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Die ZSC Lions sind in den Playoffs angekommen. Nach einem spektakulären und dramatischem Spiel setzten sich die Zürcher gegen den EV Zug mit 5:4 durch. Damit glichen sie die Viertelfinal-Serie zum 1:1 aus. Fredrik Pettersson erzielte in der 59. Minute das Siegtor. Der Schwede beendete eine Zuger Aufholjagd. Der EVZ hatte zuvor im Schlussdrittel einen 1:4-Rückstand gegen zu passiv gewordene Lions wettgemacht.
Das Momentum wechselte mit Beginn des Schlussdrittels. Die zuvor zwei Drittel lang spielbestimmenden ZSC Lions mussten sich plötzlich von einem mit Speed und Entschlossenheit auftretenden Gast dominieren lassen. Innerhalb von gut 12 Minuten bestraften Lino Martschini, Garrett Roe und Doppeltorschütze Dave McIntyre die Zürcher.
Dabei hatten die Zürcher in den ersten beiden Dritteln noch selbst mit Dynamik, Wucht und Spielwitz imponiert. Die Powerplay-Tore von Topskorer Ronalds Kenins und Captain Patrick Geering sowie zwei Treffer von Fabrice Herzog wiesen den Lions den Weg zu einem 4:1-Vorsprung bis zur Spielmitte.
Die Lions agierten bis dahin konzentriert und bissig. Sie nahmen die Playoff-Intensität der Gäste nicht nur an, sondern waren bald auch immer einen Schritt schneller an der Scheibe. Auch entschieden die druckvollen Zürcher die Mehrzahl der Zweikämpfe zu ihren Gunsten.
Stellvertretend für die lange Zeit beste Zürcher Saisonleistung stand Doppeltorschütze Fabrice Herzog, der das 1:0 und 4:1 erzielte. Der Nationalstürmer erwachte nach einer bislang matten Saison richtiggehend. Der frühere EVZ-Stürmer liess mit seinem Durchsetzungsvermögen Erinnerungen an seinen unwiderstehlichen Rush zum Overtime-Siegtreffer an der letztjährigen WM gegen Kanada aufkommen (3:2 n.V.) – auch da war er Doppeltorschütze gewesen.
Als die Zürcher nach der 4:1-Führung noch eine doppelte Unterzahl von 98 Sekunden überstanden, schien das Team von Hans Kossmann endgültig dem Ausgleich in der Serie entgegen zu steuern. Zumal der Qualifikations-Siebte nach zwei Dritteln schon gleich viele Tore erzielt hatte wie seinen in vier Spielen und Niederlagen seit der Olympia-Pause zusammen. Doch das Schlussdrittel wurde noch einmal zur Zitterpartie.
Biel hat auf die Niederlage im ersten Spiel der Viertelfinal-Serie reagiert und die Serie gegen Davos dank einem 3:1-Auswärtssieg zum 1:1 ausgeglichen. Zum Matchwinner avancierte der Bieler Torhüter Jonas Hiller.
Mit der 2:0-Führung im Rücken war Biel am Samstag plötzlich passiv geworden. Auch dieses Mal gingen die Seeländer mit zwei Toren in Führung. Anders als in Spiel 1 vermochten sie den Vorsprung zu verteidigen – auch wenn Davos durch einen Powerplay-Treffer von Broc Little gut drei Minuten vor dem Ende noch der Anschlusstreffer gelang. Mehr lag aber für die Bündner nicht mehr drin; der langjährige Davoser Beat Forster machte mit einem Schuss ins leere Tor alles klar für Biel.
Im ersten Vergleich hatte Hiller zumindest bei einem Treffer schlecht ausgesehen. Dieses Mal zeigte er in den entscheidenden Momenten, weshalb er Biel in der Qualifikation auf Platz 3 geführt hatte. Die besten Davoser Chancen machte Hiller gegen Marc Wieser zunichte: Zwölf Sekunden vor der zweiten Pause rettete er in extremis gleich zweimal gegen den HCD-Stürmer, eine Minute vor dem Ende beim Stand von 2:1 für Biel stoppte er den solo anstürmenden Wieser.
Der Sieg des EHC Biel ging in Ordnung. Über die gesamte Partie spielte das Team von Trainer Antti Törmänen deutlich stabiler, defensiv liess Biel nur wenig zu – Eigenschaften, die den EHC bereits in der erfolgreichen Qualifikation ausgezeichnet hatten. Vorne schossen Benoit Jecker, dessen Weitschuss von einem Davoser noch leicht abgelenkt wurde (8.), und Philipp Wetzel, der nach einem Abpraller von Gilles Senn schnell reagierte, zwei Spieler die Tore, die normalerweise nicht unbedingt als Skorer glänzen.
