Die spinnen, die Finnen. Gummistiefelweitwurf wird in Finnland seit 1975 als offizieller Mannschaftssport ausgetragen. 1992 fand die erste Weltmeisterschaft in dieser Disziplin statt. Seitdem gibt es sie jährlich und zusätzlich diverse Weltcupturniere. In Deutschland gibt es mehrere Gummistiefelweitwurf-Vereine. Diese tragen klingende Namen wie:
Die Weltrekorde liegen bei 68,03 Metern bei den Männern (Antti Ruusuvirta, 2012) und 49,35 Metern bei den Frauen (Elina Uustalo 2008).
Das Baumstammwerfen hat in Schottland grosse Tradition und ist Teil der Highland Games. Die verwendeten Stämme sind üblicherweise fünf bis sechs Meter lang und wiegen zwischen 35 und 60 Kilogramm. Dabei ist es nicht das Ziel, den Gegenstand möglichst weit zu werfen, sondern in einer möglichst geraden Linie. Bleibt der Baum schräg liegen, gibt es Punkteabzug für den Werfer.
Die spinnen, die Finnen zum Zweiten. Auch das Eierwerfen hat seinen Ursprung im hohen Norden. Dieser Wettbewerb wird im Team ausgetragen. Zwei Teilnehmer werfen sich dabei jeweils ein Ei über eine möglichst grosse Distanz zu. Ein Wurf ist nur dann gültig, wenn das Ei vom Gegenüber auch gefangen wird und ganz bleibt. Mittlerweile gibt es Weltmeisterschaften mit einem internationalen Teilnehmerfeld
Auch in der Schweiz gibt es eine Eierwurf-Tradition. Jedes Jahr am Ostermontag wandern Menschen in der Romandie auf den Mont Vully und halten auf dem Gipfel ein Eierwerfen ab.
Dieser Sport kommt aus Irland und ist eigentlich mehr Tradition denn Wettbewerb. In Deutschland haben sie allerdings einen Sport daraus gemacht. Im Januar sammeln sich die wurfbegeisterten Menschen und werfen die alten Weihnachtsbäume entweder möglichst hoch oder möglichst weit.
Die spinnen, die Finnen zum Dritten. Weil Gummistiefel und Eier nicht genug sind, haben sich die Finnen entschlossen, auch noch Handys zu werfen. Ob da Frust dahinter steckt, dass Nokia mit dem Aufkommen des Smartphones aus dem Handymarkt verdrängt wurde? Wir können nur spekulieren. Es gibt auf jeden Fall mehrere Disziplinen:
Die verwendeten Handys dürfen bis zu 220 Gramm wiegen. Je nach Wettbewerb bringt man sein eigenes Wurfgerät mit oder es wird vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. Der aktuelle Weltrekord der Männer liegt bei 110,42 Metern (Dries Feremans, 2012). Bei den Frauen beträgt die Rekordweite 53,52 Meter (Jan Singelton, 2006). Der Schweizer Rekord steht übrigens bei 84,25 Metern und wurde aufgestellt von Dino Roguljic im Jahr 2005.
Besenwerfen ist eine norddeutsche Sportart. Dabei treten zwei Mannschaften gegeneinander an und versuchen, mit möglichst wenigen Würfen eine vorgegebene Strecke zurückzulegen. Das Wurfgerät ist ein Reisigbesen ohne Stiel, der immer genau von dort geworfen werden muss, wo er gelandet ist.
Das Bierfasswerfen kommt ursprünglich aus Irland. Dabei wird ein etwa zwölf Kilogramm schweres, leeres Bierfass in die Höhe geworfen. Der Teilnehmer, der sein Fass am höchsten wirft, gewinnt.
Eine «Sportart» die heute verständlicherweise sehr umstritten ist. Dabei packt ein kräftiger Mann einen kleinwüchsigen Menschen, der eine spezielle Schutzkleidung trägt, und wirft oder schleudert ihn auf eine gepolsterte Matte. Daraus haben sich in Australien regelrechte Wettkämpfe und Meisterschaften entwickelt.
Verschiedene Menschenrechtsorganisationen und vor allem Organisationen kleinwüchsiger Menschen haben in vielen Ländern erreicht, dass das «Zwergenwerfen» als eine die Menschenwürde verletzende Veranstaltung verboten wurde. Dabei entstehe der Eindruck, dass kleinwüchsige Menschen lediglich Objekte seien, die man einfach wegwerfen könne.
Hier geht es für einmal nicht um Weite oder Kraft, sondern um Genauigkeit. Die Teilnehmer versuchen dabei, eine Axt möglichst in die Mitte einer Zielscheibe zu werfen. Entstanden ist die Sportart bei Wettbewerben unter Förstern. Mittlerweile gibt es aber beispielsweise in Kanada, den USA oder Grossbritannien kommerzialisierte Meisterschaften.
«Wurf» ist hier nur mit Einschränkungen die richtige Wortwahl. Denn geworfen werden die Kürbisse hier nicht von Menschen. Eher werden sie von mechanischen Geräten geschleudert oder wegkatapultiert. Dennoch ist es ein ziemliches Spektakel.
Bei den alle zwei Jahre in den USA stattfindenden Weltmeisterschaften versuchen Teams mit ihren selbstgebauten Maschinen Kürbisse möglichst weit zu werfen. Der Rekord liegt bei 1382,7 Metern.