Heute beginnt die Darts-WM! Nach diesem 9-Darter kannst auch du mitreden
Endlich ist es wieder so weit: Die PDC World Darts Championship 2026 beginnt! Spannung, Spektakel und grölende Fans sind garantiert. Damit auch du mitdiskutieren kannst, machen wir dich fit für den Mega-Event zum Jahreswechsel.
Die Regeln
Zwei Spieler werfen abwechselnd je drei Pfeile (gleichbedeutend mit einer Aufnahme) auf die 2,37 Meter entfernte Dartscheibe. Bei der WM der Professional Darts Corporation (PDC) wird die Variante 501 Double out gespielt. Ziel ist es, die 501 Ausgangspunkte so schnell wie möglich auf 0 zu bringen. Das heisst, die pro Runde geworfene Punktzahl wird jeweils abgezogen.
Auschecken muss man mit einem Doppelfeld. Der letzte geworfene Pfeil muss also im Double Ring landen. Und: Ein Checkout ist nur möglich, wenn man die verbliebene Punktzahl genau trifft. Wirft ein Spieler mehr Punkte als sein Rest, fällt er zurück auf die Punktzahl, die er vor der Aufnahme hatte.
Wer zuerst genau auf 0 kommt, hat den Durchgang, ein sogenanntes Leg, gewonnen. Wer zuerst 3 Legs gewinnt, holt sich den Satz. Die ersten zwei Runden werden über 3 Gewinnsätze gespielt, die dritte und vier Runde über 4. Im Viertelfinale wird Best of 9, im Halbfinale Best of 11, im Finale sogar Best of 13 gespielt – das heisst, es braucht ganze 7 Sätze, um sich den WM-Titel zu holen.
Der Ablauf und Modus der WM
Neu ist in diesem Jahr der Modus. Die Teilnehmerzahl an der WM wurde von 96 auf 128 erhöht und somit entfällt für die 32 besten der Weltrangliste (PDC Order of Merit) das Freilos in der ersten Runde. Wie bei einem Grand-Slam-Turnier im Tennis wird der Weltmeister sieben Spiele gewinnen müssen.
Wie im letzten Jahr ist mit Stefan Bellmont erneut ein Schweizer Spieler dabei. Das WM-Ticket sicherte sich der Zuger nach dem Gesamtsieg auf der zweitklassigen Challenger Tour. In der ersten Runde trifft «Belli» am 17. Dezember auf die lebende Darts-Legende Raymond van Barneveld.
Zum ersten Mal sind insgesamt fünf Frauen an der Weltmeisterschaft dabei. Neben Fallon Sherrock – noch immer die einzige Frau, welche an einer WM ein Spiel gewinnen konnte – sind auch Lisa Ashton, Noa-Lynn van Leuven, Gemma Hayter und Beau Greaves dabei. Besonders dürften die Augen auf die letztgenannte Greaves gerichtet werden. Sie ist aktuell die klar beste Frau der Welt im Darts-Sport und siegte an der Junioren-Weltmeisterschaft sogar gegen Luke Littler.
An diesen Daten wird gespielt:
- 1. Runde: 11. bis 19. Dezember
- 2. Runde: 20. bis 23. Dezember
- 3. Runde: 27. bis 29. Dezember
- Achtelfinals: 29. und 30. Dezember
- Viertelfinals: 1. Januar
- Halbfinals: 2. Januar
- Finale: 3. Januar
Der Alexandra Palace
Der Alexandra Palace – oder meist nur Ally Pally – ist der grösste Hexenkessel des Darts-Universums. Wenn 2500 Fans eine riesige Party veranstalten, bei der irgendwo auch noch ein wenig Darts gespielt wird, dann ist Gänsehaut garantiert.
Im vorderen Bereich befinden sich die teureren Plätze mit Festbänken, hinten und auf der einen Seite hat es normale Tribünen. Auf der anderen Seite, dort wo die Spieler einmarschieren, sitzt die Prominenz wie beispielsweise Prinz Harry im Jahr 2016.