Lugano gelang gleich im ersten Auswärtsspiel das Break zur 2:0-Führung in der Serie. Beim 5:2 in Freiburg waren die Tessiner vor allem eines: effizienter. Im Gegensatz zur 2:6-Schlappe am Samstag in Lugano agierte Fribourg-Gottéron über weite Strecken auf Augenhöhe mit den Tessinern. Die entscheidenden Details machten die Bianconeri aber besser - und vor allem in den entscheidenden Momenten. Zweimal war Reizfigur Maxim Lapierre die grosse Figur.
64 Sekunden vor Ende des ersten Drittels erhöhte der Kanadier auf 2:0 und 40 Sekunden vor der zweiten Pause sorgte wieder Lapierre für die erneute Zweitore-Führung Luganos. In der 47. Minute sorgte der kanadische Verteidiger Ryan Johnston mit seinem ersten Tor auf Schweizer Eis zum 4:1 für die Vorentscheidung.
Unterhaltung pur der Herr @Merzly30 !🤣 #HomeofSports #MySportsCH #NationalLeague #Playoffs2018 #Kopfnuss pic.twitter.com/oMfwTdGSsa
— MySportsCH (@MySports_CH) 13. März 2018
Demgegenüber mühte sich Fribourg mit viel Engagement ab, ausser dem 1:2 durch Nathan Marchons Ablenker und dem 2:4 durch Michal Birner zehn Minuten vor Schluss schaute jedoch nichts Zählbares heraus. Während Lapierre, der eigentlich eher fürs Grobe zuständig ist, in diesen Playoffs auch als Skorer brilliert, ist die Offensivabteilung Gottérons - besonders auch der in der Qualifikation überragende Roman Cervenka - nahezu inexistent. In 120 Minuten gelangen bei nummerischem Gleichstand magere zwei Tore.
Ein Grund für die Ladehemmung ist der starke Elvis Merzlikins im Lugano-Tor, während sein Freiburger Antipode Barry Brust eine miserable Fangquote ausweist.
Der SC Bern hat gegen Genève-Servette auch den zweiten Viertelfinal gewonnen. Anders als beim 7:0-Kantersieg vom Samstag fiel die Entscheidung diesmal erst in der Schlussphase. Am Ende gewann der Titelverteidiger und Qualifikationssieger 5:2.
In Spiel 1 hatte der SCB bereits nach zehn Minuten 3:0 geführt. Dieses Mal dauerte es bis in die 53. Minute, ehe das Team von Trainer Kari Jalonen mit drei Treffern Differenz führte. Verteidiger Yannick Burren, der anstelle des verletzten Eric Blum spielte, mit seinem ersten Treffer in der höchsten Liga und Simon Bodenmann schossen die Berner innerhalb von 61 Sekunden 4:1 in Führung.
Servette gelang durch Romain Loeffel, der für einmal als Stürmer statt als Verteidiger spielte, zwar noch einmal der Anschlusstreffer (55.), doch nur eine gute Minute später stellte Bodenmann mit seinem zweiten Treffer, dem bereits vierten in dieser Serie, den diesmal entscheidenden Dreitore-Vorsprung wieder her.
Servettes Trainer Craig Woodcroft stellte seine Mannschaft gleich auf fünf Positionen um und brachte unter anderen Dominic Forget und Vincenzo Küng von La Chaux-de-Fonds. Die Massnahme zahlte sich insofern aus, als dass sich seine Mannschaft nicht mehr wie am Samstag überfahren liess. Die achte Playoff-Niederlage der Genfer in Folge konnte er aber auch damit nicht verhindern.
Bern verschärfte im letzten Drittel das Tempo und stellte damit den Sieg sicher. Zudem profitierte der Meister der Vorsaison erneut von Patzern des Genfer Goalies Robert Mayer. Burrens 3:1 war haltbar, bei Bodenmanns 4:1 liess er den Puck zwischen den Schonern passieren.
ZSC Lions - Zug 5:4 (2:1, 2:0, 1:3)
9715 Zuschauer. - SR Eichmann/Tscherrig, Abegglen/Fluri.
Tore: 5. Herzog (Chris Baltisberger, Schäppi) 1:0. 6. McIntyre (Klingberg, Morant) 1:1. 18. Kenins (Klein, Wick/Ausschluss Suri) 2:1. 22. Geering (Ausschluss Martschini) 3:1. 31. Herzog (Chris Baltisberger) 4:1. 44. Martschini (Schlumpf) 4:2. 46. Roe (Martschini) 4:3. 56. McIntyre (Suri) 4:4. 59. Pettersson (Vey) 5:4.
