Noch immer ein Teenager und schon fast alles gewonnen: So dominant ist Wunderkind Littler
Zwei Jahre ist es her, als der damals 16-jährige Luke Littler an der Weltmeisterschaft erstmals auftrat und im Alexandra Palace alle überraschte. Gleich bei seiner ersten Teilnahme erreichte «The Nuke» den Final. Damals unterlag der Engländer zwar noch Luke Humphries. Doch es war für den Teenager erst der Anfang zu einer jetzt schon geschichtsträchtigen Karriere.
Ein Jahr nach dem verlorenen Endspiel war Littler wieder im grossen Final vertreten und liess seinem Kontrahenten Michael van Gerwen nicht den Hauch einer Chance. 7:3 setzte sich Littler durch. Damit wurde der damals 17-Jährige zum jüngsten Darts-Weltmeister. Seither war Littler kaum noch aufzuhalten und gewann im Jahr 2025 fast jedes wichtige Turnier.
Riesige Dominanz während des Jahres
Nach dem grossen Erfolg an der WM dauerte es nur knapp zwei Monate, als sich Littler beim UK Open 2025 seinen fünften Major-Titel sicherte. Auch in der Premier League zeigte der grosse Manchester-United-Fan starke Leistungen, verlor aber im Final gegen Luke Humphries.
Bereits im Juli schrieb Littler wieder Geschichte, als er das World Matchplay gewann. Nach der WM ist das Matchplay das älteste und prestigeträchtigste Turnier der Welt. Damit hatte Littler bereits während seiner zweiten Profisaison die drei grössten Major-Titel der PDC gewonnen. Dies gelang zuvor nur Phil Taylor, Michael van Gerwen, Gary Anderson und Luke Humphries.
Trotz der Erfolge drückte Littler weiterhin auf das Gaspedal und setzte sich auch beim World Grand Prix durch, im November konnte er erstmals bei einem Major-Turnier einen Titel verteidigen, gewann zum zweiten Mal in seiner Karriere den Grand Slam of Darts und stand in der Weltrangliste erstmals zuoberst. Gerade einmal eine Woche später gewann Littler auch noch die Players' Championship Finals. Insgesamt konnte «The Nuke» elf Turniere für sich entscheiden. In seiner Karriere konnte Littler abgesehen vom World Masters, den European Darts Championship und dem World Cup of Darts (wird im Doppel ausgetragen) schon jedes noch bestehende Major-Turnier mindestens einmal gewinnen. Dies nach erst zwei Jahren als Profi.
Auch auf der Strasse gibt Littler jetzt Gas
Neben den Erfolgen am Oche bestand Littler nach mehreren Fehlversuchen endlich die Autoprüfung. «Es fühlt sich einfach nach absoluter Freiheit an. Ich kann überall hinfahren, meine Freundin abholen, meine Kumpels abholen, einfach herumfahren», freut sich der 18-Jährige im Interview mit Sport1. Zuvor fiel er gleich sechsmal im theoretischen Teil durch.
Nun wird der Fokus natürlich auf die Darts-WM gerichtet. Traditionellerweise absolviert der Weltmeister sein erstes Spiel am ersten Tag. Zum Auftakt trifft «The Nuke» am heutigen Donnerstagabend auf den Litauer Darius Labanauskas (ca. 22.10 Uhr). Gegen die Weltnummer 95 wird Littler der haushohe Favorit sein, warnt aber auch: «Jeder will den Weltmeister schlagen, also muss ich am 11. Dezember mein A-Game bringen.»
Im letzten Jahr brach Littler nach seinem Startspiel auf der Bühne in Tränen aus, da ihm der riesige Druck zu schaffen machte. «Ich bin mir einfach bewusster, was passiert ist und was wieder passieren wird. Es wird Nervosität geben, aber wenn ich ein paar Legs hole, den ersten oder zweiten Satz auf dem Board habe, werde ich wie sonst auch ins Spiel finden», beschreibt Littler den Plan für seine erste Partie bei der kommenden WM.
Nur Prinzessin Kate und Trump werden auf der Insel öfters gegoogelt
Der Druck wird auch dieses Jahr riesig sein, die Engländer fahren komplett auf den Teenager ab. Auf Google wurden in England im Jahr 2025 nur Kate Middleton und Donald Trump öfters gesucht. Es gab sogar Lob von der grössten Darts-Legende der Geschichte. Der 16-fache Weltmeister Phil Taylor schwärmte erst kürzlich: «Wenn Robbie Williams und Gary Barlow zeitgleich im Fernsehen jeweils ein Konzert geben, schaut man sich Robbie an – auch wenn Barlow der bessere Sänger ist. Dasselbe gilt für Littler und Luke Humphries. Littler hat einfach den X-Faktor.»
Der von Taylor erwähnte Humphries ist beim kommenden grossen Highlight der Saison definitiv der grösste Konkurrent. Die Weltnummer 2 konnte in diesem Jahr unter anderem das World Masters und die Premier League gewinnen. Einzig im Final ist ein Aufeinandertreffen der aktuell besten Spieler der Welt möglich. Humphries trifft in der ersten Runde auf die Weltnummer 131 Ted Evetts.
