsten Tiere dieses Planeten zählen. Und kein Mensch spricht darüber.
Auch war der Ameisenbär Protagonist der ersten Buchs, das ich zu Gymi-Zeiten auf italienisch lesen durfte. Und nein, auch ich fand das damals nicht so grotesk, wie ich es eigentlich hätte tun müssen.
Nun ist dieses Meisterwerk der Evolutionsbiologie also auch noch gefährlich. Menschenherz, was willst du denn mehr? Keine Angst, der Ameisenbär ist nicht giftig. Ein Bär ist das Tier aber dennoch. Das vergisst man nun mal gerne.
Dazu kommt, dass er sich, wenn er sich bedroht fühlt, auf die Hinterbeine stellt, um von den Krallen Gebrauch zu machen. So kann er erwiesenermassen mit etwas Geschick und Glück auch Jaguare erlegen. Oder eben auch Menschen – sollten ihm diese zu nahe kommen.
Wenn wir schon bei ulkigen Tieren sind: Schnabeltiere. Hach. Irgendwas zwischen Säuger, Vogel und Reptil. Es bleibt weiter unklar, was sich die Evolution bei dieser Schöpfung genau gedacht hat.
Leider leben sie in Australien, was für sie bedeutet, dass sie giftig sein müssen. Und zwar haben die männlichen Schnabeltiere Giftsporne an den Hinterbeinen, die sie mehrheitlich gegen Artgenossen einsetzen.
Wasserhunde, die angeschossene Tiere apportieren sollten, sollen einst daran gestorben sein. Das darin enthaltene Gift ist für den Menschen immerhin nicht tödlich.
Zugegeben, Schnecken sind nicht wirklich süss im eigentlichen Sinne. Aber doch ein wenig Eye-Candy, wenn sie denn zu den sogenannten Kegelschnecken gehören. Kegelschnecken leben hauptsächlich in wärmeren Gewässern.
Die Krux ist auch hier das Gift. Oder besser gesagt die Gifte. Denn je nach Art ist dieses komplett anders zusammengestellt. So machen sie Jagd auf Fische, von denen sie sich ernähren. (Allgemeine Frage: Braucht die Welt wirklich auch noch fleischfressende Schnecken?)
Die variierenden Nervengifte sind für Menschen nicht nur gefährlich (teils gar tödlich), sondern auch besonders komplex. Deshalb gibt es keine Gegengifte, was bedeutet, dass lediglich die Symptome bekämpft werden können.
Der Haken an diesem Knuffel ist, dass auch er giftig ist. Beziehungsweise das Sekret, dass er über Drüsen an seinem Arm absondert. Leckt er diesen ab, bildet sich das Gift in Verbindung mit dem Speichel in seinem Mund. Wird das Fell anschliessend mit dem Speichel geputzt, ist sowohl das Fell, als auch der Speichel giftig.
Das Gift führt bei Menschen hauptsächlich zu allergischen Reaktionen, was im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock auslösen kann. Bei Artgenossen hingegen führt das Gift zu Fleischfäulnis.
Generell ist das Verhalten der Plumploris sehr sonderbar. Während diverse Tiere Gift hauptsächlich gegen Fressfeinde verwenden, präferiert der Plumploris das Attackieren von Artgenossen, wie eine ausführliche Studie der Oxford Brookes University aufzeigte. Generell wird ihm zudem nachgesagt, das Verhalten einer Kobra zu imitieren.
So imitiert er, neben der optischen Ähnlichkeit, das Zischen der Kobra erstaunlich akkurat. Ebenfalls ahmt er die schlängelnden Bewegungen nach und schlägt seine Arme über den Kopf, wenn er sich bedroht fühlt. Fragt sich, wer zuerst war ...
Übrigens: Plumploris werden in Südostasien als Glücksbringer erachtet, oftmals verstümmelt (zum Beispiel werden die Zähne unfachmännisch gezogen, was zu Infektionen führt) und generell schlecht gehalten. Unter anderem auch als Touristenattraktion. Bei allem Spass und Trallalala – solche Misshandlungen gehören verboten.