Strafen: je 5mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Kenins; Stalberg.
ZSC Lions: Flüeler; Klein, Phil Baltisberger; Sutter, Geering; Miranda, Seger; Guerra, Berni; Chris Baltisberger, Schäppi, Herzog; Pettersson, Vey, Korpikoski; Kenins, Suter, Wick; Hinterkircher, Prassl, Bachofner.
Zug: Stephan; Schlumpf, Grossmann; Diaz, Morant; Helbling, Alatalo; Geisser, Leeger; Martschini, Roe, Stalberg; Klingberg, McIntyre, Suri; Lammer, Diem, Senteler; Zehnder, Kast, Schnyder.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Nilsson, Sjögren und Marti (alle verletzt), Pelletier und Shore (überzählige Ausländer) sowie Karrer, Künzle und Pestoni (alle überzählig), Zug ohne Holden (überzähliger Ausländer). - Timeouts: 46. ZSC Lions, 58:20 Zug, von 58:43 bis 59:10 sowie ab 59:28 ohne Goalie.
Davos - Biel 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
4837 Zuschauer. - SR Dipietro/Wiegand, Borga/Küng.
Tore: 8. Jecker (Neuenschwander, Diem) 0:1. 30. Wetzel (Schmutz, Sutter) 0:2. 57. Little (Marc Wieser, Rödin/Ausschluss Pedretti) 1:2. 60. (59:42) Forster 1:3 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 2mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Corvi; Joggi.
Davos: Senn; Nygren, Kindschi; Du Bois, Jung; Heldner, Paschoud; Forrer; Rödin, Corvi, Kousal; Marc Wieser, Ambühl, Little; Aeschlimann, Egli, Dino Wieser; Simion, Walser, Jörg; Eggenberger.
Biel: Hiller; Jecker, Forster; Maurer, Steiner; Kreis, Fey; Dufner; Pedretti, Pouliot, Rajala; Neuenschwander, Diem, Fabian Lüthi; Micflikier, Fuchs, Earl; Schmutz, Sutter, Wetzel; Joggi.
Bemerkungen: Davos ohne Sciaroni (gesperrt), Lindgren, Kessler, Schneeberger (alle verletzt) und Barandun (überzählig), Biel ohne Lofquist, Tschantré, Valentin Lüthi, Hächler und Nussbaumer (alle überzählig). Pfostenschuss Pouliot (34.). Timeouts Davos (50.) und Biel (57./Coaches Challenge). Davos von 59:29 bis 59:42 ohne Torhüter.
Genève-Servette - Bern 2:5 (1:1, 0:1, 1:3)
6240 Zuschauer. - SR Hebeisen/Massy, Kovacs/Obwegeser.
Tore: 10. (9:44) Ebbett (Arcobello, Noreau/Ausschluss Grossniklaus) 0:1. 11. (10:00) Fransson 1:1. 28. Haas (Rüfenacht) 1:2. 52. (51:40) Burren 1:3. 53. (52:41) Bodenmann (Kämpf) 1:4. 55. (54:02) Loeffel (Riat) 2:4. 56. (55:20) Bodenmann 2:5.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Richard; Bodenmann.
Genève-Servette: Mayer; Petschenig, Tömmernes; Fransson, Vukovic; Antonietti, Bezina; Grossniklaus; Wick, Forget, Simek; Da Costa, Richard, Douay; Loeffel, Romy, Riat; Traber, Hasani, Küng; Heinimann.
Bern: Genoni; Kamerzin, Noreau; Andersson, Krueger; Untersander, Burren; Wolf; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Raymond, Haas, Scherwey; Bodenmann, Ebbett, Kämpf; Berger, Hischier, Randegger; Heim.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Rod (gesperrt), Almond, Descloux, Mercier, Schweri (alle verletzt), Keränen, Spaling, Jacquemet, Holdener und Rubin (alle überzählig), Bern ohne Gerber (krank), Blum, Dubois, Meyer (alle verletzt), Aaltonen und Pyörälä (beide überzählige Ausländer). Pfosten-/Lattenschüsse: Berger (18.), Simek (26.), Bezina (31.) und Riat (51.).
