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PK von Schwingerkönig Matthias Glarner nach dem Sturz von der Gondel

«Ich habe am falschen Ort gesichert» – Glarner nach dem 12-Meter-Sturz vom Gondeldach

06.07.2017, 09:4507.07.2017, 08:13
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Das war's von der PK
Schwingerkönig Matthias Glarner nimmt die Schuld am Unfall von letzter Woche auf sich. «Es war zu 100 Prozent mein Fehler», so der 31-jährige Berner Oberländer, der am Dienstag der vergangenen Woche im Anschluss an ein Foto-Shooting von einer Seilbahn in Hasliberg fiel und dabei eine Beckensprengung sowie einen Bruch des Sprunggelenkes im linken Fuss erlitt.

«Ich habe mich mit dem Seil in die falsche Richtung gesichert», so Glarner. Beim Herunterfahren stürzte er daher rund zwölf Meter in die Tiefe, als die Gondel über die drei Rollen eines Mastes fuhr. «Ich habe an den Sturz keine Erinnerungen, war aber danach immer ansprechbar», sagte Glarner an einer Medienorientierung in Bern.

Durch den Unfall ist die Saison für Glarner gelaufen - nicht aber die Karriere. Das nächste grosse Ziel, das Eidgenössische 2019 in Zug, hat er nicht aus den Augen verloren. Auf die diesjährigen Höhepunkte, das Berner Kantonalfest (9. Juli), das Bergkranzfest Brünig (30. Juli) sowie das Unspunnen-Schwinget bei Interlaken (27. August), muss er allerdings verzichten.

