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Laine von Columbus zu Montreal – Vorbote für eine spannende NHL-Saison

FILE - Columbus Blue Jackets' Patrik Laine plays against the Philadelphia Flyers during an NHL hockey game on Oct. 12, 2023, in Columbus, Ohio. (AP Photo/Jay LaPrete, File)
Patrik Laine
Patrik Laine durfte die Columbus Blue Jackets endlich verlassen.Bild: keystone

Laines Gefängnisausbruch – dieser Trade zeigt, warum die neue NHL-Saison so spannend wird

Patrik Laine wechselt von Columbus zu den Montreal Canadiens. Ein weiterer Trade in einem interessanten NHL-Sommer – und Vorbote einer spannenden Saison.
20.08.2024, 19:09
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Patrik Laine muss nicht mehr für die Columbus Blue Jackets spielen. Der finnische Stürmer wurde in dieser Nacht gemeinsam mit einem Zweitrunden-Draftpick zu den Montreal Canadiens getradet – für Verteidiger Jordan Harris.

Der Wechsel dürfte sich für Laine wie eine Befreiung, eine Art Ausbruch aus einem Gefängnis anfühlen. Der 26-jährige Finne war in Columbus schon länger nicht mehr glücklich. 2020 landete er eigentlich nur bei den Blue Jackets, weil er sich weigerte, sich blind der toxischen Garderobenkultur rund um Winnipegs damaligen Captain Blake Wheeler zu fügen.

In Columbus wurde der Flügelstürmer dann wegen schlechten Managements teilweise gezwungen, auf der Center-Position zu spielen. Er musste 2021 den überraschenden Tod seines Vaters verarbeiten. Daneben kämpfte Laine mit anderen, physischen und psychischen Problemen. Im Januar dieses Jahres begab er sich aufgrund mentaler Probleme ins Assistenzprogramm der NHL-Spielergewerkschaft.

Es ist Laine zu wünschen, dass er in Montreal glücklich wird und zu seiner Form wie einst in Winnipeg, wo er auch schon 40 Tore pro Saison geschossen hat, zurückfindet. Darauf hoffen natürlich auch die Canadiens, die nach zuletzt drei enttäuschenden Jahren wieder einen Schritt zumindest in Richtung Playoffs machen wollen.

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Patrik Laine und Auston Matthews.Bild: AP/The Canadian Press

Ein derart signifikanter Trade – Laine ist immerhin der Nummer-2-Pick von 2016 – so spät im August ist unüblich. Aber er steht stellvertretend für einen ziemlich spektakulären NHL-Sommer, der in Europa neben Fussball-EM und den Olympischen Spielen fast etwas unterging. Und auf einen spannenden Sommer folgt eben auch eine spannende Saison.

Auch wenn es noch mehr als einen Monat dauert, bis die NHL-Saison am 4. Oktober (übrigens in Prag mit einem Spiel zwischen New Jersey und Buffalo) beginnt, gibt es viele Geschichten, auf die man sich freuen kann. Wie gut ist Montreal mit seinem jungen Sturm, der jetzt von Patrik Laine ergänzt wird? Kann Nashville mit den Zuzügen von Steven Stamkos und Jonathan Marchessault tatsächlich um den Cup kämpfen? Wie läuft die erste NHL-Saison von Utah? Und können die Carolina Hurricanes, die Colorado Avalanche und die Vegas Golden Knights ihre Abgänge verkraften?

Nicht nur die kommende Saison, auch die nächsten Tage werden noch einmal spannend. Die St.Louis Blues haben ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen und zwei Spielern der Edmonton Oilers (Philip Broberg und Dylan Holloway) ein sogenanntes Offer Sheet unterbreitet. Bis heute Abend (Schweizer Zeit) mussten die Oilers entscheiden, ob sie mit den Verträgen der Blues gleichziehen oder ob sie die zwei Spieler ziehen lassen.

Was ist ein Offer Sheet?
Ein Offer Sheet ist eigentlich ein ganz normaler Vertrag. Mit der kleinen Ausnahme, dass man es einem eigentlich gebundenen, aber vertragslosen Spieler (Restricted Free Agent) eines anderen Teams anbietet. Der Spieler darf dann entscheiden, ob er den Vertrag ablehnt oder annimmt.

Nimmt der Spieler den Vertrag an, hat sein aktuelles Team sieben Tage Zeit, die eigene Offerte dem gegnerischen Angebot anzupassen. Tut es das, bleibt der Spieler. Tut es das nicht, wechselt der Spieler gegen Kompensation in der Form von Draft-Picks zu seinem neuen Team.

Sie haben sich entschieden, Broberg und Holloway ziehen zu lassen was wiederum bedeutet, dass Edmonton wenigstens noch einen Ersatz für Verteidiger Broberg bräuchte. Es wird also auch bis zum Saisonstart nicht langweilig.

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