Fribourg-Gottéron - Lugano 2:5 (0:2, 1:1, 1:2)
6336 Zuschauer. - SR Stricker/Urban, Progin/Wüst.
Tore: 5. Sannitz (Furrer) 0:1. 19. Lapierre (Hofmann, Lajunen) 0:2. 22. Marchon (Schilt) 1:2. 40. (39:20) Lapierre (Lajunen) 1:3. 47. Johnston (Lajunen, Cunti/Ausschluss Sprunger) 1:4. 50. Birner (Sprunger, Cervenka) 2:4. 59. Ulmer (Sannitz, Lapierre) 2:5 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg, 4mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Kienzle; Hofmann.
Fribourg-Gottéron: Brust; Maret, Schilt; Kienzle, Chavaillaz; Glauser, Stalder; Kühni; Sprunger, Cervenka, Birner; Neuenschwander, Meunier, Tristan Vauclair; Rossi, Bykow, Mottet; Fritsche, Schmutz, Marchon; Rivera.
Lugano: Merzlikins; Johnston, Furrer; Sanguinetti, Ronchetti; Ulmer, Wellinger; Riva; Walker, Sannitz, Reuille; Lapierre, Lajunen, Hofmann; Fazzini, Cunti, Romanenghi; Vedova, Morini, Bertaggia; Fontana.
Bemerkungen: Fribourg ohne Slater, Abplanalp, Rathgeb (alle verletzt) und Holös (krank), Lugano ohne Brunner, Bürgler, Chiesa, Julien Vauclair (alle verletzt), Etem und Klasen (überzähliger Ausländer). Pfostenschuss Johnston (48.). Fribourg von 58:26 bis 58:43 ohne Goalie.
Lausanne kann doch noch gewinnen. Mit einem 3:2-Sieg gegen Ambri-Piotta verschafften sich die Waadtländer in der Abstiegsrunde ein Polster von sechs Punkten.Jakub Stepanek, der einstige Berner Meistergoalie, der erstmals für Lausanne im Tor stand, erlebte einen Horror-Einstand. Nach nicht einmal sechs Minuten führte Ambri 2:0, am Ende lachte aber das Team von Interimscoach John Fust. In den ersten 104 Sekunden des Mitteldrittels wendeten der PostFinance-Topskorer Dustin Jeffrey und Yannick Herren das Blatt zugunsten der Waadtländer. Nicklas Danielsson schoss bereits in der 33. Minute den Siegtreffer.
Während Ambri Lausanne im ersten Drittel mit 11:3 Torschüssen regelrecht an die Wand spielte, änderte sich ab dem mittleren Abschnitt das Spiel komplett. Die Wende ist umso überraschender, als die Formkurve der beiden Teams vor dem Spiel ganz klar für Ambri gesprochen hatte. Nun haben sie - vier Spiele vor Ende der Abstiegsrunde - wieder sechs Punkte Rückstand auf den rettenden 10. Platz.
Froh sein über die Niederlage der Leventiner dürften auch die SCL Tigers. Sie verpassten durch eine 3:4-Niederlage beim abgeschlagenen Schlusslicht Kloten die definitive Rettung. Der Vorsprung auf Ambri beträgt aber immer noch beruhigende zehn Punkte.
Kloten - SCL Tigers 4:3 (1:0, 2:3, 1:0)
3361 Zuschauer (Saison-Minusrekord). - SR Mollard/Prugger, Bürgi/Castelli.
Tore: 6. Harlacher (Trachsler) 1:0. 24. Nils Berger (Zryd, Seydoux) 1:1. 31. Abbott 2:1. 33. Huguenin (Elo/Ausschlüsse Hollenstein, Obrist) 2:2. 38. (37:15) Grassi 3:2. 38. (37:38) Gerber (Albrecht, Nils Berger) 3:3. 56. Abbott (Bozon, Sallinen) 4:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten, 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Hollenstein; Elo.
Lausanne - Ambri-Piotta 3:2 (0:2, 3:0, 0:0)
4789 Zuschauer (Saison-Minusrekord). - SR Koch/Wehrli, Altmann/Kaderli.
Tore: 4. Gautschi (Kubalik, Fora/Ausschluss Zwerger!) 0:1. 6. Kostner (D'Agostini, Plastino/Ausschluss Genazzi) 0:2. 21. (20:50) Jeffrey (Froidevaux/Ausschluss Kubalik) 1:2. 22. (21:44) Herren (Miéville) 2:2. 33. Danielsson (Nodari) 3:2.
Strafen: 6mal 2 plus 10 (Ryser) Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen Ambri.
PostFinance-Topskorer: Jeffrey; D'Agostini.