Die ZSC Lions bleiben im Playoff eine Heimmacht. Zum Auftakt der Viertelfinalserie gegen Kloten deklassiert der Titelverteidiger den Kantonsrivalen 5:1. Rudolfs Balcers avanciert zum Doppeltorschützen.
Vor einem Jahr gewannen die ZSC Lions auf ihrem Weg zum zehnten Meistertitel der Klubgeschichte alle acht Playoff-Heimspiele, ganz zuletzt die Finalissima gegen Lausanne 2:0. Im ersten Zürcher Playoff-Derby seit dem Final 2014 (4:0 Siege für den ZSC) war früh klar, dass diese Serie nicht reisst.
Mit dem 4:1 von Rudolfs Balcers in der 32. Minute war eine Vorentscheidung gefallen. Der Lette war zuvor in einem ausgeglichenen Startdrittel schon an zwei Toren der Gastgeber beteiligt. Beim 1:0 durch Sven Andrighetto (15.) leistete er das Zuspiel, das 2:1 zwölf Sekunden vor der ersten Pause schoss er selbst. Die erste Sturmlinie des ZSC mit Balcers, Andrighetto und Denis Malgin war einmal mehr überragend.
Am Ursprung des einzigen Klotener Treffers stand ein Fehlzuspiel von ZSC-Routinier Yannick Blaser. Nolan Diem profitierte und traf nur 85 Sekunden nach der Zürcher Führung zum 1:1-Ausgleich. Auch das 3:1 des ZSC zu Beginn des Mitteldrittels war ein Geschenk des Gegners. Klotens Verteidiger Leandro Profico liess sich als hinterster Mann von Willy Riedi den Puck abluchsen, Vinzenz Rohrer zog davon und bezwang Sandro Zurkirchen im Tor der Gäste.
ZSC Lions - Kloten 5:1 (2:1, 2:0, 1:0)
12'000 Zuschauer. - SR Tscherrig/Stolc (SVK), Schlegel/Francey.
Tore: 15. Andrighetto (Balcers, Malgin) 1:0. 17. Diem (Meier) 1:1. 20. (19:48) Balcers (Malgin, Kukan) 2:1. 24. Rohrer (Riedi) 3:1. 32. Balcers (Ustinkov) 4:1. 48. Baltisberger (Andrighetto, Kukan/Powerplaytor) 5:1.
Strafen: je 4mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Frödén; Ojamäki.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Marti; Blaser, Lehtonen; Ustinkov; Andrighetto, Malgin, Balcers; Frödén, Lammikko, Zehnder; Rohrer, Grant, Riedi; Baltisberger, Sigrist, Baechler; Henry.
Kloten: Zurkirchen; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sataric, Steve Kellenberger; Sidler; Ojamäki, Morley, Audette; Aberg, Ramel, Schreiber; Meier, Schäppi, Meyer; Smirnovs, Diem, Weibel; Derungs.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Hollenstein, Trutmann (beide verletzt), Olsson, Schwendeler, Segafredo (alle ) und Kinnunen (überzähliger Ausländer), Kloten ohne Steiner (verletzt), Simic (gesperrt), Aebi, Cuesta Flores, Deussen , Keller und Hawryluk (überzähliger Ausländer).
Qualifikationssieger Lausanne startet mit einem hart erkämpften Erfolg in die Playoff-Viertelfinals. Die Waadtländer bezwingen die SCL Tigers zuhause 4:3.
Ausgerechnet Dominik Kahun liess sich zum Playoff-Auftakt als Siegtorschütze feiern. Der deutsche Edeltechniker, der in Bern nach fast vier Saisons nicht mehr erwünscht war und Mitte Februar nach Lausanne weiterzog, zeichnete mit seinem ersten Goal für seinen neuen Klub in der 50. Minute für die Entscheidung.
Es war über die gesamte Partie gesehen ein verdienter, aber dennoch hart erkämpfter Sieg für die Lausanner, die das Geschehen fast 40 Minuten lang bestens im Griff hatte.
Zwölf Tage nach dem letzten Spiel brauchten die Waadtländer keine Anlaufzeit, gingen nach nur 21 Sekunden durch Damien Riat in Führung und erhöhten in der 24. Minute durch Topskorer Antti Suomela auf 2:0. Ein starker Luca Boltshauser im Langnauer Tor verhinderte mit 35 Paraden in den ersten zwei Dritteln Schlimmeres für die Gäste.
Der 1:2-Anschlusstreffer von Pascal Berger 38 Sekunden vor der zweiten Pause war der Vorbote für ein spektakuläres Schlussdrittel. In diesem kamen die SCL Tigers durch Claudio Cadonau (44.) zum Ausgleich, und als Théo Rochette die Lausanner keine zwei Minuten später wieder in Führung schoss, glich Berger mit einem Tor in Unterzahl die Partie postwendend wieder aus.
Doch auch das 3:3 hatte nicht lange Bestand. Keine drei Minuten später verwertete Kahun ein Zuspiel von Andrea Glauser zum siegbringenden 4:3 für Lausanne, das auch im fünften Direktduell dieser Saison mit den Emmentalern als Sieger vom Eis ging.
Lausanne - SCL Tigers 4:3 (1:0, 1:1, 2:2)
9600 Zuschauer. - SR Borga/Fonselius (FIN), Obwegeser/Gurtner.
Tore: 1. (0:21) Riat (Suomela, Marti) 1:0. 24. Suomela (Genazzi) 2:0. 40. (39:22) Berger (Baltisberger, Salzgeber) 2:1. 44. Cadonau (Erni, Pesonen) 2:2. 46. (45:22) Rochette (Bozon) 3:2. 47. (46:14) Berger (Mäenalanen/Unterzahltor!) 3:3. 50. Kahun (Glauser, Rochette) 4:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Lausanne, 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Rohrbach.
Lausanne: Pasche; Heldner, Bayreuther; Vouardoux, Frick; Glauser, Marti; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Rochette, Raffl; Perlini, Kahun, Fuchs; Hügli, Jäger, Prassl.
SCL Tigers: Boltshauser; Cadonau, Zanetti; Saarijärvi, Baltisberger; Paschoud, Erni; Guggenheim; Rohrbach, Flavio Schmutz, Pesonen; Allenspach, Malone, Mäenalanen; Julian Schmutz, Felcman, Saarela; Berger, Salzgeber, Lapinskis; Fahrni.
Bemerkungen: Lausanne ohne Hammerer, Kuokkanen, Pilut (alle verletzt), Pajuniemi und Sklenicka (beide überzählige Ausländer), SCL Tigers ohne Charlin, Kristof, Petrini (alle verletzt), Mathys (krank), Dukurs und Jenni (beide überzählig). SCL Tigers ab 58:06 ohne Torhüter. (abu/sda)
Die Leistung von Boltshauser machte die andere, vermeintlich gewichtigere Absenz von Charlin vergessen.
Auch speziell, Berger erzielte in diesem Spiel gleich viele Tore wie in der gesamten Quali.
Ein Drittel mitgespielt, Lausanne ins Wanken gebracht aber trotzdem verloren.
Auch Wahnsinn sind 76 Abschlüsse in diesem Spiel. Im andern waren es immerhin 43.
Bin gespannt auf die Spiele morgen.