Im nächsten Jahr wird aber gezügelt. Von der West Hall im Ally Pally zieht es die PDC in die deutlich grössere Great Hall. Dadurch können bei der nächsten Weltmeisterschaft 70'000 Tickets mehr verkauft werden. Bis insgesamt 2031 bleibt das grösste Darts-Turnier im Ally Pally.
Der Nine-Darter
Der Nine-Darter ist ein perfektes Leg. Mit 9 Pfeilen wirft ein Spieler exakt 501 Punkte, natürlich mit einem Doppelfeld zum Schluss. 71 Möglichkeiten gibt es, das Kunststück zu schaffen.
In der WM-Geschichte gab es bisher 16 Nine-Darter von 14 verschiedenen Spielern. Gleich zweimal gelang Raymond van Barneveld und Adrian Lewis dieses Kunststück an einer Weltmeisterschaft. Zuletzt waren es Christian Kist und Damon Heta an der letzten WM, welche einen Nine-Darter warfen.
2023 warf Michael Smith im WM-Finale einen 9-Darter:
Interessant ist allerdings, dass die Nine-Darter nicht unbedingt Glück zu bringen scheinen: Bei 16 an einer WM geworfenen Nine-Darter gewannen nur sieben dieser Spieler danach auch das Match. Im letzten Jahr verloren sowohl Kist als auch Heta.
Die Favoriten
Dieses Jahr gibt es nur einen grossen Favoriten. Titelverteidiger und Weltnummer 1 Luke Littler dominierte in den letzten Monaten seinen Sport und entschied insgesamt elf Turniere für sich.
Der grösste Herausforderer für Littler wird wohl sein Landsmann und Namensvetter Luke Humphries. Die Weltnummer 2 gewann vor zwei Jahren im Final gegen den damals noch 16-jährigen Littler und war auch in diesem Jahr sein grösster Widersacher. Ein Aufeinandertreffen der beiden ist erst im Final möglich.
Ein bisher weniger bekannter Name, welcher aber in diesem Jahr für Furore sorgte und zum engeren Favoritenkreis gehört, ist Gian van Veen. Der letztjährige Final-Teilnehmer und dreifache Weltmeister Michael van Gerwen wartet seit sieben Jahren auf den nächsten Titel, er gehört gemeinsam mit Josh Rock und Gerwyn Price zu den weiteren Titelanwärtern.
Übertragung und Livestream
Der deutsche Sender Sport1 überträgt wie immer live von der Darts-WM. Der Sender bietet zudem einen kostenlosen Livestream auf YouTube an. Auch auf dem Streamingdienst DAZN, wo der im deutschsprachigen Raum beliebte und bekannte Experte Elmar Paulke kommentiert, werden alle Spiele übertragen.
Das Preisgeld
Wie das Teilnehmerfeld hat sich auch das Preisgeld erhöht. Insgesamt wird an der WM in London ein Preisgeld in der Höhe von 5 Millionen Pfund verteilt. So viel gibt es pro Runde:
- 1. Runde: 15'000 Pfund
- 2. Runde: 25'000 Pfund
- 3. Runde: 35'000 Pfund
- Achtelfinale: 60'000 Pfund
- Viertelfinale: 100'000 Pfund
- Halbfinale: 200'000 Pfund
- Finale: 400'000 Pfund
- Sieger: 1'000'000 Pfund
Die Fans
Die Darts-WM in London ist traditionell eine Mischung aus Oktoberfest und Fasnacht. Erlaubt ist fast alles, Hauptsache, man fällt auf ...
Fans bei der Darts-WM
Die Spitznamen
Dass fast jeder Spieler einen Spitznamen hat, gehört mittlerweile zum Darts-Sport wie die kostümierten Fans oder die gute Stimmung. Die meisten Spieler geben sich ihre Spitznamen selber, einige davon sind auch per Zufall entstanden.
Die wohl berühmtesten sind Snakebite (es ist der Lieblingsdrink von Paradiesvogel Peter Wright), The Iceman (Gerwyn Price), Mighty Mike (Michael van Gerwen) oder The Nuke (Luke Littler). Ebenfalls Tradition: Jeder Spieler hat seinen eigenen Song, zu dem er einläuft.
