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Eishockey

Playoff-Final: Lugano wehrt ZSC-Matchpuck in der Resega locker ab

Playoff-Final, Spiel 5
Lugano – ZSC Lions 4:0 (1:0,0:0,3:0); Serie: 2:3
LuganoÕs player Gregory Hofmann, left, and LuganoÕs player Giovanni Morini, right, celebrate the 2-0 goal during the fifth match of the playoff final of the National League of the ice hockey Swiss Cha ...
Gregory Hofmann jubelt über seinen 13. Playoff-Treffer.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

So wollt ihr Meister werden? Lugano führt die ZSC Lions in der Resega vor

Den ersten von drei ZSC-Meisterpucks hat der HC Lugano souverän abgewehrt. Vor 7200 Tifosi deklassierten die Südschweizer die enttäuschenden Lions 4:0. Der Showdown geht am Mittwoch beim Stand von 2:3 aus Sicht des HCL in Zürich weiter.
21.04.2018, 22:4322.04.2018, 03:36
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Zur umjubelten Figur der Curva Nord avancierte einer mit Ambri-Vergangenheit: Gregory Hofmann stoppte die Lions mit dem 1:0 und 2:0 praktisch solo. Der 25-Jährige spielt in seiner dritten Saison bei den Bianconeri so gut wie nie zuvor. Mit 13 Treffern ist er in der aktuellen Playoff-Kampagne in die höchste Kategorie aufgestiegen.

Dass die Luganesi eine vorzeitige Meisterfeier der Lions mit allen Mitteln verhindern wollen würden, war schon vor dem ersten Puckeinwurf klar. Mit dem Rücken zur Wand folgte ihrerseits im erneut randvollen Stadion ein nächstes Signal der Stärke. Nach seinem blitzschnellen Einstieg (1:0 nach 27 Sekunden) zermürbte der HCL den Gegner mit seiner Kraft, ehe er im letzten Drittel mit einer Tor-Doublette (43./44.) im rasanten Tempo für diskussionslose Verhältnisse sorgte.

Ein Tor in drei Auswärtsspielen

Dass die Resega ein heisses Pflaster ist, wissen auch die ZSC Lions. Aber seit ihrem 1:0 zum Auftakt im Sottoceneri verglühte Luganos Kontrahent tief im Süden regelrecht. Die Lions fanden in den letzten zwei Partien vor der landesweit lautesten Kulisse praktisch nicht statt. Seit total 145 Minuten sind sie auswärts torlos. Aus ihrer Sicht wäre ein weiteres Gastspiel in der Resega nicht ratsam.

Enttaeuschte ZSC Fans reagieren nach dem Eishockey Playoff-Finalspiel der National League zwischen dem HC Lugano und den ZSC Lions am Samstag, 21. April 2018, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Enni ...
Die ZSC-Fans wollten heute im Hallenstadion feieren. Das ging nicht auf.Bild: KEYSTONE

Zum dritten Mal in Folge liessen sich die unerklärlich verhaltenen Lions im Startdrittel von den Tessinern düpieren – im Spiel der zunächst letzten Chance sogar früher denn je: Nach 27 Sekunden stürmte Maxim Lapierre in die Zone der konfusen Zürcher, Gregory Hofmann vollstreckte ohne das geringste Problem.

Philippe Furrer hatte im Vorfeld des dritten Heimspiels ohne Umschweife eingestanden, den Overtime-Frust im Hallenstadion nur mit Mühe verdaut zu haben. Die Ansage zur Rückkehr kam dann aber praktisch zeitgleich: «Zu Hause werden wir vom Publikum getragen und werden wieder hart arbeiten.» Seinen Worten folgte dann der wunschgemässe Auftritt: Der HCL im Vorwärtsgang, wild entschlossen, die Tifoseria fing sofort Feuer.

The players of Lugano celebrate the victory after the fifth match of the playoff final of the National League of the ice hockey Swiss Championship between the HC Lugano and the ZSC Lions, at the ice s ...
Die Luganesi lassen sich in der Resega feiern.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Die Tessiner Mauer Merzlikins

Der «Corriere del Ticino» hatte diverse Anhaltspunkte aufgelistet, weshalb der HC Lugano die Saison um mindestens eine Partie verlängern könnte - einer davon betraf den Keeper Merzlikins: «Elvis in NHL-Form.» Der lettische WM-Goalie, im Playoff inzwischen mit über 500 Saves eine der auffälligsten Figuren, brillierte in der Tat.

Den ersten von drei Big Points hat Kossmanns Equipe nicht verwertet. Mit der aufsässigen Spielweise, mit dem puren Willen der Gastgeber, die Kreativität Zürichs einzuschränken, tat sich der Favorit ein weiteres Mal schwer und wirkte teilweise überfordert. Der personelle Tiefgang brachte zu wenig ein, zu viele Angriffsversuche prallten an der Ticino-Mauer Merzlikins ab.

Lugano’s player Bobby Sanguinetti, Lugano’s goalkeeper Elvis Merzlikins and Zurich's player Ronalds Kenins, from left, during the fifth match of the playoff final of the National League of the ic ...
Einmal mehr war kein Vorbeikommen an Elvis Merzlikins.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Wie sehr der Abnützungskampf den Lions auch im mentalen Bereich zu schaffen machte, verdeutlichte eine Szene Sekunden nach dem Ende des zweiten Drittels. Kossmann bearbeitete Kenins verbal, worauf der Powerflügel wutentbrannt gegen die Bande kickte. Von der Nervosität liess sich selbst der bis anhin vorzügliche Goalie Lukas Flüeler anstecken – den Untergang leitete er mit einem Fehler gleich selber ein. (zap/sda)

Das Telegramm

Lugano - ZSC Lions 4:0 (1:0, 0:0, 3:0)
7200 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stricker/Urban, Obwegeser/Wüst. -
Tore: 1. (0:27) Hofmann (Lapierre) 1:0. 43. (42:25) Hofmann (Morini) 2:0. 44. (43:33) Furrer (Fazzini) 3:0. 58. Fazzini (Lapierre) 4:0. -
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Lugano, 1mal 2 plus 10 Minuten (Kenins) gegen den ZSC. - PostFinance-Topskorer: Lapierre; Pettersson.
Lugano: Merzlikins; Johnston, Furrer; Sanguinetti, Vauclair; Ulmer, Wellinger; Riva; Lapierre, Lajunen, Hofmann; Walker, Sannitz, Reuille; Fazzini, Morini, Bertaggia; Vedova, Romanenghi, Zorin.
ZSC Lions: Flüeler; Klein, Phil Baltisberger; Sutter, Geering; Berni, Marti; Guerra; Pettersson, Shore, Korpikoski; Wick, Suter, Kenins; Chris Baltisberger, Schäppi, Herzog; Künzle, Prassl, Miranda; Pestoni.
Bemerkungen: Lugano ohne Cunti, Chiesa, Brunner, Bürgler, Ronchetti (alle verletzt), Etem, Klasen (beide überzählig), ZSC Lions ohne Blindenbacher, Nilsson, Sjögren (alle verletzt), Seger, Pelletier, Hinterkircher, Karrer (alle überzählig). 12. Lattenschuss von Wick. (sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sloping
21.04.2018 23:02registriert Oktober 2014
Der MVP Titel kann dieses Jahr auch wenn der Z Meister wird nur an Lapierre gehen. Unglaublich wie wichtig der defensiv und offensiv für Lugano ist. Im Moment legt der einen Zuckerpass nach dem anderen auf. Da muss man sich die Augen reiben, wenn man da an seine erste Saison in der Schweiz zurück denkt.
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