Ok, halt. Skinhead? Und ... Reggae? Nicht wenige von euch sehen darin einen Widerspruch in sich. Nun, wenn man Skinhead ausschliesslich mit Rechtsaussen-Idioten und Reggae ausschliesslich mit Bob Marley in Verbindung bringt, dann ist das Konzept Skinhead Reggae sicher verwirrend. Doch es ist nun Mal eine Tatsache: Die beiden Begriffe gehören seit jeher eng zusammen.
Dazu ein Stück britischer Jugendsubkultur-Geschichte im Schnelldurchlauf (wer das bereits kennt, darf zu den Songs runterscrollen):
Die ersten Skinheads tauchten Ende der 60er Jahre in Grossbritannien auf. Entstanden waren sie aus den Jugendsubkulturen der Rude Boys (quasi die Gangsta-Jungs der jamaikanischen Einwanderer-Szene), ...
... der Hard Mods (die Gruppe der Mods, die aus der Arbeiterklasse stammte) ...
... und den Boot Boys (Fussball-Fangruppierungen, quasi die Vorreiter der organisierten Hools von heute).
Von Letzteren kam die Vorliebe für Doctor-Martens-Stiefel, von den Mods das minimalistische Bekleidungs-Ethos «neat but hard» (adrett, aber taff) und von den Jamaikanern der Musikgeschmack.
Und der Sound der Rude Boys war Blue Beat, Ska, Rocksteady, Reggae, Soul ... alles grossartig geiles Zeugs, also!
Hier also kommen 24 Hammer-Tracks, die den perfekten Soundtrack für jede Sommerparty darstellen (ach was, für jede Party wannauchimmer, punktfertigschluss!). Allesamt sind sie super tanzbar, aber zum locker an der Bar ein paar Bierchen schlürfen passt der Sound eben auch. Kick it!
Und nun der, den man Godfather of Ska und Boss Skinhead nannte:
... hier als Soundtrack zur Anfangssequenz des grossartigen «This Is England».
Bonus: Die etwas bekanntere (und ebenfalls grossartige) Version der Specials.
Und hier der Beweis, das dieser Sound nicht zwingend aus den 60er- und 70er Jahren oder aus Jamaika oder England stammen muss:
Bestimmt findet man den Songtext zu «Israelites» irgendwo auf dem Web, doch eigentlich ist's schöner, weiterhin die Fantasiesprache zu singen, die man hier zu verstehen meint.
Nein, das Original ist nicht von Blondie (und schon gar nicht von Atomic Kitten), sondern von diesen drei Herren aus der Karibik.
Kinder der 80er kennen vermutlich die UB40-Version. Diese hier ist geiler 😉.
Bonus: Hier die Version von unser aller Amy ❤️.
Kennt ihr, oder? Vermutlich in dieser Version.
Und mit den Specials, die 1979 einen Song der oben schon erwähnten Symarip covern, ist der Link zu der Two-Tone-Musikbewegung der frühen 80er gegeben, ... aber das ist ein eigenes Kapitel für sich.
Happy skanking, everyone!