Am gestrigen Sonntagabend unterlag die Schweiz im Final der Eishockey-Weltmeisterschaft in Stockholm der USA. Das Team von Patrick Fischer musste sich auf unfassbar bittere Weise in der Verlängerung geschlagen geben. Tage Thompson erzielte den goldenen Treffer zum 1:0 für die US-Amerikaner in der 63. Minute bei 3-gegen-3.
Die Enttäuschung darüber war bei den Schweizern auch am Tag danach sehr gross. Von wohl über 1000 Fans wurde das Team am Montagabend im Stadion Schluefweg in Kloten empfangen. Nach Feiern war vielen Spielern aber nicht zu Mute, es waren einige traurige Gesichter zu sehen. Zumindest manchen zauberte der Empfang der zahlreichen und laut jubelnden Fans ein Lächeln ins Gesicht.
Auf der Bühne angekommen standen die Spieler etwas verlegen an der hinteren Wand und in der Ecke. Die Enttäuschung über die verpasste Chance sass noch tief in den Gedächtnissen und den Knochen. «Es geht natürlich etwas besser als gestern», sagt Nino Niederreiter, der als erster ans Mikrofon von SRF-Moderator Sascha Ruefer tritt. Noch am Vorabend brach der 32-Jährige das Interview nach wenigen Sekunden mit den Worten «Ich kann das nicht» ab.
In Kloten berichtete er nun: «Ich stand viermal im Final und habe viermal verloren. Das ist extrem bitter.» Irgendwann werde der Moment kommen, in dem er stolz auf das Geleistete zurückblicken könne, aber aktuell noch nicht. «Wenn man weiss, wie nahe wir dran waren. Es hätte so gut gepasst für Büehli in seinem letzten Spiel. Das tut einfach extrem weh», so Niederreiter.
Andres Ambühl, der in der schwedischen Hauptstadt das letzte Spiel seiner langen Karriere absolviert hat, kämpfte wie schon auf dem Eis mit den Tränen. Viele der Fans in Kloten waren vor allem seinetwegen gekommen. Keiner wurde so laut gefeiert wie der 41-jährige Rekordspieler, der seine 20. WM absolviert und seine dritte Silbermedaille gewonnen hat. «Ich muss schauen, dass ich nicht zu emotional werde», sagte Ambühl auf der Bühne und ergänzte mit gebrochener Stimme: «Für diese Momente spielt man Eishockey.»
Auch der Stürmer, der an der WM vier Tore erzielte und gegen Ungarn gar einen Hattrick feierte, konnte die Enttäuschung nicht verbergen:
Wenn es nach den Fans gehen würde, wäre der Final aber noch überhaupt nicht Ambühls letztes Spiel. Als Nationaltrainer Patrick Fischer gefragt wird, was er denn in die nächste Kampagne mitnehme, rief ein Fan: «Büehli!» Fischer antwortete: «Wer weiss …»
Es war nicht der einzige Moment, in dem der nun dreifache Silbertrainer für Gelächter sorgte. Besonders seine Spitze gegen den Finalgegner kam beim Publikum gut an: «Ich bin lieber Schweizer und verliere, als Amerikaner zu sein.» Fischer lobte sein Team:
Während viele auch nach dem herzlichen Empfang der Fans Gesichter machten wie sieben Tage Regenwetter, schien Leonardo Genoni schon wieder in etwas besserer Stimmung zu sein. Auch der 37-jährige Goalie hatte auf dem Stockholmer Eis Tränen vergossen. Nun sagte er zu den Fans:
Die WM sei einmal mehr eine schöne Erfahrung gewesen, weil der Mix zwischen den älteren und den jüngeren Spielern gepasst und das Team gut zusammengearbeitet habe. Davon habe auch er als Torhüter profitiert, so Genoni, der zum WM-MVP gekürt wurde.
🇫🇮 als stetiges A-WM Team musste bis 1995 auf ihren ersten Titel warten, die 🇺🇸 auch Jahrzehnte zum nächsten Titel.
Die Amis waren waren im Final, über das ganze Spiel gesehen, besser und daher geht Gold an die USA in Ordnung. Es war nicht gestohlen, aber trotzdem sehr bitter...