Er könne «nicht vor in vier Monaten» wieder mit dem Sport beginnen, so Glarner. Vor allen die Fussverletzung macht ihm dabei zu schaffen. Der linke Fuss kann er erst in rund drei Monaten wieder belasten. Zum Unfallhergang hatte die Kantonspolizei Bern Ermittlungen aufgenommen. (zap/sda)
«Das ist gut ausgegangen»
Was ihm nach seinem Sturz als erstes durch den Kopf gegangen sei: «Mein Becken tut weh, die Rippchen schmerzen. Aber ich hatte schon das Gefühl, das ist gut ausgegangen.»
Glarner im SRF-Interview
Auf die Frage, warum er sich denn falsch gesichert habe, erklärt Glarner: «Es war ein Moment der Unachtsamkeit.»
«Allein meine Entscheidung»
Matthias Glarner weist nochmals mit Nachdruck darauf hin, dass das Shooting auf der Gondel allein seine Entscheidung gewesen war. Es habe nichts mit der Kommerzialisierung seines Sports zu tun. «Das Foto war auch ein bisschen Werbung für meine Heimat, die mir sehr am Herzen liegt.»
Schwingerkoenig Matthias Glarner aeussert sich an einer Medienkonferenz zum Unfallhergang, am Donnerstag, 6. Juli 2017, in Bern. Glarner fiel am 27. Juni 2017 bei einem Fotoshooting auf dem Hasliberg  ...
Bild: KEYSTONE
«Vorgestellt, was hätte passieren können»
Auf die Frage, wie es ihm psychisch geht, erklärt Glarner: «Ich habe mir oft vorgestellt, was hätte passieren können. Aber es bringt nichts, ich werde nach vorne schauen.»
«Ich werde zurückkommen»
Sowohl Dr. Siebenrock als auch Glarner selbst gehen davon aus, dass der Schwingerkönig sein früheres Niveau wieder erreichen wird. «Ich bin überzeugt, dass mir die Rückkehr an die Spitze gelingt», so Glarner. «Von der Art der Verletzung, gehe ich davon aus, dass Matthias Glarner wieder auf dem selben Niveau schwingen kann», sagt Dr. Siebenrock.
Schwingerkoenig Matthias Glarner, links, erscheint mit seiner Freundin Claudia Hediger zu einer Medienkonferenz wo er sich zum Unfallhergang aeussern wird, am Donnerstag, 6. Juli 2017, in Bern. Glarne ...
Bild: KEYSTONE
«Normal, auf die Gondel zu steigen»
Jetzt sind die Journalisten mit ihren Fragen dran: Ob es normal sei, auf eine Gondel zu steigen, beantwortet Glarner wie folgt: «Das ist völlig normal, Revisionsarbeiten wie diese kommen mindestens alle sechs Monate vor.»
Das Comeback
Bis Matthias Glarner sich wieder voll belasten kann, dürfte es etwa vier Monate gehen. Die Reha dauert rund drei Monate. Die Rückkehr wird also auf das Jahr 2018 hinauslaufen.
Schwingerkoenig Matthias Glarner aeussert sich an einer Medienkonferenz zum Unfallhergang, am Donnerstag, 6. Juli 2017, in Bern. Glarner fiel am 27. Juni 2017 bei einem Fotoshooting auf dem Hasliberg  ...
Bild: KEYSTONE
Der Doktor übernimmt
Der zuständige Arzt, Dr. Siebenrock, erklärt: «Glarners Glück ist sein muskulöser Körper. Er ist 12 Meter senkrecht in die Tiefe gefallen!» Es sei aber dennoch schnell klar gewesen, dass keine lebensgefährlichen Verletzungen vorliegen.
«Der Fehler lag zu 100% bei mir»
In Bezug auf das Material hält Glarner fest: «Sämtliches Material war absolut in Ordnung. Der Fehler lag zu 100% bei mir. Ich habe mich am falschen Ort gesichert.»
Das Seil gerissen
«Das Sicherungsseil ist gerissen, als ich versuchte, sein Gstältli zu lösen», erklärt der Schwingerkönig. Er sei dann rückwärts auf die Gondel gefallen und von dort in die Tiefe. Nach dem Sturz habe er sich selbst aufgerichtet, die Hilfe sei zum Glück sehr schnell gekommen.
Schwingerkoenig Matthias Glarner aeussert sich an einer Medienkonferenz zum Unfallhergang, am Donnerstag, 6. Juli 2017, in Bern. Glarner fiel am 27. Juni 2017 bei einem Fotoshooting auf dem Hasliberg  ...
Bild: KEYSTONE
«Habe mich falsch gesichert»
Glarner erklärt weiter: «Wir sind nach dem Fotoshooting langsam Richtung Stütze zurückgefahren. Ich habe mich mit dem Seil in die falsche Richtung gesichert. Beim Sicherungsgestell hat sich anschliessend mein Gstältli verfangen.»
«Ganz etwas normales»
Glarner erklärt: «Für mich war es nie ein grosses Risiko. Für mich war das Fotoshooting etwas völlig normales.»
Matthias Glarner übernimmt
Matthias Glarner sitzt ans Mikrofon und beginnt: «Ich bin dankbar, dass ich hier sein darf. Ich war von Anfang an sehr positiv gestimmt.»
Der Mediensprecher stellt vor
Beni Knecht, der Mediensprecher von Matthias Glarner stellt die Anwesenden vor. Nun äussert sich Matthias Glarner zum Unfallhergang.
Matthias Glarner betritt den Raum an Stöcken
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Alles bereit für Matthias Glarner
Im Berner Inselspital ist alles bereit. In wenigen Augenblicken dürfte hier Matthias Glarner vor die Medien treten.
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Matthias Glarner spricht
Neun Tage nach seinem Sturz von der Gondel in Hasliberg kann Schwingerkönig Matthias Glarner das Spital verlassen. Nach dem 12 Meter tiefen Fall zog sich der 31-Jährige eine vordere Beckenringsprengung und eine schwere Sprunggelenksverletzung zu, welche operiert werden mussten. Um 10 Uhr spricht der Spitzensportler vor den Medien über seinen Unfall und verrät uns womöglich, wie es zum Unglück kam. Wir sind live dabei.
ZUM, GEMAESS MEDIENBERICHTEN, SCHWEREN UNFALL DES AMTIERENDEN SCHWINGERKOENIGS MATTHIAS GLARNER, AM DIENSTAG, 27. JUNI 2017, ERHALTEN SIE FOLGENDE ARCHIVBILDER ---- Der neue Schwingerkoenig Matthias G ...
Bild: KEYSTONE

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Karl Müller
06.07.2017 12:54registriert März 2015
Jetzt bin ich aber sehr enttäuscht. Was mach ich mit all meinen Fackeln und Mistgabeln? Nach all den Kommentaren zum Sturz Glarners war es doch so gut wie sicher, dass sich bald ein Lynchmob vor der Redaktion der Schweizer Illustrierten versammeln würde! Und jetzt soll es plötzlich nicht mehr deren Schuld sein? Wenn man sich nicht mal mehr auf anonyme Online-Kommentare verlassen kann, auf was dann?
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Mr. Spock
06.07.2017 13:29registriert November 2016
Respekt vor soviel Ehrlichkeit und Verantwortungsgefühl! Denke da kann sich ein Grossteil unserer Gesellschaft eine dicke Scheibe von abschneiden!
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